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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»es sagt, dass ich heute zeitig aufstehen und den Sonnenaufgang betrachten soll.«
    »Und wie war er?«, fragte C. C., als ihre Schwester eine Dose Cola und ein gewaltiges Stück Schwarzwälder Kirschtorte an den Tisch brachte.
    »Ziemlich spektakulär, wie Sonnenaufgänge nun mal sind.« Lilah schaufelte Torte in ihren Mund. »Was für eine Entschuldigung hast du?«
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Hat das irgendwas mit dem Fremden am Ende des Korridors zu tun?«
    C. C. rümpfte die Nase und stibitzte eine Kirsche von Lilahs Teller. »Kerle wie der kratzen mich nicht.«
    »Kerle wie der wurden geschaffen, um Frauen zu kratzen, und dem Himmel sei Dank dafür. Also …« Lilah streckte ihre Beine aus, um ihre Füße auf einen leeren Stuhl zu legen. Der Wasserhahn in der Küche leckte wieder, doch sie mochte das Geräusch. »Wie lautet die Story?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es eine Story gibt.«
    »Das brauchst du auch nicht zu sagen, das steht dir ins Gesicht geschrieben.«
    »Ich mag es einfach nicht, dass er hier ist, das ist alles.« C. C. stand auf und brachte ihre Tasse zur Spüle. »Das ist so, als würden wir bereits aus unserem Haus vertrieben werden. Ich weiß, dass wir darüber sprechen zu verkaufen, aber das war alles noch so vage und in weiter, weiter Zukunft.« Sie wandte sich wieder ihrer Schwester zu. »Lilah, was sollen wir bloß machen?«
    »Ich weiß es nicht.« Lilahs Augen schienen sich zu verdunkeln. Das war eines der wenigen Dinge, von denen sie nicht verhindern konnte, dass sie ihr Sorgen bereiteten. Heim und Familie, das waren ihre Schwächen. »Ich schätze, wir sollten noch mehr von den Kristallsachen verkaufen, und dann ist da immer noch das Silber«, sagte sie.
    »Es würde Tante Coco das Herz brechen, wenn wir das Silber verkaufen.«
    »Ich weiß, aber wir werden wohl Stück für Stück abstoßen müssen oder den großen entscheidenden Schritt tun.« Sie legte noch mehr Torte auf ihren Teller. »So ungern ich es auch sage, aber wir werden sehr angestrengt nachdenken müssen und sehr praktisch und sehr ernsthaft.«
    »Aber, Lilah, ein Hotel …«
    Lilah zuckte die Schultern. »Damit habe ich keine tief greifenden moralischen Probleme. Das Haus ist von dem verrückten alten Fergus gebaut worden, um darin Heerscharen von Gästen zu bewirten, während alle Arten von Leuten herumjagten und Essen servierten und Tischtücher glatt zogen. Ich finde, ein Hotel entspricht durchaus dem ursprünglichen Zweck.« Sie stieß einen langen Seufzer aus, als sie C. C.s Miene sah. »Du weißt, dass ich dieses Haus genauso liebe wie du.«
    »Ich weiß.«
    Lilah fügte nicht hinzu, dass es ihr das Herz brechen würde, das Haus verkaufen zu müssen, dass sie jedoch darauf vorbereitet war, das zu tun, was für die Familie das Beste war.
    »Wir geben dem sagenhaften Mr St. James noch zwei Tage, dann halten wir einen Familienrat ab.« Sie schenkte C. C. ein aufmunterndes Lächeln. »Wir vier zusammen können nichts falsch machen.«
    »Hoffentlich hast du recht.«
    »Süße, ich habe immer recht. Das ist das kleine Kreuz, das ich mit mir herumschleppen muss.« Sie nahm einen Schluck von dem kalorienträchtigen Softdrink. »Also, warum erzählst du mir jetzt nicht, was dich die ganze Nacht wach gehalten hat?«
    »Das habe ich gerade getan.«
    »Nein.« Den Kopf schief gelegt, winkte sie mit ihrer Gabel C. C. zu. »Vergiss nicht, Lilah weiß und sieht alles, und was sie nicht weiß oder sieht, findet sie heraus. Und darum spuck es aus!«
    »Tante Coco hat mich gedrängt, ihn in den Garten zu führen.«
    »Ja.« Lilah lächelte. »Sie ist ein schlauer Teufel. Ich habe mir gleich gedacht, dass sie eine Romanze einfädeln wollte. Mondenschein, Blumen, das ferne Schlagen der Wellen an den Felsen – hat es gewirkt?«
    »Wir hatten einen Streit.«
    Lilah nickte, signalisierte mit ihrer Hand, dass C. C. weitersprechen sollte, und trank. »Das ist schon mal ein guter Anfang. Streit über das Haus?«
    »Darüber …« C. C. begann, trockene Blätter von einem verwelkten Philodendron zu pflücken. »Und über andere Dinge.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Die Namen von Geliebten«, murmelte C. C. »Prominente Bostoner Familien, seine Schuhe.«
    »Ein vielseitiger und abwechslungsreicher Streit. Das sind mir die liebsten. Und dann?«
    C. C. steckte die Hände in ihre Taschen. »Er hat mich geküsst.«
    »Ah, die Geschichte verdichtet sich.« Lilah besaß Cocos Liebe für Klatsch, beugte sich vor und stützte ihr Kinn auf die

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