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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aus dem Marmeladenrezept einen Papierflieger. »Ich habe herausgefunden, dass Verlieben nichts mit Zeit zu tun hat. Das kann ein Jahr dauern oder eine Sekunde. Es passiert, wenn es passieren soll.«
    Amanda legte einen Arm um C. C.s Schultern und drückte sie. »Nun, davon habe ich keine Ahnung. Glücklicherweise musste ich mir darüber nie Sorgen machen.« Die Tatsache brachte ein Stirnrunzeln hervor, aber nur für einen Moment. »Ich weiß allerdings eines. Wenn er dir wehgetan hat, werden wir dafür sorgen, dass es ihm leid tut, jemals einer Calhoun über den Weg gelaufen zu sein.«
    C. C. lachte und ließ das Stachelbeerrezept fliegen. »Das ist zwar verlockend, aber ich glaube, es geht mehr darum, dass ich mir selbst wehgetan habe.« Sie schüttelte sich ein wenig. »Komm schon, arbeiten wir weiter.«

    Sie hatten gerade wieder begonnen, als Trent hereinkam. Er blickte zu C. C. und traf auf eine solide Mauer aus Eis. Als er sich an Amanda wandte, erging es ihm nicht viel besser.
    »Ich dachte, Sie könnten etwas Hilfe brauchen«, sagte er.
    Amanda warf einen Blick zu C. C. und erkannte, dass ihre Schwester die stumme Behandlung anwandte. Eine sehr wirkungsvolle Waffe, nach Amandas Einschätzung. »Nett von Ihnen, Trent.« Amanda schenkte ihm ein Lächeln, das flüssige Lava hätte gefrieren lassen. »Aber dies hier ist in der Tat ein familiäres Problem.«
    »Lass ihn doch trotzdem helfen.« C. C. machte sich nicht einmal die Mühe hochzublicken. »Ich kann mir vorstellen, dass er großartig ist, wenn es darum geht, in Papieren herumzukramen.«
    »Na gut.« Achselzuckend deutete Amanda auf einen Klappstuhl. »Sie können den nehmen, wenn Sie wollen. Ich ordne die Unterlagen nach Inhalt und Jahr.«
    »Fein.« Trent nahm den Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
    Sie arbeiteten in eisiger Stille. Nur das Knistern von Papier und das Tappen von Amandas Schuh war zu hören.
    »Hier ist eine Reparaturrechnung«, sagte er – und wurde ignoriert. »Für die Reparatur eines Verschlusses.«
    »Zeigen Sie her!« Amanda hatte ihm das Blatt schon aus der Hand gerissen, ehe C. C. durch den Raum stürmte. »Hier steht nicht, um welche Art von Halskette es sich gehandelt hat«, murmelte sie.
    »Aber das Datum ist richtig.« C. C. tippte mit dem Finger darauf. »16. Juli 1912.«
    »Ist mir irgendetwas entgangen?«, fragte Trent die beiden Schwestern.
    Amanda wartete einen Moment, um zu sehen, ob C. C. antwortete. Als C. C. es nicht tat, blickte sie auf. »Wir haben einen Notizkalender von Bianca gefunden. Darin hatte sie vermerkt, dass sie die Smaragde reparieren lassen wollte.«
    »Dann könnte es das sein, was Sie brauchen.« Seine Augen waren auf C. C. gerichtet, aber seine Antwort galt Amanda.
    »Das mag ausreichen, um uns alle davon zu überzeugen, dass die Calhoun-Halskette 1912 existierte, aber das hilft uns in keiner Weise, die Kette zu finden.« Sie legte die Quittung beiseite. »Mal sehen, was wir sonst noch unter diesem Wust ausgraben können.«
    C. C. ging zu ihren Papieren zurück.
    Ein paar Sekunden später rief Lilah vom Fuß der Treppe: »Amanda! Telefon!«
    »Sag, dass ich zurückrufe!«
    »Es ist das Hotel. Sie meinten, es sei wichtig. Sie wollen sofort mit dir sprechen.«
    »Verdammt noch mal!« Amanda legte ungehalten ihre Brille auf den Tisch, bevor sie Trent einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zuwarf. »Ich komme in ein paar Minuten zurück«, sagte sie und verließ den Raum.
    Er wartete, bis das Geräusch ihrer raschen Schritte nicht mehr zu hören war.
    »Sie hat einen starken Beschützerinstinkt«, bemerkte Trent.
    »Wir halten zusammen«, erklärte C. C. und legte ein Blatt auf einen Stapel, ohne die geringste Ahnung zu haben, worum es sich handelte.
    »Das habe ich gesehen. Catherine …«
    C. C. hatte sich innerlich gewappnet und warf ihm ihren kühlsten Blick zu. »Ja?«
    »Ich wollte mich davon überzeugen, dass mit dir alles in Ordnung ist.«
    »Schön. In welcher Hinsicht?«
    Sie hatte Staub an der Wange. Er sehnte sich heftig danach, ihr das lächelnd zu sagen. Er wollte sie lachen hören, wenn sie den Staub wegputzte. »Nach gestern Abend – ich weiß, wie aufgewühlt du warst, als du mein Zimmer verlassen hast.«
    »Ja, ich war aufgewühlt.« Sie griff nach einem weiteren Blatt. »Ich habe wohl eine ziemliche Szene gemacht.«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint.«
    »Ich habe aber eine Szene gemacht.« Sie lächelte verkrampft. »Ich glaube, diesmal bin ich diejenige, die sich

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