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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sitze ich hier und habe die Lampe niedriggeschraubt, während ich schreibe und höre, wie Fergus nebenan seinem Diener Anweisungen mit seiner dröhnenden Stimme erteilt. Er wird heute Nacht nicht zu mir kommen, und ich bin dafür dankbar.
    Ich habe ihm drei Kinder geschenkt, zwei Söhne und eine Tochter. Indem ich ihn mit einem Erben versorgte, habe ich meine Pflicht getan, und er verspürt nicht oft den Wunsch, in mein Bett zu kommen.
    Ich soll, genau wie die Kinder, nur dafür da sein, gut gekleidet zu sein und gute Manieren zu haben und bei den richtigen Gelegenheiten seinen Gästen präsentiert zu werden – wie ein guter Rotwein.
    Es bleibt nicht viel zu wünschen übrig, nehme ich an. Es ist ein gutes Leben, eines, mit dem ich wohl zufrieden sein sollte. Vielleicht war ich auch zufrieden bis zu jenem Tag, an dem ich das erste Mal an den Klippen entlangging.
    Heute Nacht werde ich also allein in meinem Bett schlafen und von einem Mann träumen, der nicht mein Ehemann ist.

4. K APITEL
    Wenn man nicht schlafen kann, ist es das Beste, man steht auf. Das sagte sich C. C., als sie am Küchentisch saß, den Sonnenaufgang verfolgte und ihre zweite Tasse Kaffee Schluck für Schluck trank.
    Sie hatte viel im Kopf, das war alles. Rechnungen, den altersschwachen Oldsmobile, der am Morgen als erster Punkt auf ihrem Terminplan stand, Rechnungen, einen bevorstehenden Termin beim Zahnarzt. Noch mehr Rechnungen.
    Trenton St. James stand weit unten auf ihrer Liste von Dingen, über die sie sich den Kopf zerbrechen musste. Irgendwo unterhalb eines möglichen Lochs im Zahn und gerade noch oberhalb eines schadhaften Auspuffs.
    Ganz sicher verlor sie seinetwegen keinen Schlaf. Und ein Kuss, dieser lächerliche – Zwischenfall war der beste Ausdruck, um ihn zu beschreiben –, war nicht einen einzigen Gedanken wert.
    Dennoch hatte sie an kaum etwas anderes während der langen, schlaflosen Nacht gedacht.
    Ich führe mich auf, schimpfte C. C. sich selbst aus, als wäre ich noch nie zuvor geküsst worden. Aber natürlich war sie geküsst worden, angefangen bei Denny Dinsmore, der ihr nach dem Valentinstanz in der achten Klasse ihren ersten schlabberigen Zungenkuss gegeben hatte.
    Natürlich war kein Vergleich zwischen Dennys fummelndem, wenn auch ernst gemeintem Versuch und der sagenhaften Erfahrung von Trents Kuss.
    Was nur beweist, befand C. C., während sie finster in ihren Kaffee stierte, dass Trent einen Großteil seines Lebens mit seinen Lippen auf einem Frauenmund verbracht hat. Auf vielen Frauenmündern.
    Es war eine Hinterhältigkeit gewesen, fand sie nun. Besonders mitten in einem sich sehr befriedigend entwickelnden Streit. Männer wie Trent verstanden es nicht, fair zu kämpfen, mit Witz und Worten und guter, ehrlicher Wut. Man brachte ihnen bei, zu dominieren, wie auch immer es funktioniert.
    Nun, es hat funktioniert, dachte C. C. und fuhr sich mit einer Fingerspitze über die Lippen. Zum Teufel mit ihm und dem Pferd, auf dem er dahergeritten kam. Es hatte wie ein Zauber funktioniert, denn für einen zittrigen Moment hatte sie etwas Schönes und Wunderbares gefühlt, mehr als den erregenden Druck seines Mundes auf ihren Lippen, mehr als seine besitzergreifenden Hände.
    Es war in ihr gewesen, unter der Panik und dem Genuss, unter den wirbelnden Empfindungen – ein Leuchten, warm und golden, wie eine Lampe im Fenster in einer sturmgepeitschten Nacht.
    Dann hatte er diese Lampe mit einer raschen, achtlosen Bewegung wieder ausgeschaltet und sie erneut in die Dunkelheit gestoßen.
    Für das allein könnte ich ihn hassen, dachte C. C. niedergeschlagen. Sie hätte es auch getan, hätte sie nicht schon Grund genug gehabt, um ihn so zu hassen.
    »Hey, Kleines!« Lilah fegte zur Tür herein, ordentlich in ihrer Khakiuniform der Naturparkwächterin. Die Fülle ihres Haars hatte sie säuberlich zu einem Zopf auf ihrem Rücken zusammengefasst. An jedem ihrer Ohren schwangen drei braune Kristallkugeln. »Du bist zeitig auf.«
    »Ich?« C. C. vergaß ihre eigene Stimmung lange genug, um zu starren. »Bist du meine Schwester oder eine geschickte Hochstaplerin?«
    »Das musst du beurteilen.«
    »Du musst eine Hochstaplerin sein. Lilah Maeve Calhoun steht nie vor acht Uhr auf, was genau zwanzig Minuten vor dem Zeitpunkt ist, zu dem sie aus dem Haus jagen muss, um fünf Minuten zu spät zur Arbeit zu kommen.«
    »Mein Gott, ich hasse es, so berechenbar zu sein. Mein Horoskop«, erklärte Lilah, während sie den Kühlschrank durchforstete,

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