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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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– oder, noch schlimmer – anstatt Meinungen einzuholen. Der ältere Centurio sah die beiden Offiziere erwartungsvoll an.
    »Jemand muss da raufgehen«, sagte Cato schließlich.
    »Er hat uns befohlen, hier zu warten.«
    »Jetzt pass mal auf«, sagte Macro. »Wir können hier nicht den ganzen Tag rumlungern. Wir müssen zu dieser verfluchten Furt. Irgendjemand muss Maximius holen. Und zwar jetzt.«
    »Ja. Aber wer?«
    »Ist doch egal«, antwortete Macro. »Geh du.«
    »Ich?« Tullius wurde allein bei der Vorstellung angst und bange. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bleibe lieber bei der Kohorte. Wenn es eine Falle ist, werde ich hier gebraucht. Geh du, Cato. Beeil dich besser.«
    Cato verzichtete auf einen Ausdruck des Missfallens, drehte sich um und rannte den Hügel hinauf. Fast gleichzeitig erschien eine Gestalt im Tor. Es war Maximius, der die Anhöhe hinunterkam. Als er sah, dass sich die Centurionen versammelt hatten, eilte er wütend auf sie zu. Die drei Offiziere bereiteten sich auf seinen Wutausbruch vor.
    »Was zum Hades soll das? Wer hat euch erlaubt, eure Einheiten zu verlassen?«
    »Herr«, protestierte Cato. »Wir waren um deine Sicherheit besorgt.«
    »Außerdem sind wir hinter dem Zeitplan«, fügte Macro hinzu. »Wir sollten schon längst auf dem Weg zur Furt sein, Herr.«
    Sofort kam Maximius auf ihn zugeschossen und bohrte einen Finger in seine Brust. »Sag mir nicht, was ich zu tun habe, Centurio!«
    »Herr, ich wollte dich nur daran erinnern … «
    »Ruhe!«, brüllte Maximius Macro ins Gesicht. Einen Augenblick lang starrten sich die beiden Offiziere wütend an, während die sie umgebenden Männer sie verwundert beobachteten.
    Cato hustete. »Herr?«
    »Was?«
    »Gibt es Überlebende?«
    »Nein.«
    »Was ist mit Centurio Porcinus?«
    Bei der Erwähnung seines Freundes verzog Maximius das Gesicht. »Ja, den habe ich gefunden. Nach und nach.«
    »Nach und nach?«
    »Soll ich’s dir aufmalen, verdammt noch mal? Wenn ich die Bastarde erwische, die ihm das angetan haben, dann werde ich sie einen ganzen Tag lang leiden lassen. Das schwöre ich beim Namen meiner Familie.«
    Entferntes Hufgetrappel lenkte die Aufmerksamkeit der Männer auf die Anhöhe unterhalb des Lagers. Ein Späher kam auf sie zugaloppiert. Er zügelte das Pferd so kurz vor den Offizieren, dass es Erdbrocken auf sie regnete. Der Späher stieg ab und salutierte atemlos.
    »Dein Bericht!«
    »Herr, wir haben sie gefunden!« Der Späher deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Infanterie. Marschiert den Fluss entlang nach Westen. Zwei Meilen von hier.«
    »Wie viele?«, fragte Cato.
    »Dreihundert, vielleicht vierhundert, Herr.«
    Maximius warf Cato einen vernichtenden Blick zu, bevor er sich wieder an den Späher wandte. »Du hast allein mir Bericht zu erstatten.«
    »Jawohl, Herr.« Der Mann war sichtlich verwirrt. »Natürlich. Entschuldigt, Herr.«
    Der Kohortenkommandant nickte ernst. »Also gut. Machen wir sie fertig. Du reitest zu deinem Decurio zurück. Wenn sie die Richtung ändern, soll er mir sofort Bescheid geben. Verstanden?«
    »Ja, Herr.«
    »Dann los.« Maximius scheuchte ihn davon und drehte sich wieder zu seinen Offizieren um. Während der Späher sich erneut in den Sattel schwang und davonritt, dachte Maximius einen Augenblick lang nach. »Wahrscheinlich ein Überfallkommando«, sagte er.
    »Ein Überfallkommando?«, fragte Cato.
    »Was sonst?«
    Cato war erstaunt. »Nun, das ist doch offensichtlich.«
    Macro verzog bei der für seinen Freund ungewohnt unverblümten Antwort das Gesicht.
    »Wirklich? Nun denn, Centurio, hättest du die Güte, deine taktischen Einsichten mit uns gewöhnlichen Sterblichen zu teilen?«
    »Es sind nur Kundschafter, die Vorhut von Caratacus ’ Armee. Er hat sie ausgeschickt, um die Furten auszukundschaften.«
    »Und warum haben sie dann das Lager angegriffen?«
    »Weil die Besatzung sie möglicherweise gesehen hat. Caratacus will keinen Mann am Leben lassen, der Bericht über seine Truppenbewegungen geben könnte.«
    »Aber weshalb haben sie sie auf so grausame Weise getötet? Weshalb?«
    »Es sind halt Barbaren.« Cato zuckte mit den Schultern. »Sie können nicht anders.«
    »Schwachsinn! Das sind Mörder … Schlächter! Mehr nicht. Aber dafür werden sie bezahlen.«
    »Herr«, mischte sich Macro ein. »Was ist mit unseren Befehlen?«
    Maximius beachtete ihn nicht. Stattdessen wandte er sich zur Kolonne um und holte tief Luft. »Kohorte! Bereit machen zum

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