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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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so eine seltsame Religion, die er am kaiserlichen Hof aufgeschnappt hat. Die glauben, dass ihre Geister dazu verdammt sind, über die Erde zu wandeln, bis alle ihre Unterlagen ins Reine geschrieben, geprüft und archiviert sind. Erst dann werden ihre gepeinigten Seelen Ruhe finden.«
    »Ist das wahr?«, fragte Centurio Antonius und machte große Augen.
    »Wieso fragst du?« Macro sah ihn mit entsetzter Miene an. »Hast du deinen Schreibkram etwa nicht erledigt?«
    Cato seufzte. »Beachte ihn einfach nicht, Antonius. Centurio Macro ist ein Meister darin, sich über andere lustig zu machen.«
    Antonius sah von Cato zu Macro und kniff die Augen zusammen. »Verdammter Idiot … «
    »Ach ja? Einen Augenblick lang hab ich dich drangekriegt, oder? Also wer ist hier der Idiot?«
    »Du warst am Hof?«, fragte Felix Cato. »Am kaiserlichen Hof?«
    Cato nickte.
    »Erzähl.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Ich wurde im Kaiserpalast geboren und bin dort aufgewachsen. Mein Vater war ein freigelassener Sklave am Hof des Kaisers. Er hat unter Tiberius und Caligula die kaiserlichen Feierlichkeiten und Bankette ausgerichtet. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt. Sie ist kurz nach meiner Geburt gestorben. Als ihr mein Vater nachfolgte, hat man mich zum Militär geschickt. Und jetzt bin ich hier.«
    »Das klingt für mich nach einem Abstieg.«
    »Ist es auch, in gewisser Weise«, gab Cato zu. »Aber das Leben bei Hof kann genauso gefährlich sein wie das in der Legion.«
    »Komisch.« Felix grinste und deutete mit dem Kinn auf Maximius. »Das hat er auch gesagt.«
    »Wirklich?«, murmelte Cato. »Ich kann mich nicht erinnern, dass es für die Prätorianer jemals gefährlich wurde. Sejan und seine Spießgesellen natürlich ausgenommen.«
    »Warst du bei seinem Tod dabei?« Plötzlich schien Felix sehr interessiert. »War es so schlimm, wie man sich erzählt?«
    »Schlimmer.« Catos Miene wurde ernst, als er sich an den Sturz des Sejan erinnerte. »Hunderte wurden abgeschlachtet. Hunderte. Darunter auch seine Kinder … ich habe mit ihnen gespielt, wenn sie den Palast besuchten. Die Prätorianer haben sie einfach so niedergemetzelt. Solche Schlachten sind es wohl, die sie hauptsächlich schlagen.«
    Macro runzelte bei Catos verächtlichem Ton die Stirn. »Sei nicht ungerecht, mein Freund«, sagte er und deutete auf den Kohortenkommandanten. »Er war nicht dabei, als es geschah.«
    »Nein. Wahrscheinlich nicht.«
    »Außerdem haben uns die Prätorianer vor Camulodunum rausgehauen, vergiss das nicht. Das war ein verdammt harter Kampf.«
    »Ja. Schon gut, ich werde in Zukunft meine Zunge im Zaum halten.«
    »Weißt du«, sagte Tullius leise, »Vielleicht kannte Maximius deinen Vater. Du solltest ihn mal nach ihm fragen. Vielleicht habt ihr da ja was gemeinsam.«
    Cato zuckte mit den Schultern. Er glaubte nicht, dass er und Maxiumius viel gemeinsam hatten. Schon nach wenigen Tagen unter seinem Befehl war es für Cato offensichtlich gewesen, wie sehr ihn sein Kommandant verachtete. Aber noch schlimmer war die Vorstellung, dass die anderen Centurionen der Kohorte diese Verachtung teilen könnten.
    Aus der alles umgebenden Dunkelheit erscholl der Befehl zum Stillstehen. Cato erkannte Figulus ’ Stimme. Die gleichzeitig aufstampfenden Stiefel donnerten auf dem trockenen Boden wie fernes Donnergrollen. Maximius eilte vom Kohlenbecken zu seinen Offizieren hinüber.
    »Das muss der Legat sein. Stillgestanden!«
    Maximius trat zwei Schritte vor und stellte sich so steif wie ein Brett hin. Hinter ihm bildeten die Centurionen eine Linie, nahmen die Schultern zurück, reckten das Kinn und legten die Arme an die Seiten. Dann war bis auf das Hufscharren und Schnauben der Pferde alles still. Die Centurionen vor dem Torhaus hörten die Schritte auf sie zumarschierender Männer, und wenige Augenblicke später tauchten Vespasian und eine Handvoll seiner Stabsoffiziere aus dem Nebel auf und traten in den orangefarbenen Schein der Kohlefeuer. Der Legat schritt auf die Centurionen zu und erwiderte ihren Salut.
    »Die Männer wirken frisch und kampfeslustig, Maximius.«
    »Jawohl, Herr. Sie können es kaum erwarten, Herr.«
    »Freut mich zu hören!« Vespasian trat näher an den Kohortenkommandanten heran und senkte die Stimme. »Du hast deine Befehle, und ich hoffe, dir ist bewusst, welch wichtige Rolle du in der heutigen Schlacht spielen wirst.«
    »Jawohl, Herr.«
    »Noch Fragen?«
    »Nein, Herr.«
    »Guter Mann.« Vespasian streckte die Hand

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