Catherine
unter der Wagenschmiere verursachten ihm ein lächerliches, aber schlechtes Gewissen. »Sie müssen das desinfizieren und verbinden.«
»Das ist nur ein Kratzer.« Himmel, warum konnte er ihre Hand nicht loslassen? »Ich muss meine Arbeit erledigen und nicht an mir herumdoktern.«
»Seien Sie nicht kindisch«, sagte er sanft. »Wo ist der Erste-Hilfe-Kasten?«
»Der ist im Bad, aber ich kann mich selbst versorgen.«
Er ignorierte ihren Einwand und hielt weiterhin ihr Handgelenk fest, als er um den Wagen herumging und den Motor abschaltete. »Wo ist das Bad?«
C. C. deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung zu dem Korridor, der Werkstatt und Büro verband. »Wenn sie nur Ihre Schlüssel …«
»Sie sagten, es wäre meine Schuld gewesen, dass Sie sich die Hand verletzt haben. Also übernehme ich die Verantwortung.«
»Ich wünschte, Sie würden aufhören, mich herumzuzerren«, murrte sie, während er sie zu dem Korridor schleppte.
»Dann halten Sie mit mir Schritt.«
Er stieß die Tür zu einem weiß gekachelten Badezimmer von der Größe eines Besenschranks auf. Ohne sich um C. C.s Proteste zu kümmern, hielt er ihre Hand unter kaltes Wasser.
Die Abmessungen des Raums zwangen sie, Hüfte an Hüfte zu stehen. Sie versuchten beide ihr Bestes, das zu ignorieren, als er die Seife nahm und mit überraschender Sanftheit begann, ihre Hand zu säubern.
»Es ist nicht tief«, sagte Trent und ärgerte sich darüber, dass seine Kehle trocken war.
»Ich habe Ihnen gleich gesagt, dass es nur ein harmloser Kratzer ist.«
»Kratzer können infiziert werden.«
»Ja, Herr Doktor«, entgegnete C. C. schnippisch.
Er hatte schon eine Erwiderung auf den Lippen, als er hochblickte. Sie wirkte so niedlich mit Ölschmiere auf der Nase und dem Schmollmund einer Fünfjährigen. »Es tut mir leid«, hörte er sich sagen, und die Gereiztheit schwand aus ihrer Miene.
»Es war nicht Ihre Schuld.« Um sich mit etwas zu beschäftigen, öffnete sie den Spiegelschrank über dem Waschbecken und nahm den Erste-Hilfe-Kasten heraus. »Ich kann mich selbst darum kümmern, wirklich.«
»Ich mache gern zu Ende, was ich angefangen habe.« Er nahm ihr den Kasten aus der Hand und fand das Desinfektionsmittel. »Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass das brennt.«
»Ich weiß, dass es brennt.« C. C. stieß ein kleines Zischen aus, als er die Wunden betupfte. Automatisch beugte sie sich vor, um auf die brennenden Stellen zu blasen, und er tat das Gleiche. Ihre Köpfe prallten kräftig zusammen. Während sie sich ihren Kopf mit der freien Hand rieb, stieß C. C. ein halbherziges Lachen aus. »Wir geben ein lausiges Team ab.«
»Sieht so aus.« Seine Augen auf die ihren gerichtet, blies Trent sanft auf ihre Knöchel.
Etwas flackerte in diesen hübschen grünen Augen, bemerkte er. Alarm, Überraschung, Freude – er war sich nicht sicher, aber er hätte die Hälfte seiner Aktien verwettet, dass C. C. Calhoun absolut keine Ahnung von dem romantischen Komplott ihrer Tante hatte.
Er zog ihre Hand an seine Lippen – nur ein Test, versicherte er sich – und stellte fest, dass sie offensichtlich verwirrt war. Die von ihm umfasste Hand wurde schlaff. Ihr Mund öffnete sich und blieb so, ohne dass ein Laut daraus hervorkam.
»Ein Kuss soll es besser machen«, sagte er und ließ seine Lippen aus rein selbstsüchtigen Gründen noch einmal über ihre Hand gleiten.
»Ich glaube, es wäre besser, wenn …« Himmel, war der Raum klein. Und er wurde ständig kleiner. »Danke«, brachte sie hervor. »Jetzt ist wieder alles in Ordnung.«
»Das muss noch verbunden werden.«
»Nein, ich, brauche nicht …«
»Sie machen sich sonst wieder schmutzig.« Er genoss es sehr, als er eine Rolle Verbandszeug nahm und begann, ihre Hand zu verbinden.
Weil sie dachte, dadurch etwas mehr Platz zu schaffen, drehte C. C. sich um. Als hätte er den Bewegungen eines Tanzes folgen müssen, drehte Trent sich ebenfalls. Nun standen sie nicht mehr Seite an Seite, sondern einander gegenüber. Er schob sich ein Stück vor – der Platz erlaubte nichts anderes –, und ihr Rücken berührte die Wand.
»Wehgetan?«
Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte sich nicht wehgetan, befand C. C., sondern sie hatte den Verstand verloren. Eine Frau musste den Verstand verloren haben, wenn ihr Herz wie ein Vorschlaghammer pochte, nur weil ein Mann Verbandszeug um ihre aufgeschrammten Knöchel wickelte.
»C. C.«, er befestigte den Verband fachmännisch, »darf ich Ihnen eine
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