Catching Love

war mit jedem möglichen Schnickschnack ausgestattet und ließe das Herz einer jeden Hausfrau höher schlagen. Am besten gefiel ihr jedoch das Bad. Im Whirlpool hätten locker drei oder vier breitschultrige Footballspieler Platz.
    Erste Blitze zuckten über den inzwischen dunkelgrauen Himmel und trieben Lesley zur Eile an. Sie schloss die Tür hinter sich und lief von Zimmer zu Zimmer, um die Fenster zu kontrollieren.
    Regen klatschte gegen das Fenster in ihrem Schlafzimmer, als sie den Vorhang zur Seite zog und die Verriegelung prüfte. Sicher, nichts übersehen zu haben, schnappte Lesley sich das Satellitentelefon, lief ins Badezimmer und ließ Wasser in den Whirlpool. Bei diesem Wetter ein herrlich entspannendes Sprudelbad genießen und nebenbei ein Glas Rotwein trinken. Sie konnte sich gerade nichts Schöneres vorstellen …
    Jeff konnte sich Schöneres vorstellen, als mitten in einem schweren Unwetter durch das Gebirge zu kurven. Die Sichtverhältnisse lagen nahezu bei Null Metern. Er konnte trotz Scheinwerferlicht kaum die Hand vor Augen sehen, während er mit dem Geländewagen weiter ins Gebirge vordrang. Laut seinem GPS-Navi befand sich die Hütte in der Nähe. Nur noch eine knappe Meile und Lesley gehörte ihm.
    Drei Tage hatte er damit verbracht, halb Mexico City auf der Suche nach ihr abzuklappern. Er wurde einfach das Gefühl nicht los, dass sie sich weiterhin in der Nähe befand – direkt vor seiner Nase sozusagen.
    Während seiner Suche traf Jeff zweimal auf Gomez und seinen dümmlich grinsenden Leibwächter. Die beiden amüsierten sich königlich, weil er noch immer im Trüben fischte und keine Spur hatte, der er folgen konnte. Am liebsten hätte er ihnen mit einem gezielten Fausthieb das Lachen aus den Gesichtern gewischt, tat es jedoch nicht. Stattdessen hatte er an diesem Morgen aus Verzweiflung seinen Bruder angerufen. Sein Gespräch mit Gray war es dann auch gewesen, das ihn auf die richtige Spur führte.
    Wort für Wort musste Jeff die Unterhaltung mit José wiederholen und dabei fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Über alle Berge
hatte erst Gomez und gleich darauf sein Leibwächter gesagt. Gray brauchte ihn nicht mal mehr darauf hinweisen, in den Akten nach einem Anwesen in den Bergen zu suchen. Denn er blätterte bereits durch die Unterlagen und fand auf Anhieb einen Vermerk über eine abgelegene Hütte in der
Sierra Nevada
.
    Zum Abschied hatte Gray ihm viel Glück bei der Jagd gewünscht und lachend gemeint, es müsse ihn ziemlich erwischt haben, wenn er nicht mal mehr klar denken konnte.
    Hatte es ihn tatsächlich so heftig „erwischt“? Oder verrannte er sich vielleicht in die Sache mit Lesley? Jeff konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Fest stand für ihn nur, ihr Kuss hatte ihn bereits verrückt nach ihr gemacht. Und er wollte mehr, viel mehr davon.
    Es fühlte sich einfach richtig an. SIE fühlte sich richtig an, wie sie in der Garderobe des Clubs in seinen Armen lag, sich seufzend an ihn schmiegte und seinen Kuss erwiderte.
    Was Townsend von der ganzen Sache halten würde, darüber wollte er jetzt noch gar nicht nachdenken. Irgendwie würde er dem Alten schon verständlich machen, dass Lesley nicht nur eins seiner vielen Zwischenspiele war. Wenn Townsend merkte, wie ernst es ihm mit seiner Nichte war, dann musste er ihnen einfach seinen Segen geben. Verdammt! Hatte er wirklich gerade „ernst“ gedacht? Diese Frau machte ihn tatsächlich wahnsinnig, aber dass er so schnell die Flagge schwenkte und sich in Handschellen legen ließ, das war einfach nicht er.
    Ein paar Wochen nach der Geburt seines Neffen hatte Jeff seinen Bruder mal gefragt, woran er erkannte, dass er mit Liz die richtige Frau gefunden hatte. Gray hatte lächelnd gemeint: „Wenn deine Gedanken um nichts anderes mehr kreisen, als um diese eine bestimmte Frau und du dich unvollständig fühlst, wenn sie nicht bei dir ist, dann hast du sie gefunden. Bereits an dem Abend des Geschäftsessens, wo ich Liz das erste Mal traf, hat es mich erwischt. Zwar habe ich das erst eine Weile später erkannt, aber genau so war es.“
    Jeff überlegte, ob er auch in dem Punkt seinem Bruder ähnlich war. Konnte es sein, dass es Liebe auf den ersten Blick, die auch noch anhielt, tatsächlich gab? Bisher hatte er das immer bezweifelt, obwohl Gray das beste Beispiel dafür war. Egal wie oft Liz Ärger verursachte und seine Geduld auf die Probe stellte, sein Bruder war glücklich mit ihr verheiratet. Selbst ihre regelmäßigen