Catherine
Hände. »Und, wie war es? Er hat einen sagenhaften Mund, ist mir sofort aufgefallen.«
»Küss ihn doch selbst.«
Nachdem sie einen Moment darüber nachgedacht hatte, schüttelte Lilah den Kopf, nicht ohne ein gewisses Bedauern. »Nein. Sagenhafter Mund oder nicht, er ist nicht mein Typ. Außerdem bist du schon mit seinen Lippen in den Clinch gegangen. War er gut?«
»Ja«, antwortete C. C. leise. »Ich schätze, so könnte man es nennen.«
»Wo wäre er auf einer Skala von eins bis zehn?«
Das Lachen entrang sich C. C., bevor sie sich dessen überhaupt bewusst wurde. »Zu dem Zeitpunkt des Kusses habe ich nicht direkt an so ein Benutzungssystem gedacht.«
»Es wird besser und besser.« Lilah leckte ihre Gabel sauber. »Also, er hat dich geküsst, und es war ziemlich gut. Was kam dann?«
Der Humor verschwand, als C. C. einen langen Atemzug ausstieß. »Er hat sich entschuldigt.«
Lilah starrte sie an und legte dann langsam und sehr behutsam ihre Gabel aus der Hand. »Er hat was?«
»Er hat sich entschuldigt, sehr ordentlich. Für sein unverzeihliches Benehmen. Und er hat versprochen, dass es nie wieder passieren würde. Der Kretin!« C. C. zerkrümelte die trockenen Blätter in der Hand. »Was für eine Art von Mann glaubt, dass eine Frau eine Entschuldigung hören will, nachdem er sie geküsst hat, dass ihr die Knochen geschmolzen sind?«
Lilah schüttelte den Kopf. »Nun, wie ich sehe, gibt es drei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder ist er wirklich ein Kretin, oder er wurde darauf dressiert, überhöflich zu sein, oder er konnte nicht vernünftig denken.«
»Ich stimme für den Kretin.«
»Hm. Ich muss darüber nachdenken.« Sie trommelte mit ihren kirschroten Fingerspitzen auf den Tisch. »Vielleicht sollte ich sein persönliches Horoskop erstellen.«
»In welchem Zeichen auch immer sein Mond steht, ich stimme trotzdem für den Kretin.« C. C. kam an den Tisch und küsste Lilah auf die Wange. »Danke. Ich muss los.«
»C. C.« Sie wartete, bis ihre Schwester sich noch einmal umdrehte. »Er hat nette Augen. Wenn er lächelt, hat er sehr nette Augen.«
Trent lächelte nicht, als es ihm später an diesem Nachmittag endlich gelang, mit seinem Wagen aus The Towers zu entkommen.
Coco hatte darauf bestanden, ihn durch die Keller zu führen, ohne auch nur einen einzigen feuchten Zentimeter auszulassen, und hatte ihn dann zwei Stunden lang mit Fotoalben nicht aus ihren Klauen gelassen.
Es war amüsant gewesen, Babyfotos von C. C. anzusehen und mittels Schnappschüssen ihr Heranwachsen vom Kleinkind zur Frau zu verfolgen. Sie war unglaublich niedlich gewesen mit Zöpfchen und Zahnlücke.
Doch während der zweiten Stunde hatten bei ihm die Alarmklingeln geschrillt.
Coco hatte begonnen, ihn alles andere als behutsam nach seinen Ansichten über Ehe, Kinder und Beziehungen auszuquetschen. Erst da hatte er begriffen, dass hinter Cocos sanften, verschleierten Augen ein scharfes, kalkulierendes Gehirn tickte.
Sie wollte nicht das Haus verkaufen, sondern eine ihrer Nichten versteigern.
Und offensichtlich stand C. C. an vorderster Stelle, und er war als Höchstbietender auserkoren.
Nun ja, den Calhoun-Frauen stand ein rüdes Erwachen bevor. Das war Trents fester Vorsatz. Sie mussten sich irgendwo anders auf dem Heiratsmarkt nach einem passenden Kandidaten umsehen, und er war fein heraus.
Und die Familie St. James würde das Haus bekommen. Das versprach Trent sich selbst. Verdammt noch mal, sie würden es bekommen, und zwar ohne einen daran befestigten Brautschleier.
In kontrollierter Wut fuhr er die steil abfallende, kurvenreiche Straße hinunter. Als Trent den Klang seiner eigenen Stimme hörte, wie er leise mit sich selbst sprach, entschied er, eine lange, beruhigende Fahrt zu unternehmen. Vielleicht in den Acadia National Park, wo Lilah arbeitete. Teile und erobere, dachte er. Er wollte jede einzelne der Frauen an ihrem Arbeitsplatz aufsuchen und ihre Abwehr erschüttern.
Lilah wirkt zugänglich, fand er. Jede Einzelne von ihnen würde zugänglicher als C. C. sein. Amanda macht einen sensiblen Eindruck. Und ich bin sicher, dass Suzanna eine vernünftige Frau ist.
Was war bloß schiefgelaufen mit Schwester Nummer vier?
Doch Trent ertappte sich dabei, wie er ins Dorf fuhr, vorbei an Suzannas neu eröffneter Gärtnerei, vorbei an dem BayWatch Hotel.
Als er vor C. C.s Werkstatt anhielt, redete er sich ein, dass er das von Anfang an geplant hatte.
Er wollte bei ihr anfangen, dem spitzesten Dorn in
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