Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Überlebenden fürs Erste in Ruhe lassen. Schließlich dürfte es nicht allzu viele Überlebende geben, auf jeden Fall zu wenige, um unser weiteres Vorgehen zu gefährden. Auf der anderen Seite werden sie sich früher oder später wieder berappeln und uns erneut das Leben schwer machen. Dann dienen sie als Vorbild für alle Stämme, die es noch wagen, Rom Widerstand zu leisten. Unser vordringlichstes Ziel muss es sein, die Reste von Caratacus ’ Armee und selbstredend auch Caratacus selbst so schnell wie möglich zu vernichten. Vorausgesetzt, er hat die gestrige Schlacht überlebt. Also müssen wir das Beste aus der Situation machen, solange er noch damit beschäftigt ist, seine Wunden zu lecken. Da uns keine nennenswerte feindliche Streitmacht mehr gegenübersteht, können wir es uns erlauben, die Truppe aufzuteilen, um die eroberten Gebiete zu befrieden. Dazu werden wir in aller Eile das Landesinnere Britanniens mit einem Netz aus Lagern und Straßen überziehen. Danach wird es den Briten kaum mehr möglich sein, sich unbemerkt zu bewegen, und unsere Armee muss nur noch für Ruhe und Ordnung im besetzten Gebiet sorgen. Hierzu … «
    Plautius griff nach einem Holzklotz und stellte ihn weit in den Osten vor das Gebiet der Icener, eines Volksstamms, der im letzten Jahr Rom die Treue geschworen hatte. Dann wandte sich der General an einen älteren Offizier namens Hosidius Geta – den Legaten der Neunten Legion.
    »… wird sich die Neunte dorthin bewegen, ein befestigtes Lager errichten und von dort aus mit den Hilfstruppen nach Norden vorstoßen und auf dem Weg kleinere Lager aufstellen. Die Stämme in dieser Gegend sind wenigstens ihrem Wort nach mit uns verbündet. Schön und gut – trotzdem müssen wir Stärke zeigen, verstanden? Du wirst ihnen deutlich vor Augen führen, dass Rom auch in Zukunft über diese Insel herrschen wird. Vergiss die Marschlager – ich will dauerhafte Befestigungen, so eindrucksvoll und bedrohlich wie möglich.«
    »Ja, Herr.« Geta lächelte eifrig. »Vertrau mir. Ich werde dort schon aufräumen.«
    »Nein!« Plautius richtete einen Finger auf ihn. »Genau das will ich verhindern. Dort sind nur wenige Soldaten stationiert. Ich will den Eingeborenen keinen Vorwand für einen erneuten Aufstand liefern. Sobald deine Truppen in Position sind, wirst du keine Gelegenheit auslassen, dich bei den örtlichen Stammesführern lieb Kind zu machen. Geh mit ihnen auf die Jagd. Deine Pioniere sollen Brücken, Badehäuser und schöne Villen für sie bauen. Was eben nötig ist, damit sie uns gewogen sind und begreifen, welche Vorzüge es hat, Teil des römischen Imperiums zu sein. Ich will, dass diese verlausten Sumpfbarbaren so schnell wie möglich romanisiert werden. Danach können wir uns überlegen, wie wir die Provinz nach Westen und Norden ausdehnen.«
    Er deutete auf das Gebiet der Silurer und Briganten. Die Offiziere nahmen dieses ehrgeizige Ziel überrascht zur Kenntnis. Plautius beobachtete lächelnd ihre Reaktion. »Aber das liegt noch in ferner Zukunft, meine Herren. Alles zu seiner Zeit … Die Zwanzigste wird von der Tamesis aus nach Norden bis zur Sabrina vorstoßen und dort ihr Lager errichten. Da ich die Zwanzigste persönlich begleiten werde, wird Legat Sulpicius Piso die Wachen für seinen Weinvorrat wohl verdoppeln müssen.«
    Die Offiziere lachten höflich. Der General wandte sich Sabinus zu. »Deine Kolonne ist die stärkste. Du wirst direkt nach Norden marschieren. Hierhin.« Plautius schob den Markierungsblock der Vierzehnten Legion auf eine Position zwischen der Zwanzigsten und der Neunten über die Karte. »Du wirst eine Straße bauen, die die drei Legionen verbindet. So können wir im Notfall unsere Kräfte schnell bündeln. Männer, das Ende ist in Sicht, und bald darf Rom diese Ländereien endlich als Teil des Imperiums betrachten. In wenigen Jahren wird Britannien eine ordentliche Provinz sein, die brav ihre Steuern für die kaiserliche Schatzkammer entrichtet.«
    »Ich dachte, man sei in Rom schon lange der Meinung, dass dieser wertlose Landstrich zum Imperium gehört … «
    Die Offiziere drehten sich zu Narcissus um, der die nächste Birne in Angriff genommen hatte und ihren Blick nicht erwiderte.
    »Immerhin fand Ende letzten Jahres ein kaiserlicher Triumphzug durch Rom statt. Ihr seid hier eigentlich nur zum abschließenden Aufräumen eingeteilt. Das würde ich an eurer Stelle nicht vergessen. Allein die Andeutung, dass der Kaiser Britannien nicht vollständig

Weitere Kostenlose Bücher