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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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würde weit gefährlicher werden. Doch im Moment war Macro zufrieden und erwiderte Prasutagus’ aufgeregten Blick mit einem herzlichen Lächeln.
    »Ist sehr gut!«

24

    Cato bog vorsichtig die hohen Schilfhalme auseinander und schlich auf den niedrigen Hügel zu, hinter dem er Macro einige Zeit zuvor zurückgelassen hatte. Die klamme, feuchte Luft roch modrig. Einen Stechpalmenzweig hinter sich herschleifend schob er sich so unauffällig wie möglich vorwärts, wobei er bereits bis zu den Waden mit schwarzem Schlamm überzogen war, weil er bei jedem Schritt im Schlick einsank. Schließlich wurde der Boden unter seinen Füßen fester, und er schlich geduckt die kleine Anhöhe hinan, wobei er aufmerksam und mit gespitzten Ohren nach seinem Zenturio Ausschau hielt.
    »Pssst! Hier drüben.«
    Oben auf dem Hügel hob sich eine Hand aus dem Schilf und winkte. Cato schob sich äußerst vorsichtig zwischen dem Röhricht hindurch, damit man aus der Ferne keine Bewegung bemerkte, falls im Dorf jemand in ihre Richtung schaute. Unmittelbar hinter der Hügelkuppe hatten sie kurz vor Anbruch der Morgendämmerung eine kleine Stelle freigeschnitten. Macro lag dort auf einem Bett aus Schilfhalmen und spähte zwischen den abgestorbenen, braunen Halmen des Vorjahres hindurch. Cato ließ den Stechpalmenzweig los und legte sich neben ihn. Vor ihrem Aussichtspunkt schlängelte sich ein von einem breiten Schilfgürtel gesäumter träge dahinströmender Fluss durch die Landschaft, auf dessen anderer Seite, von einer Flussbiegung halb umschlossen, das Dorf der Durotriges lag. Die nicht vom Fluss geschützte Dorfseite war mit einem hohen Erdwall und einer soliden Palisade befestigt, durch die ein schmaler Zugang führte. Das Dorf selbst bestand aus dem üblichen Durcheinander jämmerlicher Rundhütten. Die Wände aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk und die binsengedeckten Dächer waren hier auf dem Land anscheinend das Beste, was die Kelten überhaupt zustande brachten. Von ihrer etwas erhöhten Position aus hatten Macro und Cato einen guten Blick auf das ganze Dorf.
    Die größte Hütte stand unmittelbar gegenüber von Cato und Macro am Flussufer, umschlossen von einer zusätzlichen Palisade, an deren Innenseite sich kleinere Hütten reihten. Auf einer Seite des Geländes war eine Reihe dicker Pfosten in den Boden gerammt. Sie waren den Römern nichts Fremdes – Übungspfosten für das Schwerttraining. Gerade trat eine Gruppe von Männern in schwarzen Umhängen aus einer der kleineren Hütten, legte die Umhänge ab und zog die Langschwerter. Jeder nahm sich einen Pfosten vor und hieb mit wohlgeübten, weit ausholenden Schlägen darauf ein. Das scharfe Krachen und die dumpfen Schläge klangen über das spiegelglatte Wasser des Flusses herüber. Catos Blick wanderte zu einem eigenartigen Anbau der großen Hütte: ein fensterloses Kabuff, dessen einzige sichtbare Öffnung von einer kleinen Holztür versperrt wurde, die von außen mit einem kräftigen Riegel verschlossen war. Eine weitere Gestalt im schwarzen Umhang stand vor dem Eingang Wache, einen Kriegsspeer in der einen Hand, während die andere Hand auf dem Rand eines Dreiecksschildes ruhte.
    »Irgendein Hinweis auf die Geiseln, Herr?«
    »Nein. Aber falls sie irgendwo in diesem Dorf stecken, würde ich am ehesten auf diese Hütte dort setzen. Vor kurzem habe ich gesehen, dass jemand dort einen Krug und einen Laib Brot hineintrug.«
    Macro wandte sich vom Dorf ab und schob sich wieder auf die raschelnde Schicht von abgeschnittenem Röhricht zurück.
    »Alles erledigt?«
    »Ja, Herr. Unser Pferde stehen sicher in der bewaldeten Senke, die Prasutagus uns gezeigt hat. Ich habe mit Boudica ein Signal ausgemacht, falls es Ärger gibt.« Cato deutete auf den Stechpalmenzweig.
    »Wenn die beiden noch lange warten, ist es dunkel, ehe wir anfangen«, meinte Macro ruhig.
    »Prasutagus hat mir versprochen, mir genug Zeit zu lassen, um hierher zurückzukehren.«
    »Du hast sie in der Senke zurückgelassen?«
    »Ja, Herr.«
    »Ich verstehe.« Macro runzelte die Stirn und schob sich dann wieder so weit vor, dass er das Dorf erneut beobachten konnte. »Dann müssen wir wohl noch eine Weile warten. «
    Obgleich die Wintermonate sich ihrem Ende näherten, war es noch immer kalt, und der stete Nieselregen drang ihnen bis auf die Haut. Nach einer Weile klapperte Cato mit den Zähnen und zitterte am ganzen Körper. Er versuchte, mit dem Anspannen seiner Muskeln gegen das Frieren anzugehen. Die letzten Tage

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