Catherine
es. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich schrecklich wegen dieser ganzen Angelegenheit. Ich wollte doch nur helfen, verstehst du, aber ich habe wohl …«
»Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.« C. C. griff nach der Hand ihrer Tante. »Absolut nichts. Es war anfangs nur ein wenig verwirrend. Hör mal, ich mache den Tee, und du kannst mit ihm in den Salon gehen.«
»Das ist nett von dir, Liebes.«
C. C. murmelte etwas Unverständliches, während sie durch den Korridor ging.
»Gratuliere«, sagte Trent leise und warf Coco einen amüsierten Blick zu. »Das war eine der glattesten Kehrtwendungen, die ich jemals miterlebt habe.« Coco strahlte und hakte sich bei ihm unter. »Danke. Gehen wir doch in den Salon. Dort können wir ein nettes Schwätzchen halten.« Sie steuerte ihn zu einem Ohrensessel am Kamin, da sie wusste, dass die Sprungfedern des Sofas nur noch in ihrer Erinnerung existierten. »Ich muss mich für C. C. entschuldigen. Sie hat ein sehr aufbrausendes Wesen, aber ein wundervolles Herz.«
Trent neigte seinen Kopf. »Ich verlasse mich in dieser Hinsicht auf Ihr Wort«, sagte er dann.
»Nun, Sie sind hier, und nur darauf kommt es an.« Mit sich selbst zufrieden, setzte Coco sich ihm gegenüber. »Ich weiß, dass Sie The Towers und seine Geschichte faszinierend finden werden.«
Er lächelte und fand bereits jetzt die Bewohner des Hauses faszinierend.
»Mein Großvater.« Sie deutete auf das Porträt eines finster dreinblickenden Mannes mit dünnen Lippen über dem verzierten Kaminsims aus Kirschholz. »Er ließ dieses Haus im Jahre 1904 erbauen.«
Trent blickte zu den missbilligenden Augen und den finster zusammengezogenen Brauen hoch. »Er sieht beeindruckend aus«, bemerkte er höflich.
Coco stieß ein fröhliches Lachen aus. »O ja, in der Tat. Und unbarmherzig durch und durch, wie man mir gesagt hat. Ich erinnere mich an Fergus Calhoun nur noch als tatterigen alten Mann, der sich sogar mit seinem Schatten stritt. 1945 brachten sie ihn endgültig in eine Anstalt, nachdem er versucht hatte, den Butler zu erschießen. Nur, weil der einen schlechten Portwein serviert hatte. Er war ziemlich verrückt – Großvater«, erklärte sie. »Nicht der Butler.«
»Ich verstehe.«
»Er lebte noch zwölf Jahre im Heim, wurde weit über achtzig. Die Calhouns haben entweder ein langes Leben oder sterben tragisch jung.« Sie schlug ihre langen, kräftigen Beine übereinander. »Ich habe Ihren Vater gekannt.«
»Meinen Vater?«, wiederholte Trent erstaunt.
»Ja, allerdings. Nicht besonders gut. Wir besuchten in unserer Jugend ein paar Mal dieselben Partys. Ich erinnere mich daran, dass ich einmal mit ihm auf einem Ball in Newport tanzte. Er war umwerfend attraktiv und äußerst charmant. Ich war ihm restlos verfallen.« Sie lächelte. »Sie sehen ihm sehr ähnlich.«
»Er muss mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen sein, wenn er zuließ, dass Sie ihm durch die Finger schlüpften.«
Pures feminines Entzücken leuchtete in ihren Augen. »Sie haben absolut recht«, sagte sie lachend. »Wie geht es Trenton denn heute?«
»Ich bin überzeugt, hätte er die Verbindung zu damals hergestellt, wäre dieses Geschäft nicht mir übertragen worden.«
Coco hob eine Augenbraue. Als eine Frau, die nahezu fanatisch die Gesellschafts- und Klatschseiten verfolgte, war sie sich wohl der gegenwärtigen hässlichen Scheidung von St. James senior bewusst. »Die letzte Ehe hat nicht gehalten?«
Es war wohl kaum ein Geheimnis, versetzte Trent aber dennoch in Unbehagen. »Nein. Soll ich ihn von Ihnen grüßen, wenn ich ihn spreche?«
»Bitte, tun Sie das.« Ein wunder Punkt, stellte sie fest und ging leicht darüber hinweg. »Wie sind Sie denn auf C. C. gestoßen?«
Durch Schicksal, dachte er und hätte es beinahe ausgesprochen. »Ich benötigte ihre Dienste – oder besser: mein Wagen benötigte sie. Ich habe nicht sofort die Verbindung zwischen C. C.s Automovations und Catherine Calhoun hergestellt.«
»Wer könnte Ihnen daraus schon einen Vorwurf machen?«, meinte Coco und wedelte mit der Hand. »Ich hoffe, sie war nicht zu – äh – aggressiv.«
»Ich bin noch am Leben und kann darüber sprechen. Offensichtlich ist Ihre Nichte nicht gewillt, das Haus zu verkaufen.«
»Das stimmt.« C. C. rollte einen Servierwagen herein, steuerte ihn wie ein Gokart durch den Raum und bremste ihn klirrend und klappernd zwischen den beiden Sesseln. »Und es ist schon mehr nötig als ein
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