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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gebe nie etwas auf diese Dinge. Biancas Turm ist eine andere Sache. Ich glaube, wir alle haben da oben etwas gefühlt. Aber ich war immer der Ansicht, das käme daher, dass Bianca sich aus dem Fenster gestürzt hat und wir das wussten. Dann, gestern Abend …« Als sie von einem Schauern gepackt wurde, rieb sie sich die fröstelnden Arme. »Ich weiß, dass du wirklich etwas gesehen, wirklich etwas erfahren hast.«
    »Ich weiß, dass die Halskette real ist«, sagte C. C. bestimmt.
    »Ich gebe dir recht, dass sie real war, besonders, wenn ich eine Quittung in meiner Hand halte.«
    »War und ist. Ich hätte die Halskette bestimmt nicht vor mir gesehen, wäre sie versetzt oder ins Meer geworfen worden. Es mag verrückt klingen, aber Bianca will, dass wir sie finden.«
    »Es klingt tatsächlich verrückt.« Seufzend lehnte Amanda sich auf dem knarrenden Stuhl zurück. »Und was noch verrückter ist, ich glaube es auch. Ich hoffe nur, niemand im Hotel findet heraus, dass ich in meiner freien Zeit nach einem vergrabenen Schatz suche, weil meine längst verstorbene Vorfahrin uns das geraten hat … Oh!«
    »Hast du es gefunden?« C. C. raffte sich bereits hoch.
    »Nein, nein. Das ist ein alter Terminkalender. 1912. Die Tinte ist ein wenig verblasst, aber die Handschrift ist hübsch, eindeutig feminin. Das muss von Bianca sein. Sieh nur! ›Einladungen abschicken‹. Und hier ist die Gästeliste. Wow, was für eine Party! Die Prentises.« Amanda nahm ihre Brille ab und kaute auf dem Bügel herum. »Ich wette, sie wohnten in Prentise Hall, in einem dieser Landhäuser, die 1947 abbrannten.«
    »›Mit dem Gärtner wegen Rosen sprechen‹«, las C. C. über die Schulter ihrer Schwester. »›Letzte Anprobe von goldenem Ballkleid‹. ›Christian drei Uhr nachmittags treffen‹. Christian?« Sie legte angespannt eine Hand auf Amandas Schulter. »Könnte das ihr Künstler gewesen sein?«
    »Das weiß ich genauso wenig wie du.« Amanda setzte rasch ihre Brille wieder auf »Aber sieh hier! ›Verschluss der Smaragde verstärken lassen‹. Das könnten die bewussten sein.«
    »Das müssen sie sein.«
    »Wir haben aber bisher noch keine Quittungen gefunden.«
    C. C. warf einen müden Blick auf die Papiere, die überall im Raum herumlagen. »Wie stehen unsere Chancen?«
    Selbst Amandas Organisationstalent drohte zu verzagen. »Nun, sie werden jedes Mal besser, wenn wir wieder mit einem Karton fertig sind.«
    »Mandy.« C. C. setzte sich auf den Fußboden neben sie. »Uns wird die Zeit knapp, nicht wahr?«
    »Wir beschäftigen uns erst seit ein paar Stunden damit.«
    »Das meine ich nicht.« C. C. lehnte ihre Wange an Amandas Schenkel. »Du weißt das. Selbst wenn wir auf die Quittung stoßen, müssten wir immer noch die Halskette finden. Das könnte Jahre dauern. Wir haben keine Jahre zu unserer Verfügung. Wir werden verkaufen müssen, nicht wahr?«
    »Wir sprechen morgen Abend darüber, bei dem Familienrat.« Besorgt streichelte sie C. C. über die Haare. »Hör mal, warum legst du dich nicht für eine Weile hin und machst ein Nickerchen? Du siehst erschlagen aus.«
    »Nein.« Sie stand auf, ging über die Papiere hinweg an die Fenster und kam wieder zurück. »Ich komme besser zurecht, wenn ich meinen Verstand und meine Hände beschäftige. Andernfalls könnte ich jemanden erwürgen.«
    »Trent, zum Beispiel?«
    »Das wäre doch ein ausgezeichneter Anfang. Nein.« Seufzend schob sie ihre Hände in die Taschen. »Nein, dieser ganze Jammer ist nicht seine Schuld.«
    »Sprechen wir noch immer über das Haus?«
    »Ich weiß es nicht.« Erschöpft setzte C. C. sich wieder auf den Fußboden. Wenigstens war sie froh, dass sie sich in der Nacht davor ausgeweint hatte. »Ich bin der Meinung, dass alle Männer dumm sind, selbstsüchtig und total überflüssig.«
    »Dann bist du in ihn verliebt.«
    Ein trockenes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Bingo. Und um deine nächste Frage zu beantworten: Nein, er erwidert meine Liebe nicht. Er interessiert sich nicht für mich, für eine gemeinsame Zukunft und eine Familie, und er bedauert es sehr, dass er mir das nicht klargemacht hat, bevor ich den Fehler beging, mich in ihn zu verknallen.«
    »Es tut mir leid, C. C.« Nachdem sie die Brille abgenommen hatte, stand Amanda auf, durchquerte den Raum und setzte sich neben ihre Schwester. »Ich weiß, wie weh das tun muss, aber du kennst ihn erst seit ein paar Tagen. Eine Schwärmerei …«
    »Es ist keine Schwärmerei.« Gedankenverloren faltete C. C.

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