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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und die beiden Abteilungen mit Macro und Cato an der Spitze marschierten in enger Formation hindurch. Vorsichtig stiegen sie über die Toten und Verwundeten vor den Barrikaden. Einige der Feinde hatten den Kampf noch nicht aufgegeben. Macro musste zur Seite springen, um einem halbherzigen Hieb gegen seinen Knöchel auszuweichen. Er wirbelte herum und holte mit dem Schwert aus, da bemerkte er, dass sein Angreifer nur ein kleiner Junge war, der gegen die Leiche eines riesigen Kriegers lehnte. Der Junge hielt einen Dolch in der einen und die Hand des Kriegers in der anderen Faust. Ein Speer hatte ein klaffendes Loch in die Brust des Jungen gerissen. Sein Oberkörper glänzte von Blut. Macro schüttelte den Kopf, ließ das Schwert sinken und kehrte in die Reihe zurück.
    Während sie sich zum feindlichen Anführer vorarbeiteten, stießen sie auf immer weniger Leichen, sodass sie schneller vorankamen. Schließlich hatten sie Caratacus und seine Leibwache fast erreicht.
    »Halt!«, brüllte Macro. »Keilformation bilden!«
    Cato stellte sich neben seinen Freund. Die Männer bauten sich fächerförmig hinter ihnen auf. Im Zentrum waren sechs Männer als Reserve, damit der Keil beim Aufprall auf die gegnerische Truppe nicht an Schwung verlor. Obwohl er in der Überzahl war, schien die Kampfeslust des Feindes verflogen. Nur Caratacus und seine Leibwache wirkten noch entschlossen, das Gefecht fortzusetzen. Der Heerführer hob den Arm und brüllte einen Befehl, woraufhin seine Krieger vor ihm Stellung bezogen. Cato zählte zweiundzwanzig Mann. Ein fast ausgeglichener Kampf zwischen den besten Streitern, die beide Seiten aufzubieten hatten. Die Unterschiede, was Größe, Ausrüstung und Aussehen der Parteien anging, hätten allerdings größer nicht sein können. Die Leibwächter waren riesige, mit kunstvollen, verschnörkelten Tätowierungen bedeckte Männer. Jeder trug ein Langschwert oder einen Speer und einen Mandelschild, die meisten dazu eine Rüstung oder ein Kettenhemd. Als die Römer sich näherten, überzogen die Kelten sie mit Schlachtrufen, Beleidigungen und herausforderndem Gebrüll. Caratacus beobachtete alles mit hochmütigem Stolz.
    Macro bemerkte diesen arroganten Gesichtsausdruck und richtete das Schwert auf den feindlichen Anführer. »Ganz recht, mein Freund! Jetzt bist du dran!«
    Caratacus schnaubte verächtlich. Macro lachte und wandte sich seinen Männern zu. »Angriff auf meinen Befehl. Macht ihnen die Hölle heiß.«
    Die beiden Parteien waren nun keine zwanzig Schritte voneinander entfernt. Macro musste jeden Augenblick den Befehl zum Angriff geben, dachte Cato, doch der Veteran machte noch einige bedächtige Schritte vorwärts. Dann durchbrach Caratacus mit einem lauten Kommando die angespannte Stille, und seine Männer stürmten los.
    »Angriff«, schrie Macro, und Cato rannte ebenfalls los.
    Mit einem mannigfachen Grunzen und Keuchen und dem Klirren gekreuzter Klingen prallten die beiden Gruppen einen Augenblick später aufeinander. Die römische Formation bohrte sich in die locker aufgestellte feindliche Linie. Die Legionäre drehten sich nach außen, um gegen die Krieger zu kämpfen, von denen einige bereits zu Boden gegangen und getötet worden waren, bevor sie sich wieder hatten aufrappeln können. Kurz darauf war die römische Schlachtreihe ebenfalls zusammengebrochen. Um sich herum sah Cato Römer und Briten in mörderische Duelle verstrickt.
    Mit einem wilden Schrei ging ein dunkelhaariger Krieger mit einer blauen Pferdetätowierung auf der Brust auf Cato los. Sein Schwert zielte direkt auf Catos Helm. Cato hob seinerseits das Schwert und stieß die feindliche Klinge beiseite, sodass sie scheppernd an seinem Schild entlangkratzte. Der wuchtige Schlag ließ die Flanke des Feindes ungedeckt, und Cato rammte dem Mann das Schwert zwischen die Rippen. Die Klingenspitze fuhr durch Haut und Muskeln direkt in das Herz des Kriegers. Blut spritzte, als Cato die Klinge zurückzog. Er wollte schon zum nächsten Hieb ausholen, doch sein Gegner war erledigt. Mit einem Fluch sank er auf die Knie und fiel dann hintenüber.
    Cato wirbelte herum und stand vor dem Rücken eines sich mit einem Legionär duellierenden Mannes. Doch das hier war ein Kampf auf Leben und Tod – kein Schaufechten. Also bohrte er seine Klinge ohne zu zögern in die Flanke des Kriegers.
    »Vorsicht!«, rief Cato, als ihm der Legionär dankbar zunickte, dann verzerrte sich dessen Gesicht zu einer Grimasse aus Schmerz und Überraschung,

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