Catherine
seiner Fußsohle. Und wenn er mit ihr fertig war, brauchte sie sich keine Illusionen mehr zu machen, ihn mit einer Ehe einfangen zu können.
Hank kletterte gerade in den Abschleppwagen, als Trent aus dem BMW stieg. »Chef ist drinnen. Ich habe uns im Besucherzentrum eine hübsche verbeulte Stoßstange aufgerissen.«
»Gratuliere.«
»Alles klar. Wir haben hier schon ein wenig Arbeit gebraucht. Jetzt, wo die Saison kommt, platzt das Geschäft wieder aus allen Nähten.«
Hank knallte die Tür zu, beugte sich mit dem Kopf aus dem Fenster und schien zu einem Schwätzchen bereit zu sein.
Aus irgendeinem Grund fand Trent, dass er den Jungen richtig wahrnahm. Er war jung, wahrscheinlich um die zwanzig, mit einem runden, offenen Gesicht und einem Schopf strohblonder Haare, die nach allen Richtungen abstanden.
»Arbeiten Sie schon lange für C. C.?«
»Seit sie die Werkstatt vom alten Pete gekauft hat. Das werden – äh – drei Jahre sein. Drei Jahre, fast. Sie hat mich erst eingestellt, nachdem ich die High School absolviert habe. Komisch, nicht?«
»Ist sie das?«
»Wenn die sich was in den Kopf gesetzt hat, kriegt man das nicht wieder raus.« Er deutete hinüber zu der Werkstatt. »Sie ist heute ganz schön gereizt.«
»Ist das ungewöhnlich?«
Hank lachte leise und schaltete das Radio auf volle Lautstärke. »Könnte nicht behaupten, sie wäre ein Hund, der nur bellt und nicht beißt, weil ich sie schon ein- oder zweimal beißen gesehen habe. Bis bald!«
»Ja, sicher.«
Als Trent in die Werkstatt kam, hing C. C. bis zur Taille unter der Motorhaube eines Wagens neuester Bauart. Sie hatte wieder das Radio eingeschaltet, aber diesmal bewegten sich mehr ihre Hüften als ihre Stiefel im Takt.
»Entschuldigen Sie«, begann Trent. Dann erinnerte er sich daran, dass sie das schon einmal durchgespielt hatten. Er ging näher und tippte ihr kräftig auf die Schulter.
»Wenn du jetzt nicht …« Sie drehte den Kopf nur so weit, bis sie seine Krawatte sah. Sie war diesmal nicht braun, sondern marineblau. Dennoch war C. C. sicher, wer der Eigentümer war. »Was wollen Sie?«
»Ich glaube, es ging um einen Ölwechsel.«
»Oh!« Sie widmete sich wieder der Aufgabe, Zündkontakte zu wechseln. »Na, dann stellen Sie ihn draußen ab und legen den Schlüssel auf die Werkbank, und ich kümmere mich darum. Müsste um sechs fertig sein.«
»Machen Sie Ihre Geschäfte immer so nebenbei?«
»Ja.«
»Wenn Sie nichts dagegen haben, behalte ich meine Schlüssel bei mir, bis Sie weniger abgelenkt sind.«
»Wie Sie wollen.«
Zwei Minuten vergingen, in denen die greifbare Stille nur von der Wettervorhersage im Radio durchbrochen wurde, die Gewitter für diesen Abend ankündigte.
»Hören Sie, wenn Sie nur da herumstehen, warum tun Sie nichts Nützliches? Setzen Sie sich rein und lassen Sie ihn an.«
»Ihn anlassen?«
»Ja. Sie wissen schon, den Schlüssel herumdrehen und aufs Gas steigen.« Sie hob den Kopf und blies sich die Strähnen aus dem Gesicht. »Glauben Sie, dass Sie das schaffen werden?«
»Wahrscheinlich.«
Es war nicht genau das, was ihm vorschwebte, aber Trent ging zum Fahrersitz. Er sah, dass vorn ein Kindersitz festgeschnallt war, und etwas Rosafarbenes und Klebriges war auf dem Teppich zertreten.
Er glitt in den Wagen und drehte den Zündschlüssel herum. Der Motor sprang an und schnurrte ganz hübsch, wie Trent fand.
C. C. dachte offenbar anders darüber, griff nach ihrer Einstelllampe und nahm Veränderungen vor.
»Er klingt gut«, behauptete Trent.
»Nein, da ist ein Aussetzer.«
»Wie können Sie irgendetwas hören, wenn das Radio dermaßen brüllt?«
»Wie können Sie es nicht hören? Besser«, murmelte sie. »Viel besser. Sehr viel besser.«
Neugierig stieg er aus und beugte sich über ihre Schulter. »Was machen Sie da?«
»Meine Arbeit.« Ihre Schultern bewegten sich unwillig, als hätte sie etwas auf dem Rücken gejuckt. »Gehen Sie weg, ja?«
»Ich bringe nur normale Neugierde zum Ausdruck.« Ohne nachzudenken, legte er eine Hand leicht auf ihre Schulter und beugte sich dann noch tiefer.
C. C. zuckte hoch, fühlte einen heftigen Schmerz und fluchte wie ein Bierkutscher.
»Lassen Sie mich sehen.« Er packte ihre Hand.
»Es ist nichts. Geben Sie Ruhe, ja? Wären Sie mir nicht im Weg gewesen, wäre meine Hand nicht abgerutscht.«
»Hören Sie mit dem Herumtanzen auf, und lassen Sie mich nachsehen.« Er ergriff ihr Handgelenk und untersuchte ihre aufgeschürften Knöchel. Die Blutstropfen
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