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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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mich.«
    Macro tippte gegen einen von Catos Orden. »Dann sollten die hier ihm alles sagen, was er wissen muss. Und jetzt los, wir müssen die Wache einteilen. Du willst doch Maximius nicht warten lassen, oder?«

KAPITEL 5
    C ato vergewisserte sich, dass sein Optio die Wachen aufgestellt hatte, dann marschierte er durch zwei Zeltreihen zu Macros Centurie hinüber und steckte seinen Kopf durch den Eingang des größten Zelts am Ende der Reihe. Macro saß an einem kleinen Klapptisch und studierte im Schein einer Öllampe einige Wachstafeln.
    »Bereit?«
    Macro sah auf und schob die Tafeln von sich. Dann erhob er sich und schlenderte zu Cato hinüber. »Ja. Mir reicht’s. Diese verdammten Soldbücher. Manchmal wünschte ich, du wärst mein Optio geblieben. Da hast du den Schreibkram übernommen, und ich konnte mich um die richtige Arbeit kümmern.«
    Cato nickte mitfühlend. Vor seiner Beförderung war das Leben für sie beide tatsächlich leichter gewesen. Mit Macro als seinem Centurio hatte sich Cato an das Soldatenleben gewöhnen können, ohne allzu viel Verantwortung tragen zu müssen. Natürlich war es gelegentlich vorgekommen, dass er das Kommando hatte übernehmen müssen – was er auch gemeistert hatte. Trotzdem war er jedes Mal froh gewesen, wenn Macro ihm diese Bürde wieder abgenommen hatte. Doch diese Zeiten waren mit seiner Beförderung zum Centurio vorbei. Nicht nur, dass sich Cato ständig von allen beurteilt fühlte, er ging auch mit sich selbst hart ins Gericht. Und besonders beeindruckt war er von der Gestalt des dünnen Jünglings in Centurionenuniform, die er darstellte, nicht.
    »Wie schlägt sich Figulus eigentlich?«, fragte Macro, während sie auf das große rechteckige Zelt zugingen, in dem sich das Hauptquartier der Dritten Kohorte befand. »Ich weiß nicht, wieso du ausgerechnet ihn zu deinem Optio gemacht hast. Wenn man sich nicht gerade in einer Schlacht befindet, kann einem der Kerl doch gehörig auf die Nerven gehen.«
    »Er schlägt sich ganz gut.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Macro spöttisch. »Führt er auch deine Soldbücher für dich? Und macht den ganzen anderen Schreibkram?«
    »Ich … ich weise ihn gerade ein.«
    »Du weist ihn ein? Du bringst ihm Lesen und Schreiben bei, wolltest du wohl sagen.«
    Cato senkte den Kopf, um seine finstere Miene zu verbergen. Macro hatte mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen. Figulus war in vielerlei Hinsicht eine schlechte Wahl für den Posten des Optio. Er konnte kaum seinen eigenen Namen schreiben und stand jedes Mal, wenn er Summen zusammenrechnen sollte, die seine kümmerlichen Einkünfte aus seinem ersten Dienstjahr überstiegen, vor einer unüberwindlichen Herausforderung. Trotzdem hatte Cato ihm den Posten fast unmittelbar nach seiner Beförderung angeboten. Figulus war in etwa in seinem Alter, und Cato hatte verzweifelt nach einem bekannten Gesicht unter seinen Männern gesucht. Die meisten seiner Kameraden aus Macros alter Centurie waren entweder tot oder als Invaliden aus der Truppe ausgeschieden, die Überlebenden hatte man unter den anderen Centurien der sowieso schon unterbesetzten Kohorte verteilt. Daher hatte er sich wohl oder übel für Figulus entschieden.
    Was auch seine Vorteile hatte, überlegte Cato, um diese Wahl vor sich selbst zu rechtfertigen. Figulus war gebürtiger Gallier. Seine Größe und Kraft war der eines jeden anderen Legionärs – und auch Gegners – ebenbürtig. Außerdem war sein unbeschwertes und sorgloses Wesen bei den Männern beliebt, was ihn zu einem wertvollen Bindeglied zwischen Cato und seiner Centurie machte. Noch dazu brannte Figulus genau wie Cato darauf, sich seiner neuen Position als würdig zu erweisen. Trotzdem hatte der Versuch, ihm die Grundzüge der Buchhaltung beizubringen, Catos Geduld schnell erschöpft. Wenn sich das nicht alsbald besserte, würde Cato wohl den Großteil der Aufgaben des Optio zusätzlich übernehmen müssen.
    »Du kannst ihn jederzeit durch einen anderen ersetzen«, schlug Macro vor.
    »Nein«, erwiderte Cato stur. »Er ist der richtige.«
    »Wenn du das sagst. Deine Entscheidung, Kumpel.«
    »Ja. Das ist meine Entscheidung. Und du bist nicht mein Vater, Macro. Also hör auf, so mit mir zu reden.«
    »Schon gut! Schon gut!« Macro hob beschwichtigend die Hände. »Ich sag nichts mehr.«
    »Gut … «
    »Also, äh, was hältst du von diesem Maximius?«
    »Noch kenne ich ihn nicht gut genug, um mir ein Urteil zu bilden. Er wirkt ziemlich fähig. Teilt aber gerne

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