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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Füßen.
    Trent kauerte sich hin und spähte hinter einen Felsen. Es war ein jämmerlicher, mitleiderregender Anblick.
    Der kleine schwarze Welpe war kaum mehr als ein Ball fellbedeckter Knochen. Trent seufzte erleichtert und musste laut auflachen.
    Er wurde ja doch nicht verrückt.
    Als Trent ihn genauer betrachtete, versuchte der verstörte Welpe zurückzuweichen, doch es war kein Platz mehr da. Die ängstlich flackernden Augen richtete er zitternd auf Trent.
    »Du hast ja wohl ein ziemlich böses Erlebnis hinter dir, nicht wahr?« Trent streckte eine Hand aus, bereit, sie zurückzuziehen, falls der Welpe schnappte. Der Hund duckte sich jedoch nur winselnd. »Ist ja schon gut, kleiner Kerl. Ganz ruhig, ich tue dir nichts.«
    Er streichelte sanft den Welpen zwischen den Ohren. Noch immer zitternd, leckte der Hund Trents Hand.
    »Du fühlst dich garantiert ziemlich einsam.« Er war froh darüber, dass der Hund sich beruhigte. »Ich auch. Wir könnten doch gemeinsam zum Haus zurückgehen.«
    Er hob den Hund hoch und steckte ihn unter seine Jacke.
    Er war schon halb oben, als er sich jählings umdrehte.
    Von dem Punkt, an dem er gestanden und auf die See geblickt hatte, bis zu der Stelle, an der er den verirrten Hund gefunden hatte, waren es mindestens fünfzig Yards.
    Seine Handflächen wurden wieder feucht, als er erkannte, dass er unmöglich das Winseln des Welpen gehört haben konnte, nicht von der Kante der Klippe. Der Wind hätte bei dieser Entfernung jedes Geräusch mit sich gerissen.
    Dennoch hatte er etwas gehört. Und deshalb war er hinuntergeklettert und hatte den verirrten Hund gefunden.
    »Was, zum Teufel, war das?«, murmelte Trent und drückte den Hund fester an sich, während er zurück zum Haus eilte.
    Als er den Rasen überquerte, begann er sich albern vorzukommen, was sollte er denn zu seinen Gastgeberinnen sagen? Sehen Sie nur, was mir hier gefolgt ist? Wie war es mit: Raten Sie, was ich getan habe. Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und bin die Klippen hinuntergeklettert. Und jetzt sehen Sie, was ich gefunden habe.
    Keine der beiden Einleitungen erschien ihm passend.
    Am vernünftigsten wäre gewesen, in den Wagen zu steigen und den Hund ins Dorf zu bringen. Es musste ein Tierheim oder einen Veterinär geben. Er konnte wohl kaum in den Salon marschieren und seinen Fund auf dem Teppich absetzen.
    Aber Trent erkannte, dass er es einfach nicht fertigbrachte, den zitternden Fellball Fremden zu überantworten. Der kleine Kerl vertraute ihm und drückte sich an ihn.
    Während er noch zögernd dastand, kam C. C. aus dem Haus.
    Trent versuchte, natürlich zu wirken. »Hallo!«
    »Hallo!« Sie blieb stehen und knöpfte ihre Jeansjacke zu. »Wir haben keine Milch mehr. Brauchst du irgendetwas aus dem Dorf?«
    Eine Dose Hundefutter, dachte er und räusperte sich. »Nein, danke, ich – äh …« Der Welpe strampelte an seinem Hemd. »Habt ihr irgendetwas gefunden?«
    »Eine ganze Menge, aber nichts, das uns verrät, wo wir nach der Halskette suchen sollen.« Ihre Enttäuschung verwandelte sich in Neugierde, als sie die Bewegungen unter seiner Jacke bemerkte. »Ist alles in Ordnung?«
    »Bestens.« Trent räusperte sich und verschränkte die Arme. »Ich habe einen Spaziergang gemacht.«
    »Gut.« Es ist schrecklich, dachte sie, einfach schrecklich. Er konnte ihr kaum in die Augen sehen. »Tante Coco macht ein leichtes Abendessen, falls du hungrig bist.«
    »Oh, danke.«
    C. C. wollte an ihm vorbeigehen, als ein kurzes hohes Japsen sie stoppte. »Wie bitte?«
    »Nichts.« Er unterdrückte ein unfreiwilliges Lachen, als der Welpe gegen seine Rippen strampelte.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    »Ja, ja, fein.« Trent zeigte ihr ein unschuldiges Lächeln, als der Hund seine Nase über den Reißverschluss der Jacke schob.
    »Was hast du denn da?« C. C. vergaß ihren Vorsatz, Abstand von ihm zu halten, und kam heran, um seinen Reißverschluss herunterzuziehen. »Oh, Trent, das ist ein Welpe!«
    »Ich habe ihn unten in den Felsen gefunden«, erklärte er hastig. »Ich war mir nicht sicher, was ich damit machen …«
    »Ach, du armes kleines Ding«, murmelte sie, als sie den Welpen an sich nahm. »Hast du dich verlaufen?« C. C. rieb ihre Wange an dem Fell und stupste ihre Nase gegen die seine. »Jetzt ist ja alles wieder gut.«
    Der Hund wedelte so heftig, dass er ihr fast entglitt.
    »Ist er nicht süß?« Lächelnd trat Trent näher, um ihn zu streicheln. »Sieht so aus, als wäre er eine ganze Weile allein

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