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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ist.«
    »Sag ihnen die Wahrheit, Herr«, fügte Cato hinzu. »Sag ihnen, dass Caratacus im Anmarsch ist und die Kohorte auf jeden Mann angewiesen ist, der ein Schwert halten kann. Nur aus diesem Grund hat uns Maximius vorübergehend freigelassen.«
    »Ja … « Tullius wirkte skeptisch. »Komm mit, Antonius.«
    Macro wartete, bis die beiden Centurionen das Zelt verlassen hatten. »Das stimmt einen nicht gerade hoffnungsvoll, oder?«
    Cato zuckte mit den Achseln. »Im Vergleich zu den letzten Tagen fühle ich mich gerade recht wohl.«
    »Unverbesserlicher Optimist«, grunzte Macro.
    »Eins darf ich nicht vergessen, bevor Tullius nach uns schickt.«
    »Und das wäre?«
    »Nepos muss hierbleiben, um Maximius und Felix zu bewachen. Halte du hier die Stellung, mein Freund, dann rede ich mit ihm.«
    »Einverstanden.« Macro schlich zum Zelteingang und äugte vorsichtig durch den Verschlag. Niemand war in der Nähe. Nur in der Entfernung waren Gestalten zwischen den Zeltreihen zu erkennen. Sie formierten sich und machten sich zum Abmarsch bereit. Dann drehte Macro sich um und beobachtete Cato, der sich ernst mit Nepos unterhielt. Er sprach zu leise, als dass Macro ihn hätte verstehen können. Der Legionär hörte aufmerksam zu, dann schüttelte er den Kopf.
    »Aber du musst!«, rief Cato und sah zu Macro hinüber. Dann senkte er die Stimme und redete weiter auf Nepos ein. Nepos nickte langsam, worauf ihm Cato auf den Arm klopfte und ihm ein paar letzte aufmunternde Worte zusprach. Schließlich kehrte er zu Macro zurück.
    »Besonders glücklich sieht der aber nicht aus.«
    Cato sah ihn hilflos an und zuckte mit den Schultern. »Er will nicht hierbleiben.«
    »Ist mir schon aufgefallen.« Cato lächelte. »Wer will schon alleine hier rumsitzen, wenn die übrige Kohorte das Lager verlässt.«
    »Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob er da nicht besser dran ist«, murmelte Macro. »Ob er mit mir tauschen will?«
    Cato lachte trocken und sah Nepos dabei zu, wie er schweigend in das Schlafquartier des Kohortenkommandanten zurückging. »Das würde er nur zu gerne.«
    Sobald die Kohorte hinter dem Haupttor Aufstellung genommen hatte, gab Centurio Tullius die Befehle des Kohortenkommandanten weiter und teilte den Männern mit, dass sich Centurio Felix freiwillig gemeldet hätte, um den Legaten über die Situation der Dritten Kohorte zu unterrichten. Da die Kohorte massiv in der Unterzahl sei – so Tullius – , hätte Maximius beschlossen, jeden verfügbaren Mann zu den Waffen zu rufen. Daher würde Macro nun das Kommando über Felix ’ Vierte Centurie übernehmen und Cato wie gehabt die Sechste Kohorte führen. Wie aufs Stichwort traten die beiden Offiziere hinter einem Zelt hervor und präsentierten sich an Tullius ’ Seite den Männern, die nicht lange Zeit hatten, um sich über ihr plötzliches Auftauchen zu wundern. Sofort gab Tullius den Befehl zum Abmarsch. Centurie für Centurie verließ die Kohorte das Lager in Richtung Sumpfstraße.
    Optio Septimus, den Maximius an Figulus ’ statt eingesetzt hatte, ging neben Cato her. Von Zeit zu Zeit warf er seinem Centurio einen mürrischen, feindseligen Blick zu. Cato verstand ihn nur zu gut. Sein erstes Kommando hatte ihm gut gefallen, und er hatte es nur unter leicht zu durchschauender Heuchelei wieder abgegeben. Cato wollte seinem Groll entgehen, indem er ihn nach Möglichkeit ständig beschäftigte.
    »Septimus, die Männer fallen zurück! Sie sollen aufschließen!«
    Sofort blieb der Optio stehen und ließ eine Schimpftirade auf die Männer los, die an ihm vorbeischritten. Dabei schlug er mit seinem Stab nach jedem Legionär, der zu viel Abstand zum Vordermann hielt. Seine Hiebe waren unnötig hart, doch Cato ließ es ihm durchgehen. Ein Streit zwischen den Offizieren hätte der Sechsten Centurie gerade noch gefehlt. Also musste er fürs Erste mit ansehen, wie Septimus seine Wut an den Männern ausließ. Solange sie Septimus hassten, bestand die Möglichkeit, dass sie stattdessen zu ihrem wieder eingesetzten Centurio ein gutes Verhältnis aufbauten.
    Für Cato war es ein seltsames Gefühl, wieder das Kommando über die Männer zu haben, die er an der Furt der Tamesis befehligt hatte. Beim letzten Mal war es ihnen nicht gelungen, den Feind zurückzuhalten, was ihnen die Dezimation eingebracht hatte. Jetzt würde ein weiterer Fehlschlag den Tod aller bedeuten. Und was, wenn sie die kommenden Stunden tatsächlich überlebten? Cato lächelte grimmig. Ganz egal, wie das hier

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