Catherine
wiederholte sie. »Wenn Sie noch etwas anderes sehen wollen, gehen wir besser wieder nach unten.«
C. C. stieß langsam einen langen Atemzug aus, während sie ihm die runde Treppe nach unten folgte. Ihr Körper pulsierte noch immer sonderbar, als hätte sie mit der Hand einen blanken Draht berührt.
Nicht genug, um einen Schlag zu bekommen, dachte sie, aber gerade genug, um zu wissen, dass Strom in diesem Draht floss.
Sie befand, dass sie dadurch zwei Gründe erhielt, Trenton St. James so schnell wie nur möglich loszuwerden.
Sie führte ihn durch das oberste Stockwerk, durch den Flügel der Dienerschaft, die Vorratsräume, wobei sie darauf achtete, ihm jeden Sprung im Putz zu zeigen, ihm Trockenschimmel sowie Schäden durch Nagetiere vorzuführen.
Es freute sie, dass die Luft kalt war und leicht feucht und eindeutig muffig.
Es war sogar noch befriedigender zu sehen, dass sein Anzug mit Staub bedeckt war und seine Schuhe rapide ihren Glanz verloren.
Trent blickte in einen Raum, der mit Möbelskeletten und zerbrochenem Porzellan vollgestellt war. »Hat jemand alle diese Sachen durchgesehen?«
»Oh, wir werden uns bei Gelegenheit darum kümmern.« C. C. beobachtete, wie eine fette Spinne vor dem trüben Licht davonlief. »Die meisten dieser Räume sind seit mehr als fünfzig Jahren nicht geöffnet worden – seit mein Urgroßvater den Verstand verlor.«
»Fergus.«
»Richtig. Die Familie benutzt nur die beiden untersten Etagen, und wir flicken alles, wie es gerade anfällt.« Sie fuhr mit einem Finger über einen zwei Zentimeter breiten Riss in der Wand. »Man könnte sagen, was wir nicht wissen, macht uns nicht heiß. Und das Dach ist uns nicht auf den Kopf gefallen, bisher zumindest.«
Trent drehte sich zu ihr um und betrachtete sie. »Haben Sie je daran gedacht, Ihren Schraubenschlüssel gegen eine Lizenz als Häusermaklerin einzutauschen?«
C. C. lächelte. »Hier gibt es noch mehr zu sehen.«
Sie wollte ihm vor allem das Zimmer zeigen, in dem sie Plastikplanen verwendet hatte, um die zerbrochenen Fenster zu verschließen.
Er folgte ihr und wich vorsichtig einer Stelle aus, an der Bretter über ein Loch im Fußboden genagelt worden waren. Eine hohe Bogentür fing seinen Blick ein, und bevor C. C. ihn aufhalten konnte, hatte er schon eine Hand an dem Türknauf.
»Wohin geht es hier?«
»Oh, nirgendwohin«, setzte sie an und fluchte, als er die Tür öffnete.
Frische Frühlingsluft wehte ihnen entgegen. Trent trat auf die schmale Steinterrasse hinaus und wandte sich den halbrunden Granitstufen zu.
»Ich weiß nicht, wie sicher sie sind.«
Er warf einen Blick über die Schulter zurück. »Wesentlich sicherer als der Fußboden da drin.«
Mit einer Verwünschung gab C. C. auf und kletterte hinter ihm her.
»Wunderbar«, murmelte er, als er auf dem breiten Wandelgang zwischen den Türmchen stehen blieb. »Wirklich wunderbar.«
Genau deshalb hatte C. C. nicht gewollt, dass er das hier sah. Die Hände in die Taschen geschoben, trat sie zurück, während er seine Handflächen auf die hüfthohe Steinmauer legte und den Blick schweifen ließ.
Er sah das tiefblaue Wasser der Bay mit den Booten, die leicht darüber hinwegglitten. Das Tal erstreckte sich neblig und geheimnisvoll wie ein Märchen. Eine Möwe, kaum mehr als ein weißer Punkt, hing über der Szenerie und schwang sich dann hinaus auf die offene See.
»Unglaublich.«
Der Wind zerzauste sein Haar, während er dem Wandelgang folgte, eine Treppe hinunter, eine andere wieder hinauf. Von dort aus sah man den Atlantik, wild und windig und wunderbar. Das Donnern des unaufhörlichen Krieges des Meeres gegen die Felsen in der Tiefe drang bis zu ihnen herauf.
Er konnte sehen, dass Türen in verschiedenen Abständen in das Haus führten, aber im Moment interessierte er sich nicht für das Innere.
Jemand – vermutlich ein Familienmitglied – hatte Stühle, Tisch und Topfpflanzen hier herausgestellt. Trent blickte über das Dach der Pergola hinaus zu den steil abfallenden Felsen darunter.
»Das ist einmalig!« Er wandte sich zu C. C. »Gewöhnt man sich eigentlich daran?«
Sie zuckte die Schultern. »Nein. Man wird bodenständig, der Gegend verbunden.«
»Verständlich. Es überrascht mich, dass eine von ihnen Zeit im Haus verbringt.«
Die Hände noch immer in ihren Taschen vergraben, gesellte C. C. sich zu ihm. »Es ist nicht nur die Aussicht, sondern auch die Tatsache, dass die eigene Familie hier gestanden hat. Mehrere Generationen. Genau wie
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