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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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er sie einfach bloß an, dann, als er merkte, dass er sich zum Narren machte, riss er den Blick los und eilte weiter.
    Bald darauf hatte er das Gesuchte gefunden. Ein Wagen war hinten mit Schriftrollen beladen, und als Cato darin wühlte, richtete sich ein gerissener alter Phönizier von einem Kohlenbecken auf, um den Kunden zu begrüßen. In Anbetracht der offenkundigen Jugend und Unerfahrenheit des Soldaten versuchte er, Cato für ein hübsch illustriertes pornographisches Handbuch zu interessieren, das zwar anatomisch nicht ganz korrekt, aber jedenfalls unterhaltsam war. Schließlich gelang es Cato, dem Phönizier klar zu machen, dass sein Interesse ausschließlich historischen Studien galt, und nach einer Weile entfernte er sich mit einem Arm voller Bücher, während der Händler die erhaltenen Münzen in seinen aufgeblähten Geldbeutel stopfte.
    Bücher waren nicht Catos Hauptanliegen, als er an den Wagen entlang zurückschlenderte. Er fühlte sich zu dem Mädchen auf dem Kutschbock hingezogen, angetrieben von dem Wunsch, ihr noch einmal in die Augen zu schauen. Das war alles. Was konnte sich schon daraus ergeben? Und dennoch beschleunigte sich sein Herzschlag, als er sich der Stelle näherte, wo er sie zuvor gesehen hatte.
    Der mit Waren aller Art vollgestopfte Wagen stand noch da, doch das Mädchen war nirgends zu sehen. Cato tat so, als prüfe er die Waren des Nachbarwagens, und blickte sich immer wieder zu den Zelten um. Beiläufig die Richtung ändernd, betastete er mit der freien Hand angeschlagenes samnitisches Geschirr.
    »Suchst du etwas Bestimmtes, edler Herr?«
    Cato schaute hoch. Neben ihm stand ein dunkelhäutiger Händler in einem für die Jahreszeit ungewöhnlich hellen Umhang.
    »Ach, nein! Ich schaue mich bloß um.«
    »Verstehe.« Der Händler musterte ihn aufmerksam, die Andeutung eines Lächelns um die Lippen. »Also bloß mal umschauen?«
    »Ja. Äh, eben war hier noch ein Mädchen.«
    Der Händler nickte bedächtig.
    »Gehört sie dir? Ich meine, gehört sie zur Familie?«
    »Nein, Herr. Das ist eine Sklavin. Hab sie heute Morgen einem Tribun abgekauft.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja. Und gerade eben hab ich sie verkauft.«
    »Sie verkauft!« Catos Herz krampfte sich zusammen.
    »An die Dame dort, Herr.« Der Händler zeigte durchs Gewühl auf eine hoch gewachsene, schlanke Gestalt, die sich dem Festungstor näherte. Neben ihr schritt wie ein Hund, der seiner Herrin folgt, das Sklavenmädchen. Ohne sich vom Händler zu verabschieden, machte Cato sich an die Verfolgung, geleitet allein vom Wunsch, das Mädchen wiederzusehen. Und so eilte er durch die Menge, den Blick starr auf die beiden Frauen gerichtet. Als sich die Frau am Tor umwandte, erkannte Cato die Gemahlin des Legaten. Ehe er reagieren konnte, bemerkte ihn Flavia und winkte ihm zu.
    »Sieh an, der junge Cato!«
    Darum bemüht, nicht zu erröten, eilte Cato zu ihr und schaffte es, das Sklavenmädchen bei der Begrüßung nicht anzusehen.
    »Guten Morgen, Herrin.«
    »Wie ich sehe, hast du Bücher gekauft, ziemlich viele Bücher. «
    »Die sind nicht für mich, Herrin. Sondern für meinen Zenturio.«
    »Ah, ja«, meinte Flavia lächelnd. »Es muss angenehm für dich sein, einen Vorgesetzten zu haben, der deine Vorliebe für die Literatur teilt. Hast du auch etwas für dich gefunden ?«
    »Nein, Herrin.« Catos Blick wanderte zu dem Sklavenmädchen, und als er bemerkte, dass sie ihn anlächelte, errötete er vor Verlegenheit. »Bücher kann ich mir nicht leisten, Herrin.«
    »Ach, wirklich? Das ist bedauerlich. Aber warte mal, Cato. Ich muss einige meiner Bücher zurücklassen, da auf den Wagen nicht genug Platz ist. Sie sind vielleicht nicht nach deinem Geschmack, aber du darfst sie dir gern mal als Erster anschauen.«
    »Ich danke dir, Herrin. Das ist sehr freundlich.«
    »Schau etwas später mal beim Haus des Legaten vorbei, dann sehen wir weiter. Kennt ihr euch?«
    Während er sich mit der Gemahlin des Legaten unterhielt, hatte Cato den Blick des Sklavenmädchens unwillkürlich erwidert, und nun blickte er wieder Flavia an.
    »Aber nein, Herrin! Wir sind uns noch nie begegnet!«
    »Was du nicht sagst!«, meinte Flavia lachend. »Ihr seht aus wie zwei Verliebte! Ihr jungen Leute habt wirklich nur eines im Sinn. Ihr seid ja schlimmer als die Karnickel.«
    »Aber nein, Herrin!« Catos bereits gerötetes Gesicht färbte sich tiefrot. »Ich versichere dir, ich hatte nicht die Absicht …«
    »Friede, Cato! Friede!« Flavia hob

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