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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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von Wölfen zu, die ihm entgegeneilte. Hinter seinen Männern erblickte Cato weitere Verteidiger, die einer zweiten Gruppe tollkühner Durotriges mit ihren Schwertstreichen das Erklettern der Palisade verwehrten.
    Cato heftete die Augen auf seinen neuen Gegner – einen dunkelhäutigen Kelten, der älter und vorsichtiger war als sein blutdurstiger Kamerad. Er trat langsam auf den Zenturio zu, ging dann tief in die Knie, das Schwert seitlich erhoben, sowohl zu einem Hieb auf den Kopf als auch zu einem Schlag auf die Körpermitte bereit. Dieser Mann würde nicht auf denselben Trick hereinfallen wie sein Kampfgefährte. Als Cato nur noch zehn Schritte von ihm entfernt war, stieß er plötzlich einen wilden Kampfschrei aus und stürmte auf den Kelten los.
    Der Krieger hatte einen raffinierteren, genauer berechneten Angriff erwartet und wurde von dem wilden Ansturm überrascht. Cato fegte den Gegner mit einem Stoß seines schweren Legionärsschilds von den Füßen. Mit einem Tritt ins Gesicht des Gestürzten stürmte er über ihn hinweg und stach ihm das Schwert in die Brust. Der Stoß war nicht tödlich, würde ihn aber wohl vorläufig außer Gefecht setzen, und so konnte Cato sich auf den nächsten Palisadenkletterer stürzen. Dieser war gerade erst über die Brustwehr gekommen und bückte sich noch nach seinem Speer, als Cato ihn erreichte. Er hatte nur noch Zeit, erschrocken das Gesicht zu verziehen, da traf ihn die Schwertspitze ins Auge, durchstieß den Schädel und drang ihm ins Gehirn. Cato riss die Klinge zurück, beugte sich vor und hieb auf das nächste Paar Arme ein, das sich an der Brustwehr festklammerte. Der Kelte erhielt eine tiefe Wunde in der Schulter und stürzte nach unten. Weitere Versuche unterblieben vorläufig, doch im Hintergrund holten nun Krieger mit ihren Speeren aus und warfen sie nach dem Zenturio. Cato konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen, als die dunklen Schäfte im Bogen über die Palisade flogen.
    Vier seiner Männer huschten tief geduckt über den Wehrgang zu Cato.
    »Macht mit dem hier Schluss.« Cato zeigte auf den alten Krieger, der die Hand auf die Wunde in seiner Brust presste. Ein Schwert zuckte vor. Der Krieger röchelte erstickt und zuckte noch einmal schwach, bevor sein Lebenslicht endgültig erlosch. Cato sah seinem Sterben zu, da er unten bleiben musste, solange der Feind Geschosse über die Palisade schleuderte.
    »Herr!«
    »Was denn?« Cato zuckte zusammen und blickte schuldbewusst von der Leiche auf. Einer der eingeborenen Krieger deutete über seine Schulter.
    »Dort, Herr!«
    Cato blickte sich um und sah eine Hand, die zwanzig Meter weiter über die Brustwehr griff. Die Angreifer hatten Cato und seine Männer mit ihren Geschossen abgelenkt und den Angriffspunkt einfach ein Stück weit verschoben.
    »Los!«, befahl Cato und eilte tief gebückt der neuen Bedrohung entgegen. Doch es war schon zu spät. Inzwischen standen mehrere feindliche Krieger zwischen ihm und Mandrax’ Gruppe auf dem Wehrgang. Drei Feinde hatten den Wehrgang bereits erreicht und sprangen von dort in die Umfriedung hinunter. Cato sah, dass drei Leitern an der Palisade lehnten, über die immer mehr Krieger auf den Wehrgang kletterten. Der Kampf um die Palisade war also verloren. Er blieb stehen, drehte sich zu seinen Leuten um und packte den Erstbesten bei der Schulter.
    »Du! Lauf zu Macro zurück. Sag ihm … Zeig ihm einfach, wo sie über die Palisade kommen. Er weiß dann schon, was zu tun ist.«
    »Jawohl, Herr.« Der Krieger drängte sich an seinen Kameraden vorbei und eilte über den Wehrgang zum Tor zurück.
    »Verschwinden wir hier«, forderte Cato die anderen auf und sprang vom Wehrgang nach unten. Er befahl den Wölfen den Rückzug hinter die letzte Verteidigungsstellung und rannte, als sie quer durch die Umfriedung zur Königsburg davonstürmten, auf die Durotriges zu, die sich unterhalb der Stelle sammelten, an der sie die Palisade überwunden hatten. Einer von ihnen bemerkte den Zenturio und rief seinen Gefährten eine Warnung zu. Cato blieb stehen und rief über ihre Köpfe hinweg:
    »Mandrax! Mandrax!«
    Mandrax, der sich hinter den Durotriges befand, blickte sich um und erkannte die Gefahr.
    »Rückzug!«, schrie Cato und deutete mit einer weit ausholenden Schwertgeste zur Königsburg.
    Nach dieser Warnung machte der Zenturio kehrt und rannte los. Er war noch nicht weit gekommen, als die Durotriges ein ohrenbetäubendes Kriegsgeheul erhoben und die Verfolgung aufnahmen.

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