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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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er. »Ich bin gespannt, wie du dich morgen schlägst.«
    »Ich hoffe, dich nicht zu enttäuschen, Herr«, antwortete Cato knapp, während er seinen verletzten Stolz beiseiteschob.
    »Besser nicht.« Das Lächeln verschwand aus Maximius ’ Gesicht. »Hier steht für alle viel auf dem Spiel, vom General bis hin zu den Legionären an vorderster Front. Wenn wir erfolgreich sind, werden wir Ruhm und Ehre im Übermaß ernten können. Wenn wir es vermasseln, könnt ihr euch darauf verlassen, dass uns Rom niemals vergeben wird. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Jawohl, Herr«, antworteten Antonius und Felix unverzüglich.
    »Sehr gut. Meine Herren, wenn ihr mir erlaubt, einen Trinkspruch auszubringen … « Maximius griff unter den Tisch und holte einen kleinen Weinkrug hervor. »Es ist nicht gerade der beste Jahrgang, nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Gepriesen seien der Kaiser, Rom und seine Legionen. Jupiter und Mars, segnet sie. Auf Caratacus ’ blutige Niederlage und den Tod seiner Barbaren!«
    Maximius zog den Korken aus dem Krug, packte den Henkel, legte den Krug auf seinem ausgestreckten Arm ab und schluckte ein paar Mundvoll Wein. Cato beobachtete, wie sich ein roter Tropfen von den Lippen des Kohortenkommandanten löste und sein Kinn hinunterrann. Maximius ließ den Krug sinken und reichte ihn an Tullius weiter. Einer nach dem anderen wiederholten die Centurionen den Trinkspruch und besiegelten ihren Schwur mit dem Wein. Als Macro an der Reihe war, trank er um einiges mehr, als erforderlich war, gab den Krug an Cato weiter und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab.
    Sobald Cato den Krug hob und den Spruch wiederholte, spürte er die Blicke aller Anwesenden auf sich und spitzte die Lippen, als der Wein durch den groben Hals des irdenen Krugs auf seinen Mund zufloss. Als sich die Flüssigkeit über seine Zunge ergoss, musste Cato bei dem stechenden, brennenden Essiggeschmack ein Würgen unterdrücken. Selbst in den elendsten Armenvierteln Camulodunums hatte Cato niemals einen derart schlechten Wein gekostet. Er zwang sich, einen weiteren Mundvoll zu schlucken, und senkte den Krug.
    »Na also!« Maximius nahm den Krug wieder entgegen, verschloss ihn und stellte ihn unter den Tisch zurück. »Bis morgen, meine Herren. Dann werden wir dem Rest der Truppe zeigen, zu was eine einzelne Kohorte in der Lage ist.«

KAPITEL 6
    E s war noch dunkel, als sich die Kohorte zum Aufbruch bereit machte. Kohlenbecken zu beiden Seiten des Torhauses beleuchteten den Anfang der Marschkolonne, doch der Schein der sanft flackernden Flammen reichte die via praetoria nur bis zum Ende der Ersten Centurie hinunter. Die Männer dahinter waren in den klammen frühmorgendlichen Nebel gehüllt. Cato, der mit den anderen Centurionen beim Tor stand, hörte nichts außer gemurmelten Gesprächen und dem dumpfen Klirren der Ausrüstung von etwa fünfhundert Männern, die sich auf die Schlacht vorbereiteten. Auf einer freien Fläche neben dem Tor standen die Reiter, die die Kohorte begleiten sollten – dreißig Mann unter dem Befehl eines Decurio. Sie waren nur leicht bewaffnet und in erster Linie für Aufklärungseinsätze und Kurierdienste und nicht für den Kampf ausgebildet. Die Pferde warteten gespannt. Die Ohren der Tiere zuckten, und ihre Hufe strichen sanft über den Boden, während ihre daneben stehenden Reiter die Zügel fest gepackt hielten. In der Entfernung waren leise die Geräusche der Legionäre zu hören, die gerade eben erst aufwachten: gemurmelte Flüche und das Husten und Stöhnen von aus dem Schlaf gerissenen Männern.
    »Bald ist es so weit!«, rief Centurio Maximius, der seinen Rücken an einem der Kohlenbecken wärmte und einen großen, flatternden Schatten auf die nächstgelegene Zeltreihe warf.
    »Der kann’s ja gar nicht mehr erwarten«, bemerkte Macro leise.
    Cato gähnte. »Ich wünschte, mir ginge es genauso.«
    »Gut geschlafen?«
    »Ich musste gestern noch die Soldbücher fertig machen.«
    »Soldbücher?« Centurio Felix schüttelte ungläubig den Kopf. »Am Vorabend einer Schlacht? Bist du verrückt?«
    Cato zuckte mit den Schultern. Felix fragte Macro: »Du kennst ihn doch schon länger, oder?«
    »Schon ewig, ja.«
    »Ist er immer so?«
    »Aber ja. Unser Cato hier ist ein kleiner Perfektionist. Der zieht erst in die Schlacht, wenn er seinen Schreibkram erledigt hat. Wäre ja auch schlimm, wenn man getötet wird, nur weil man mit den Gedanken bei der Buchhaltung weilt. Das ist wohl

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