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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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salutierte.
    Macro war bereits davongeeilt, um seine Befehle zu erteilen, und die ersten beiden Zenturien der Keiler trennten sich von der Haupttruppe und marschierten auf den Hügel zu, den Quintillus bezeichnet hatte. Der Tribun galoppierte zum nächstgelegenen Hügel und ritt hangaufwärts. Als Catos Männer angriffsbereit waren, hatte der Tribun sein Pferd bereits festgebunden und schlich sich gebückt durchs hohe Gras auf die Kuppe zu.
    »Das wenigstens macht er richtig«, murmelte Cato.
    »Du magst ihn nicht besonders, oder?«, fragte Tincommius.
    »Nein. Nicht besonders. Es gibt kaum etwas, was diese Sorte Mensch nicht tun würde, um Ruhm zu erlangen.«
    »Und ich dachte, die Kelten wären schlimm genug.«
    Cato wandte sich seinem atrebatischen Gefährten zu. »Tincommius, du hast keine Ahnung. Aber du hast gehört, was der Tribun sagte – halt dich heute raus. Keine Heldentaten. Das ist ein Befehl.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Tincommius lächelnd. »Ich kenne meine Pflicht.«
    »Gut.«
    Die Kommandanten der Zenturien gingen kein Risiko ein, sondern schritten die Reihen ihrer Männer ab und erteilten ihre Befehle mit ungewöhnlich leiser Stimme. Die Wölfe bildeten links des Weges eine zwei Mann tiefe Reihe, und Macros verbliebene Zenturien stellten sich zur Rechten auf. Cato erkannte jetzt, dass hinter dem Hügel, der die Plünderer verdeckte, ein tief eingeschnittenes Tal lag. Mit etwas Glück würden sie den Feind vollkommen einschließen und ihm keinen Ausweg lassen. Es sah so aus, als könnte Quintillus heute sein kleines Quantum Ruhm ernten.
    Sobald die beiden Kohorten sich aufgestellt hatten, gab Macro mit gezogenem Schwert das Zeichen zum Abmarsch. Wölfe und Keiler marschierten durch das hohe, raschelnde Gras, das noch vom Morgentau feucht war. Die Wurfspeere über die Schultern gelegt, schwenkten sie um den Hügel herum. Zusammen mit der ersten Zenturie seiner Kohorte – handverlesenen Männern, die mit Sicherheit hart kämpfen und nicht zurückweichen würden – marschierte Macro am rechten Rand der Front, wo die Kampflinie am verwundbarsten war.
    Cato eilte zur linken Flanke der Front, um so schnell wie möglich einen Blick ins Tal werfen zu können. Schon weit entfernt zur Rechten verschwanden die beiden Zenturien, die die Falle für die Plünderer zuschnappen lassen sollten, hinter dem Hügel. Mit etwas Glück würden sie rechtzeitig vor Ort sein, um den Feind zum Aufgeben zu bewegen, wenn er merkte, dass es keinen Ausweg gab. Falls die Atrebates das Leben der Feinde schonten, konnten diese allerdings bestenfalls mit lebenslanger Sklaverei rechnen. Nach seinen letzten Erfahrungen im Kampf mit den Durotriges bezweifelte Cato, dass sie sich ergeben würden. Die Durotriges wurden von fanatischen Druiden zum Widerstand getrieben, die die Krieger damit köderten, dass die wunderbarsten Belohnungen des Jenseits jenen Männern vorbehalten blieben, die im Kampf gegen Rom gefallen waren.
    Als die Front um den Fuß des Hügels bog, erblickte Cato die Nachschubkolonne. Die verkohlten Überreste von acht Wagen, aus denen hier und dort noch Flammen leckten, kamen in Sicht. Um die Wagen herum lagen Leichen in roten Tuniken. Unmittelbar daneben trieb eine kleine Gruppe von Plünderern die Zugtiere der Nachschubkolonne zusammen. Ein Mann stand auf das schlangenförmige Banner der Durotriges gestützt da, während eine Hand voll weiterer Krieger die am Boden liegenden Leichen ausplünderten. Bisher schien noch keiner der Feinde die stetig auf sie zumarschierende Wolfskohorte bemerkt zu haben, und zum ersten Mal glaubte Cato, dass der hastig entworfene Plan des Tribuns vielleicht Erfolg haben würde. Allerdings mussten die Plünderer ein ganz schön verschlafener Haufen sein, dass sie die nahende Gefahr noch nicht entdeckt hatten. Cato konnte kaum glauben, dass sie nicht einmal einen Posten aufgestellt hatten.
    Die beiden Kohorten hatten fast schon den Ausgang des Tals erreicht, als der Feind endlich Alarm schlug. Cato sah, wie der Träger der Schlangenstandarte sich plötzlich aufrichtete, umdrehte und seinen Gefährten eine Warnung zurief. Sofort eilten die Plünderer zu ihren Waffen und stellten sich den Wölfen und Keilern entgegen.
    »Das wird kein harter Kampf«, murmelte Figulus an Catos Seite. »Wir sind fünf- oder sechsmal mehr als sie. Das ist kein Gegner für uns.«
    »Nein.«
    Trotzdem machten die Durotriges sich kampfbereit. Sie sammelten sich zu einem flachen, halbmondförmigen Bogen,

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