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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ehrgeiziger sein, oder hältst du noch immer an dieser tief verwurzelten republikanischen Bescheidenheit fest?«
    »Mag sein.« Vespasian zuckte die Schultern. »Im Moment bin ich schon froh, wenn ich den Oberbefehl über die Zweite bis zum Monatsende behalte.«
    »Warum denn das, mein Lieber? Was ist denn los?«
    »Der Vorfall heute Nacht – «
    »Das Feuer?«
    »Der Mann, der das Feuer gelegt hat. Der Dieb. Er hat etwas sehr Wertvolles gestohlen – etwas, das Narcissus mir anvertraut hatte. Wenn Narcissus dahinterkommt, dass es mir gestohlen wurde, dann wird er Entschuldigungen kaum gelten lassen.«
    »Das war doch nicht deine Schuld«, wandte Flavia ein. »Was immer gestohlen wurde. Deswegen kann er dich nicht so einfach ablösen.«
    »Doch, das kann er. Das wird er. Das muss er.«
    »Warum? Was war denn so wichtig?«
    Vespasian lächelte schwach. »Das darf ich dir nicht sagen. Zumindest in dieser Hinsicht sind die Befehle unmissverständlich. «
    »Tatsächlich?«, meinte Flavia mit einem Anflug von Besorgnis. »Lass mich mit Narcissus reden, sobald wir uns der Invasionstruppe angeschlossen haben. Damals im Palast waren wir miteinander befreundet.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du ihm nichts sagen würdest. Lass mich die Nachforschungen innerhalb der Legion fortführen. Früher oder später werden wir den Dieb fassen.«
    »Wie geht es dem Wachposten?«
    »Nicht gut. Der Arzt meint, er habe viel Blut verloren. Er ist nicht transportfähig, und die heutige Etappe könnte sein Ende bedeuten.«
    »Wieso lassen wir ihn dann nicht in Durocortorum zurück, bis er der Legion folgen kann – falls er denn überlebt ?«
    »Das könnten wir tun, wenn ein paar Männer die Trage schleppen, sobald er sich wieder erholt hat. Daran habe ich auch schon gedacht. Aber dann ist er ohne ärztliche Versorgung.«
    »Was sich zu seinem Vorteil auswirken könnte, nach allem, was ich gehört habe. Hör mal, wie wäre es, wenn wir Parthenas bei ihm zurücklassen würden? Der ist ausgebildeter Arzt. Ich habe beobachtet, wie er andere Sklaven behandelt hat, und er scheint mir recht tüchtig zu sein.«
    »Einverstanden.« Vespasian nickte. »Der Mann hätte bessere Überlebenschancen, wenn er in einer ordentlichen Bettstatt liegen könnte, anstatt sich in einem holpernden Lazarettwagen durchschütteln zu lassen. Und jetzt wäre ich dir sehr verbunden, wenn du deine persönlichen Habseligkeiten umgehend einpacken lassen würdest, falls es dir keine zu großen Umstände macht.«
    »Ist gut.«
    »Oh! Da wäre noch etwas.«
    »Ja?«
    Vespasian zog ein kleines Seidenband aus seiner Tunika hervor. »Ich wüsste gern, ob du das schon mal gesehen hast.«
    »Lass mal sehen.« Flavia besah sich das Seidenband ausgiebig, bevor sie antwortete. »Das gehört Lavinia. Wo hast du es gefunden?«
    »Im Kommandozelt, auf meinem Diwan. Bloß hatte sie keinen Grund, ins Zelt zu kommen, und ich erinnere mich auch nicht, das Band gesehen zu haben, als ich gestern Abend aus dem Zelt ging. Merkwürdig, findest du nicht?«
    »Was ist denn daran merkwürdig?«
    »Lavinia hat in meinem Zelt nichts zu suchen. Weißt du, was es damit auf sich hat?«
    »Weshalb sollte ich? Das ist dein Zelt.«
    »Sie ist deine Haussklavin.« Vespasian blickte mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen auf – mit einem Ausdruck, der seine Frau verstörte.
    »Was soll das bedeuten?«
    »Wahrscheinlich nichts. Aber ich glaube, ich sollte mit dem Mädchen mal ein Wörtchen reden. Irgendetwas Merkwürdiges geht hier vor.«

26

    »Und wenn ich mich nicht täusche, lugt unter diesem monströsen Helm der junge Cato hervor.« Narcissus streckte lächelnd die Hände aus. Cato ergriff sie widerwillig, und Narcissus hielt die Hände des jungen Mannes fest, während er Cato forschend in die Augen blickte. »Schön, dich zu sehen. Ich begreife bloß nicht, weshalb du wie ein Soldat gekleidet bist.«
    »Das kommt daher, dass ich Soldat bin – Herr«, erwiderte Cato förmlich. »Wie du dich sicherlich erinnern wirst, wurde mir unter der Bedingung, dass ich in die Armee eintrete, die Freiheit geschenkt.«
    »Ich erinnere mich dunkel«, meinte Narcissus leichthin, als erinnerte er sich an einen Imbiss, den er irgendwann einmal verspeist hatte. »Und wie gefällt es dir bei der Armee? Ich könnte mir denken, dass ein junger Bursche deines Alters das Leben an der frischen Luft zu schätzen weiß.«
    »Ich kann mich nicht beklagen, Herr«, sagte Cato, verbittert die Demütigung schluckend, in Anwesenheit

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