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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und schob sich in das Hauen und Stechen vor. An seiner rechten Seite war er sich Macros bewusst, der dem Rest seiner Zenturie Ermutigungen zurief und das Kurzschwert hoch in die Luft schwang, um seine Männer um sich zu scharen. Cato sah sich plötzlich einem zähnefletschenden Briten gegenüber, der den Langspieß mit beiden Händen umfasst hielt und ihn in einer kreisförmigen Bewegung auf seinen Magen niederstieß. Cato hieb die Spitze nach rechts und stürmte dann direkt auf den Mann zu. Der konnte seiner Überrumpelung nur noch einen Moment lang gewahr werden, bevor Catos Schwert ihm die Brust durchbohrte. Er fiel rückwärts und spie dabei Blut, während Cato, seinen Gegner mit dem Schild zu Boden stoßend, die Klinge frei zerrte und sich nach dem nächsten Feind umsah.
    »Cato, links von dir!«, schrie Macro.
    Der Optio zog reflexartig den Kopf ein, und die breite Spitze eines Spießes glitt oben an seinem Helm ab. Vor seinen Augen explodierten weiße Sterne. Gleich darauf war seine Sicht wieder frei, doch ihm drehte sich der Kopf, und als der Spießkämpfer ihn von der Seite niederrammte, fielen sie gemeinsam auf den blutdurchtränkten Boden. Cato nahm das heftige Keuchen des Briten wahr, den durchdringenden Geruch seines Körpers und eine leuchtend blaue Tätowierung auf seiner Schulter, die sich einen Moment lang vor seinen Augen schlängelte. Dann grunzte der Mann keuchend auf und wurde von Macro zur Seite gewälzt, der sein Schwert aus dem Sterbenden zog und nun über Cato stand.
    »Hoch mit dir, Junge!«
    Der Zenturio deckte sie beide mit seinem Schild und hielt nach Angreifern Ausschau, während Cato sich auf die Beine rappelte und den Kopf schüttelte, um den Schwindel loszuwerden.
    »Geht’s wieder?«
    »Ja, Herr.«
    »Gut. Dann los.«
    Die erste Wucht des Angriffs hatte ihre Wirkung getan, und jetzt schlossen die Männer der Sechsten Zenturie die Reihen und marschierten unter der Deckung ihres Schildwalls weiter, wobei sie jeden Feind niedermähten, der ihnen in den Weg kam. Die britischen Reihen waren inzwischen so dicht zusammengedrängt, dass sie ihre Langspieße nicht mehr wirksam einsetzen konnten, und immer mehr Briten wurden niedergehauen. Die Legionen weiter oben am Hang, die um ein Haar besiegt worden wären, kehrten sich nun gegen den Feind und nahmen wilde Rache. In den Schreien der britischen Krieger schwang nun nicht mehr Triumph mit, sondern Angst und Panik, während sie versuchten, den scharfen Klingen der römischen Kurzschwerter zu entgehen. Im dichten Gedränge der Leiber war das Kurzschwert die gefährlichere Waffe, und die Briten fielen in großer Zahl. Wer verwundet aufs blutige Gras fiel, wurde niedergetrampelt, unter den Kämpfenden zertreten und dann unter weiteren Leichen begraben, sodass manche auf schreckliche Weise erstickten.
    Cato, der mit dem Rest seiner Zenturie vordrang, hatte nun einen gleichmäßigen Rhythmus gefunden, indem er den Schild nach vorn stieß, den nächsten Schritt tat und dann mit dem Schwert zuschlug. Einige der Männer überkam die Blutgier, und sie drängten sich hauend und stechend voraus, womit sie sich aber auf allen Seiten der Gefahr aussetzten. Viele zahlten den Preis für diesen Verlust der Selbstkontrolle, und ihre Kameraden mussten über ihre frisch niedergemetzelten Leichen steigen. Cato war sich der Hindernisse auf dem Boden bewusst und setzte beim Vormarsch jeden Schritt vorsichtig auf, voll Angst, ins Stolpern zu geraten und nicht mehr auf die Beine zu kommen.
    »Ihre Reihen brechen!«, schrie Macro über das Getöse der klirrenden Waffen und der Ächzlaute und Schreie der Kämpfenden hinweg. »Die feindlichen Reihen brechen auf!«
    Zur Rechten, über der brodelnden Masse der Leiber und Waffen, erkannte Cato jetzt weitere römische Standarten, die sich aus der Richtung des römischen Lagers näherten.
    »Die Lagerwache ist da!«, schrie er.
    Der Untergang der feindlichen Spießkämpfer war besiegelt, als die restlichen Kohorten der Zweiten Legion und einige zusätzliche Hilfskohorten dem Feind in den Rücken fielen. Auf drei Seiten vom undurchdringlichen Wall römischer Schilde festgehalten, wurden sie an Ort und Stelle niedergemetzelt. Auf der einzigen freien Seite ließen sie die Waffen fallen und suchten ihr Heil in der Flucht zum Sumpf. Zunächst hatten die Briten, die in die gepanzerte Schraubzange der römischen Legionen gerieten, noch Widerstand geleistet, obwohl sie zum Zurückweichen gezwungen waren. Dann aber brach die

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