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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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wenn unsere Männer schon jetzt ihre Deckung verlassen. Sollen die Aufständischen ruhig ihre Munition verschwenden; sie schaden uns damit nicht. Wir halten uns zurück, bis der Rammbock in Schussweite ist. Dann können die Schleuderschützen die Bogenschützen aufs Korn nehmen.«
    »Jawohl, Herr.« Ein Ausdruck der Enttäuschung huschte über Aquilas Gesicht. »Gut.«
    »Keine Sorge, Aquila. Die Männer werden bald ihre Gelegenheit bekommen, dem Feind heimzuleuchten.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, knurrte Aquila grimmig, während er einen kurzen Blick über die Mauer riskierte. »Es wird Zeit, ihnen das mit den Pferden heimzuzahlen.«
    »Das mit den Pferden?«, fragte Cato erstaunt und schüttelte dann den Kopf. Sein Kavalleriekommandant gehörte offensichtlich zu den Männern, die viel für ihre Tiere empfanden. Umso besser, wenn er den Rebellen die Schuld an der Massenschlachtung des Vortags gab.
    »Centurio Aquila, wenn das hier vorbei ist, bekommst du unter den Pferden des Feindes die erste Wahl, das verspreche ich dir.«
    »Jawohl, Herr. Danke.« Aquila lächelte.
    Unten auf der Agora ertönte ein dumpfer Schlag, und einen Moment später schoss ein brennendes, um einen Stein gebundenes Lumpenbündel über die Brustwehr.

    Das Geschoss flog in den Teil der Zitadelle, der als Hospital genutzt wurde, krachte durch die Dachziegel und verschwand außer Sicht. Cato spürte, wie sich ihm vor Sorge um Julias Sicherheit die Kehle zuschnürte, aber solange der feindliche Angriff andauerte, stand es nicht in seiner Macht, irgendetwas zu ihrem Schutz zu unternehmen oder auch nur herauszufinden, ob sie in Sicherheit war. Er versuchte, alle Gedanken an sie aus seinem Kopf zu verbannen, holte tief Luft und stand auf, um sich zu vergewissern, welche Fortschritte der Rammbock machte.
    Die Rebellen hatten ihn über das erste Drittel der Agora geschleppt. Prinz Balthus und seine Bogenschützen verschossen einen steten Hagel von Brandpfeilen, die bald wie Stoppeln aus dem ledernen Schutzdach ragten. Die Pfeile glommen im feuchten Leder, aber bevor dieses Feuer fing, eilten die Jungen herbei und kippten frisches Wasser darüber. Das Knarren der Achsen übertönte selbst den Lärm, den die mit Eisen beschlagenen Räder auf dem Pflaster machten, und hallte zu den Wehrmauern hinauf. Die Trommeln schlugen weiter den Rhythmus für die Männer im Gehäuse des Rammbocks, die sich Schritt für Schritt über den Platz mühten.
    »Ballisten bemannen!«, kommandierte Cato. »Brandgeschosse laden.«
    Die Mannschaft der Balliste im linken Turm sprang auf die Abschussplattform und begann, die Wurfarme mit der Kurbel zurückzuziehen. Ein weiterer Mann hielt die Spitze eines zwei Ellen langen, schweren Bolzens in die Flammen des Kohlebeckens am hinteren Ende der Plattform. Die öldurchtränkten Lappen, die unmittelbar
hinter der Eisenspitze um den Schaft gewickelt waren, fingen Feuer, und der Hilfssoldat trug den Bolzen eilig zur Balliste hinüber. Sorgfältig legte er das Geschoss in die Rinne, während der Optio, der das Kommando über die Artillerieabteilung führte, auf das Schutzdach des Rammbocks zielte. Inzwischen hatten die aufständischen Bogenschützen die um die Waffe versammelte Bedienungsmannschaft entdeckt und schossen zum Turm hinauf. Mit einem lauten Aufschlag landete ein zitternder Pfeilschaft im Gestell der Balliste. Rauch stieg von seiner brennenden Umwickelung auf.
    »Schüttet Wasser darauf!«, schrie der Optio und drehte weiter an der Waffe. Sobald er mit seiner Einstellung zufrieden war, richtete er sich auf und griff nach dem Abschusshebel.
    »Zurücktreten!«
    Die Bedienungsmannschaft zog sich zurück, und einen Moment später schnalzten die Wurfarme vor und schlugen gegen die gepolsterten Stützen. Der brennende Bolzen schoss aus der Waffe und flog in einer nahezu geraden Flugbahn über die Agora. Er traf das Lederdach des Rammbocks, durchschlug es und verschwand im Inneren. Die Mannschaft stieß triumphierend die Fäuste in die Luft, doch der Optio fiel wütend über sie her.
    »Was beim Hades fällt euch ein? Ihr werdet hier nicht fürs Nichtstun bezahlt. Ladet die Waffe wieder, und du, mach dieses verdammte Feuer aus!«
    Cato hatte den Schuss beobachtet und nickte befriedigt. »Halte den Beschuss aufrecht, Optio. Schießt so schnell ihr könnt. Die Aufständischen werden nicht lange brauchen, um den Rammbock so dicht an die Mauer zu
schieben, dass wir ihn mit den Ballisten nicht mehr erreichen können.«
    »Jawohl,

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