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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Weinkrügen auf die Ladepritsche stellte.
    »Immer mit der Ruhe, Männer. Es ist genug für alle da.«
    »Was ist mit meinen Leuten?«, fragte Cato.
    »Mit denen?«, erwiderte Silva, eine Spur von Missbilligung in der Stimme. »Die kommen dran, wenn unsere Leute fertig sind.«
    »Nein, sie bekommen ihren Anteil sofort. Teile einige dieser Männer dazu ein, sie zu versorgen.«
    Über Silvas Gesicht zuckte ein Ausdruck von Abscheu, doch dann nickte er widerstrebend. »Jawohl, Herr.«
    Während Silva den Befehl weitergab, schob Macro sich zum Wagen durch und schnitt mit seinem Dolch zwei Stücke Schinken ab. Eines warf er Cato zu und fast wäre es dem jungen Zenturio beim Fangen zu Boden gefallen. Macro lachte, riss einen Streifen Fleisch mit den Zähnen ab und kaute.
    »Komm schon, Zenturio Cato«, nuschelte er mit vollem Mund. »Iss das auf! Vielleicht ist es ja deine Henkersmahlzeit! «
    Catos Magen war wie zugeschnürt und bei der Aussicht auf das kalte Fleisch wurde ihm übel. Er verzog das Gesicht, doch Macro warf ihm einen warnenden Blick zu und Cato führte das Stück an die Lippen.
    Von jenseits des Befestigungswalls erklang das ferne Schmettern eines Horns. Sein Ruf wurde sofort von weiteren Kriegshörnern aufgegriffen. Macro warf sein Schinkenstück in den Matsch, der sich auf der Ladepritsche des Wagens gesammelt hatte, und spuckte einen Mund voll Fleischbrocken aus.
    »Auf eure Plätze!«, brüllte er. »Sie kommen!«

31

    »Herr!«, rief Figulus vom Wachturm herunter, als Macro und Cato zum Wehrgang hinaufstürzten. »Der Feind kommt!«
    »Behalte ihn im Auge!«
    An der Palisade angekommen, setzte Cato den Helm auf und schnürte die Helmriemen fest. Macro beobachtete den Zugang zum Haupttor und versuchte, im sich lichtenden Nebel Einzelheiten auszumachen.
    »Figulus! Was hat der Feind im Sinn?«
    »Sieht aus wie ein frontaler Angriff auf das Tor, Herr.«
    Cato rieb sich die müden Augen und beobachtete, wie der Feind sich aus dem Nebel löste. Die Durotriges marschierten, von primitiven Korbschilden gedeckt, in einer langen Reihe durch das zertretene Gras. Cato musterte den Wall, konnte aber vor keiner anderen Seite irgendeinen Hinweis auf Bewegung ausmachen.
    »Soll ich ein paar Wölfe als Verstärkung ans Tor rufen?«
    Macro ließ nun seinerseits den Blick über den Verteidigungswall gleiten und kratzte sich die Bartstoppeln mit seinen schmutzigen Fingernägeln. Er schüttelte den Kopf. »Unsere Verteidigerkette ist ohnehin schon zu stark auseinander gezogen. Ich muss es mit den Männern schaffen, die ich hier habe. Geh zu deiner Truppe zurück.«
    »Kann ich hier kämpfen?«
    »Nein.«
    Cato wollte protestieren, nickte dann aber. Macro hatte Recht. Ein weiterer Römer am Tor würde nicht viel bewirken. Er musste bei den Eingeborenen bleiben, damit sie auf die Überraschungen reagieren konnten, die die Durotriges wohl für sie vorbereitet hatten. Aber der Wunsch, an der Seite der Männer seiner Zweiten Legion zu kämpfen und schlimmstenfalls auch zu sterben, war nun einmal da. Cato lächelte bei sich, als er merkte, dass die Legion für ihn auf der Welt das war, was einer Familie am nächsten kam; der Gedanke, getrennt von ihr zu sterben, war nahezu unerträglich. Jetzt blickten ihn die anderen Männer an und er sah, dass die um Mandrax versammelten keltischen Krieger der Wolfskohorte ihn aus der Ferne beobachteten.
    »Bis später, Macro«, murmelte Cato.
    Macro nickte, ohne den näher rückenden Feind aus den Augen zu lassen, und Cato kehrte über den Verteidigungswall zu seinen Leuten zurück. Er hatte Kopfschmerzen und spürte ein so schmerzhaftes Pochen im Schädel, dass er meinte, gleich erbrechen zu müssen. Schlimmer noch, er merkte plötzlich, dass er schrecklichen Durst hatte, und verfluchte sich, weil er vor seinem Aufbruch zum Wall keine Feldflasche aus Silvas Nachschubwagen mitgenommen hatte. Seine Zunge fühlte sich geschwollen und pelzig an, was die Übelkeit ins Unerträgliche steigerte. Cato biss sich auf die Lippen und zwang sich, an etwas anderes zu denken.
    »Macro!«, rief eine Stimme, und Cato blieb stehen und blickte zum Tor zurück. Die Durotriges waren gerade außerhalb der Speerwurfweite stehen geblieben und in ihrer Mitte hatte sich eine Lücke geöffnet. Tincommius trat vorsichtig zwischen den Reihen hervor, beide Hände trichterförmig an den Mund gelegt, und rief erneut Macros Namen.
    »Was willst du?«, schrie der Zenturio zurück. »Dich ergeben? «
    Cato musste über

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