Catching Love
wird kalt.“
„Keine Lust …“
„Lässt du dich vielleicht bestechen?“ Als sie ihren Kopf hob und ihn interessiert ansah, verzog sich sein Mund zu einem schelmischen Lächeln.
„Womit?“
„Abendessen.“
„So ein richtiges Essen mit allem Drum und Dran? Nicht nur eine Suppe aus der Dose? Und du kochst natürlich.“
„Natürlich. Ist ja auch mein Versuch, dich zu bestechen.“ Jeff schob ihr eine Hand in den Nacken, zog ihren Kopf zu sich und küsste sie verlangend. Nach einem Moment ließ er jedoch widerwillig von ihr ab. Wenn er noch länger in ihrer Nähe blieb, würde das mit dem versprochenen Abendessen nichts werden. Und dabei gehörte das gemeinsame Essen zu seinem Schlachtplan, den Jeff sich in den letzten Minuten zurecht gelegt hatte.
Vorsichtig hob er Lesley von seinem Schoss und stieg aus dem Whirlpool. Dann schlang er sich erst ein Handtuch um die Hüften, bevor er großzügig mehrere Badelaken auf dem rutschig nassen Boden verteilte. Nachdem er seine Sachen aufgehoben und im Waschbecken deponiert hatte, ging er neben dem Whirlpool in die Hocke, um mit Lesley auf Augenhöhe zu sein. „Und wir werden reden, Kleines.“
Für Lesley klang das nach Drohung und Versprechen zugleich.„Worüber?“, fragte sie vorsichtig.
„Das weißt du ganz genau.“ Jeff drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und war im nächsten Moment aus dem Badezimmer verschwunden.
Missmutig blickte Lesley auf die Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel. Schlimm genug, dass sie ihm wie eine reife Frucht in den Schoss gefallen war. Nun wollte er ihr scheinbar auch noch gut zureden, wieder nach Hause zurückzukehren. Ob er die „Zuckerbrot und Peitsche“-Taktik bei ihr anwenden würde? Erst mit tollem Sex gefügig machen und dann gab`s Saures. Wahrscheinlich hielt er ihr eine Standpauke, wie sie sie schon unzählige Male von ihrem Onkel bekommen hatte. Keine besonders berauschende Vorstellung.
Es war ja nicht so, dass sie nicht schon ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Flucht aus Ft. Lauderdale hatte. Lesley war sich absolut bewusst, dass sie ihrer Familie mit ihrem Verhalten Kummer bereitete. Nur wollte sie das nicht unbedingt mit Jeff diskutieren. Zwar hatten sie beide eben erst wahnsinnig tollen Sex gehabt, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen. Er würde sie nicht verstehen. Alle Männer waren so. Das kannte Lesley zur Genüge. Nicht umsonst hatte sie sich an deren Gebaren angepasst. Wollte sie Sex, holte sie ihn sich mit einem Mann, der ihr gefiel. So vermied sie Situationen, in denen irgendein Kerl sich das Recht herausnahm, sie herumkommandieren zu wollen.
Taten sich also gerade zwei Probleme auf. Zum Einen saß sie hier mit Jeff fest und musste sich dadurch seine Standpauke wohl oder übel antun. Und zum Zweiten gefiel er ihr trotz seines machohaften Benehmens mehr, als ihr lieb war. Wäre es anders, wäre sie nicht so über ihn hergefallen. Denn normalerweise brauchte Lesley länger, um sich einen Mann für eine Bettgeschichte auszusuchen. Bei ihm fiel ihr die Entscheidung irgendwie ganz leicht. Aus einem unerfindlichen Grund wollte sie nicht, dass Jeff ihr wunderbares Zusammensein im Whirlpool dazu benutzte, um sie zu beeinflussen. Sie kannten einander bisher nicht wirklich und Lesley hoffte, er würde das, was sein könnte, nicht schon im Vorfeld kaputt machen.
Was sein könnte?In was für eine komische Richtung bewegten sich denn plötzlich ihre Gedanken?,
überlegte Lesley und blinzelte verwirrt. Als würde das mit ihnen beiden später weitergehen, sobald sie die Hütte verlassen konnten. Was für ein absurder Gedanke.
Ein kühler Schauer überlief Lesley. Das Wasser wurde tatsächlich kalt. Rasch stieg sie aus dem Whirlpool und rubbelte sich mit einem Badelaken trocken. Dann schlüpfte sie in einen langen, flauschigen Bademantel und machte sich daran, die nassen Handtücher vom Boden aufzusammeln. Das war immer noch besser, als sich mit dem Problem „Jeff“ auseinandersetzen zu müssen. Als sie das letzte Handtuch aufhob, fiel ihr Blick auf das Telefon. Es lag inmitten einer Wasserlache.
Mit einem gezischten Fluch schnappte Lesley sich das Telefon, trocknete es ab und drückte die Taste mit dem grünen Hörer. Statt einem Freizeichen war jedoch nur bedrückende Stille zu hören. Das hatte noch gefehlt. Nun waren sie komplett abgeschnitten, denn das zweite Telefon ging gleich an ihrem ersten Abend in der Hütte zu Bruch.
Lesley war an
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