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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Gras, begleitet vom Fluchen ihres Besitzers. Cato warf sich durch den schmalen Spalt, den man für ihn gelassen hatte, überschlug sich und landete hinter dem Tor auf dem Boden. Die Legionäre rammten das Tor sofort zu und klemmten dabei aber den Kopf des Mannes ein, der mit dem Schwert nach Cato geschlagen hatte. Der Schädel des Mannes wurde mit einem dumpfen Geräusch zerquetscht. Die Legionäre stießen die blutige Masse nach draußen und konnten endlich den Riegel vorlegen. Die Wut und Enttäuschung der Gegner wurde in der Wucht deutlich, mit der sie gegen das Tor rannten, während Cato noch auf allen vieren nach Luft schnappte.
    »Cato!«, rief Macro zu ihm hinunter. »Alles in Ordnung? «
    Cato winkte ihm beruhigend zu.
    »Gut! Dann komm endlich hier hoch und kümmere dich um dieses verdammte Wespennest, in das du gestochen hast.«

37

    »Schafft die Verwundeten in die Königsburg!«, befahl Cato und kletterte die Leiter zu Macro hinauf. Vericas Leibwächter traten schützend vor den König, als Cadminius den alten Mann auf die Bahre zurücklegte.
    »Was machen wir mit dem da?«, fragte Mandrax und nickte zu dem blutig zerschlagenen atrebatischen Prinzen hinunter, der neben der lotrecht im Boden steckenden Wolfsstandarte stöhnend am Boden lag.
    Cato blickte kurz zu Tincommius hinüber. »Bringt Tincommius auch in den Saal. Fesselt ihn sicher. Aber lasst ihn unversehrt, verstanden?«
    Mandrax wirkte enttäuscht und versetzte Tincommius einen Stoß mit dem Standartenschaft. »Auf die Beine!«
    Cato kümmerte sich nicht weiter um den Verräter und schob sich an den Leibwächtern vorbei zur Brustwehr vor. Links und rechts von ihm schleuderten die Legionäre und die Krieger der Wolfskohorte jedes nur denkbare Wurfgeschoss, das ihnen in die Hände fiel, auf die Durotriges, die dicht an dicht gedrängt auf der Straße standen. Die Angreifer erwiderten den Geschosshagel nur halbherzig, denn in dem dichten Gedränge war es ihnen fast unmöglich, Speere oder Steine zu schleudern, und so gingen vor dem Tor weit mehr Angreifer zu Boden als Verteidiger oben auf dem Wehrgang.
    »Die lernen doch nie!«, schrie Macro Cato ins Ohr.
    »O doch«, entgegnete Cato keuchend, noch immer atemlos von seiner schnellen Flucht. Er hob den Arm: »Schau dort!«
    Von der Hauptstraße Callevas zweigten in der Nähe des Tors einige schmale Gassen in das labyrinthische Gewirr von Hütten ab, das die königliche Umfriedung umgab. Die Durotriges zogen sich in diese Gassen zurück und entschwanden dem Blick. Macro wandte sich Cato zu. »Ich passe hier auf. Finde du heraus, wohin diese Gassen führen, und achte darauf, dass alles bewacht wird, was Zugang zur Palisade bietet.«
    »Jawohl, Herr!« Cato machte kehrt und schnappte sich den nächstbesten eingeborenen Krieger. »Führen irgendwelche Gassen bis an die Palisade heran?«
    »Einige vielleicht schon, Herr.«
    »Vielleicht?« Cato sah ihn kalt an und schluckte seine Verärgerung herunter. »Gut, dann nimm dir einige Männer, alle, die nicht fürs Tor gebraucht werden, und postiere sie ringsum auf dem Wehrgang. Ich möchte, dass sie gleichmäßig verteilt sind. Es darf keine blinden Flecken geben. Verstanden? «
    »Ich … ich glaube schon, Herr.« Der Mann war erschöpft.
    Cato packte ihn bei der Schulter und schrie ihm ins Gesicht: »Ob du verstanden hast, will ich wissen?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Dann marsch!«
    Als der Krieger loseilte, um den Auftrag auszuführen, drehte Cato sich um und ging den schmalen Wehrgang entlang, bis er den Bereich über dem Tor verlassen hatte und ungehindert loseilen konnte. Ein paar Stunden zuvor war er die Palisade schon einmal abgegangen, um sich von Tincommius’ Schauspiel der Misshandlungen abzulenken und die Wachtposten zu kontrollieren. Ein Angriff auf die Umfriedung der Palisade würde nicht nur möglicherweise, sondern mit Sicherheit erfolgen. Jetzt, da Tincommius’ letzter Versuch, eine schnelle Übergabe zu erreichen, fehlgeschlagen war, blieb den Durotriges keine andere Wahl als eine gewaltsame Erstürmung. Irgendwo im labyrinthischen Gewirr der strohgedeckten Hütten suchte der Feind eine Möglichkeit, zur Palisade vorzustoßen und sie zu überwinden.
    Als Cato den Wehrgang entlangeilte, sah er, dass die meisten Hütten nicht direkt an die königliche Umfriedung grenzten und zwischen den lehmverputzten Wänden und der Palisade meist eine Lücke von fünf oder sechs Schritt Breite blieb. Doch wie immer, wenn Kelten am Werk waren, hatten die

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