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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Er hat eine Sklavin befragt, und die meinte, sie habe sich dort mit dir getroffen.«
    »Das ist nicht wahr. Ich schwöre, das ist nicht wahr.«
    Narcissus musterte ihn forschend, dann nickte er zufrieden. »Na schön. Ich glaube dir … einstweilen. Aber wenn es nicht stimmt, warum erzählt sie dann solche Geschichten? Oder warum hat man ihr aufgetragen, dies zu erzählen?«
    »Aufgetragen? Wer sollte das getan haben?«
    »Das, mein lieber Vitellius, sollst du für mich herausfinden. «

31

    »Cato! Wie in aller Welt kommst du denn hier herein?«
    »Ich habe einen Bericht meines Zenturios ans Hauptquartier überbracht, Herrin. Anschließend habe ich mich wohl verlaufen. Und hier bin ich nun.«
    Flavia richtete sich lachend auf. Sie war damit beschäftigt gewesen, ihrem Mann eine Truhe für den Feldzug zu packen, und der Holzboden war bedeckt mit Stapeln säuberlich gefalteter Kleidungsstücke. »Du siehst ja furchtbar aus. Hast wohl eine wüste Nacht hinter dir?«
    »In der Tat, Herrin. Ich war in Gesoriacum.«
    »Wann werdet ihr jungen Leute endlich klug? Aber ich glaube, du bist nicht deshalb hergekommen, um dich vor mir zu rechtfertigen. Vielleicht möchtest du dir ja mal ansehen, welche Fortschritte das Kinderzimmer gemacht hat, das ich für Titus habe aufstellen lassen.«
    »Herrin?«
    »Ich habe Lavinia die Aufsicht über die Haussklaven übertragen, die das Kinderzimmer herrichten. Und ich wage zu behaupten, dass es dir ganz recht wäre, sie wiederzusehen.« Flavia zwinkerte ihm zu. »Und jetzt geh und lass mich weiterarbeiten. Es ist der dritte Eingang links. Ach, und lass dich nicht bei ihr erwischen.«
    Catos Gedanken überschlugen sich, als er den von Flavia beschriebenen Weg einschlug. So gern er Lavinia wiedersehen wollte, hatte er gleichwohl einige Fragen zu dem Abend im Zelt des Legaten. Er musste unbedingt in Erfahrung bringen, ob sie jemandem von ihm erzählt hatte. Flavia wusste offenbar, dass er dort gewesen war, aber wer wusste es sonst noch? Am Eingang zum Kinderzelt blieb er stehen.
    Cato wappnete sich, dann trat er ein. Im Innern des Zeltes lagen zahlreiche Spielsachen und Kleidungsstücke verstreut. Inmitten des Durcheinanders waren einige von Flavias Haussklaven damit beschäftigt, das Zelt so weit herzurichten, dass ein Kind darin spielen konnte. An der Seite saß Lavinia und malte gerade ein Tier auf einen kleinen Fensterschirm. Sie hatte Catos Eintreten nicht bemerkt und erschrak, als er sie ansprach.
    »Jetzt schau dir an, was ich gemacht habe«, meinte sie lachend und deutete mit dem Pinsel auf den Fensterschirm. »Jetzt hat die Kuh einen Schwanz am Kopf.«
    »Das soll eine Kuh sein?« Cato hätte schwören können, dass es ein Pferd war.
    Lavinia wandte sich ihm zu. Einen Moment lang schaute sie ganz ernst drein, was ihn ganz mutlos machte. Dann ergriff sie seine Hände und lächelte.
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als ich von dem Wachposten hörte.«
    »Warum bist du nicht wiedergekommen?«
    »Ich konnte nicht. Als ich bei meinem Quartier ankam, sagte die Herrin, sie bräuchte mich, denn Titus sei krank. Ich fand zwar, mit ihm sei alles in Ordnung, doch sie meinte, ich solle bei ihm bleiben, während sie Medizin holen wolle. Als sie zurückkam, war draußen lautes Geschrei zu vernehmen. Ich bin froh, dass du dich aus dem Staub gemacht hast, bevor diese hässliche Sache mit dem Wachposten passierte. Ich kann dir gar nicht sagen, was für Sorgen ich mir gemacht habe. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich dich allein im Zelt zurückgelassen hatte. Es tut mir Leid, ehrlich.«
    Cato drückte ihre Hände. »Ist schon gut. Ich bin auch froh, dass dir nichts passiert ist. Als der Mann ins Zelt kam, habe ich befürchtet, du wärst ihm auf dem Rückweg über den Weg gelaufen. Ich glaube, in diesem Fall hätte er dich getötet.«
    »Ein anderer Mann?«
    »Ja, du hast doch nicht etwa geglaubt, ich hätte den Wachposten angegriffen?«
    »Nein … aber wer war es dann?«
    »Ich weiß es nicht. Als er mich entdeckte, hätte er mich beinahe umgebracht. Ich rief um Hilfe, und als der Wachposten auftauchte, griff der Mann ihn an und floh. Ich habe gemacht, dass ich wegkam.«
    »Ich verstehe.«
    »Jedenfalls war ich froh, als die Wagen im Lager eintrafen und ich sah, dass du unverletzt bist.«
    »Du warst froh? Wirklich?«
    » Ja, sicher.«
    »Du bist süß.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Mund. »Du magst mich, nicht wahr?«
    Statt zu antworten erwiderte er ihren

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