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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ging ich. Während ich mit ihm tanzte, war mein Herz so kalt wie die Juwelen um meinen Hals. Dennoch lächelte ich, als er mir ein Kompliment wegen meiner Fähigkeiten als Gastgeberin machte.
    Seine Hand lag so arrogant und doch so besitzergreifend an meiner Taille. Als wir uns zu der Musik bewegten, durchforschten seine Augen den Raum. Er genoss, was ihm gehörte, und achtete darauf, ob seine Gäste auch beeindruckt waren.
    Wie gut ich doch weiß, wie viel Status und die Meinung anderer dem Mann bedeuten, den ich geheiratet habe. Und wie wenig sie mir bedeuten.
    Ich wollte ihn anschreien. »Fergus, um Himmels willen, sieh mich an. Sieh mich an und nimm mich wahr! Bring mich dazu, dich zu lieben, denn Angst und Respekt können für keinen von uns genug sein. Bring mich dazu, dich zu lieben, damit ich nie wieder meine Schritte zu den Klippen lenke und zu dem, der dort auf mich wartet.«
    Aber ich schrie ihn nicht an. Als er mir ungeduldig sagte, es wäre wichtig, dass ich mit Cecil Barkley tanze, murmelte ich meine Zustimmung.
    Jetzt ist die Musik verstummt, und die Lampen sind gelöscht. Ich frage mich, wann ich Christian wiedersehen werde. Ich frage mich, was aus mir werden wird.

7. K APITEL
    C. C. saß mit gekreuzten Beinen mitten in einem Meer von Papieren. Ihr Auftrag, ob sie ihn nun gern auf sich genommen hatte oder nicht, lautete, sich durch alle Notizen und Quittungen und Papierschnipsel zu wühlen, die in drei Pappkartons mit der Aufschrift VERSCHIEDENES gequetscht waren.
    In der Nähe saß Amanda an einem Kartentisch, mehrere überquellende Kartons zu ihren Füßen. Die Haare am Hinterkopf festgesteckt und eine Lesebrille auf der Nase, studierte sie gewissenhaft jeden Bogen, bevor sie ihn auf einen der verschiedenen Stapel legte, die sie vor sich aufgebaut hatte.
    »Das hätte schon vor Jahrzehnten gemacht werden sollen«, bemerkte sie.
    »Du meinst, das Zeug hätte schon vor Jahrzehnten verbrannt werden sollen«, bemerkte C. C. sehr bissig.
    »Nein.« Amanda schob die ständig rutschende Brille wieder an ihren Platz. »Manches davon ist interessant und verdient aufgehoben zu werden. Aber Papiere in Pappkartons zu stopfen, entspricht nicht meiner Vorstellung von Konservierung der Familiengeschichte.«
    »Fällt ein Rezept für Stachelbeermarmelade unter Familiengeschichte?«
    »Für Tante Coco schon. Das fällt unter Küche, Unterabteilung Rezepte.«
    C. C. veränderte ihre Haltung und wedelte dann eine Staubwolke weg. »Was ist mit einer Rechnung für sechs Paar weiße Kinderhandschuhe und einen blauen seidenen Sonnenschirm?«
    »Bekleidung, nach dem Datum geordnet. Hm, das hier ist interessant. Tante Cocos Schülerbeschreibung von ihrem Lehrer in der vierten Klasse. Ich zitiere: Cordelia ist ein geselliges Kind. Allerdings neigt sie zu Tagträumen und hat Schwierigkeiten, eine ihr übertragene Aufgabe zu Ende zu führen.«
    »Das ist vielleicht eine sensationelle Neuigkeit.« C. C. bog ihren steifen Rücken durch und ließ ihren Kopf kreisen. Neben ihr fiel das Sonnenlicht durch die schmutzigen Fensterscheiben des Abstellraums. Mit einem kleinen Seufzer stützte sie die Ellbogen auf ihre Knie und starrte auf das Fenster.
    »Wo, zum Teufel, ist Lilah?« Ungeduldig wie immer, tappte Amanda mit ihrem Fuß. »Suzanna ist entschuldigt, weil sie mit den Kindern in die Vormittagsvorstellung gegangen ist, aber Lilah sollte zur Verfügung stehen.«
    »Sie wird schon kommen«, murmelte C. C.
    »Sicher, wenn alles getan ist.« Amanda stürzte sich auf einen neuen Stapel und nieste zweimal. »So etwas Schmutziges habe ich schon lange nicht mehr gesehen.«
    C. C. zuckte die Schultern. »Alles wird schmutzig, wenn es lange irgendwo herumliegt.«
    »Nein, ich meine wirklich schmutzig. Das ist ein Limerick, den Großonkel Sean geschrieben hat. ›Da war eine Lady aus Bakersfield, deren Brüste machten die Leute wild. Sie …‹ Na, lassen wir es gut sein«, entschied Amanda. »Wir legen eine Sparte für versuchte Pornografie an.« Als C. C. keinen Kommentar abgab, blickte Amanda zu ihr hinüber und sah, dass ihre Schwester noch immer auf einen Sonnenstrahl starrte. »Ist mit dir alles in Ordnung, Süße?«
    »Hm? Oh ja.«
    »Du siehst nicht so aus, als hättest du besonders gut geschlafen.«
    C. C. zuckte die Schultern und widmete sich wieder den Papieren. »Ich glaube, die Séance hat mich verwirrt.«
    »Das überrascht mich nicht.« Amanda spitzte die Lippen, während sie noch mehr Quittungen durchblätterte. »Ich

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