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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Darauf gebe ich dir mein Wort. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht.«
    Sie erwiderte seinen Blick und nickte. »Danke für deine Ehrlichkeit.«

    Cato lächelte sie an. Julia drehte sich um und stieg den Turm hinunter. Jetzt, da sie weg war, spürte Cato die kühle Nachtluft und erschauerte. Vielleicht würden sie sich ja wirklich in einer anderen Nacht weiter unterhalten, überlegte er. Er hoffte es. Doch als er einen letzten Blick über die Agora auf die Aufständischen warf, die um den Rammbock herumwimmelten, wusste er, dass der Morgen einen neuen Angriff auf diese Mauern bringen würde, und nur eine Handvoll erschöpfter römischer Soldaten und griechischer Söldner standen dann zwischen Prinz Artaxes’ blutdurstigen Männern und den entsetzten Zivilisten, die in der Zitadelle Zuflucht gesucht hatten.

KAPITEL 22
    D ie Verteidiger hatten seit dem ersten Tageslicht auf den Mauern Posten bezogen, beobachteten aufmerksam den Zugang zum Tor und warteten darauf, dass die Rebellen ihren Angriff begannen. Entlang der Brustwehr lagen in regelmäßigen Abständen Vorräte an Pfeilen, Wurfspeeren und Schleudermunition, und im Wehrgang über dem Tor hatte man schwere Steinblöcke aufgestapelt. Der Geruch von heißem Öl erfüllte die Luft, und Rauch wehte träge von den großen Öfen, die neben den Kasernenräumen der griechischen Söldner standen.
    Zusammen mit dem Kommandanten der königlichen Leibwache, einem drahtigen Veteranen namens Demetrius, und Prinz Balthus standen Macro und Cato auf dem Befestigungswall über dem Tor und sahen auf die Rebellen, die sich um den Rammbock formierten.
    »Sie haben nicht lange gebraucht, um den Schaden zu reparieren«, sagte Balthus.
    Demetrius holte scharf Luft. »Wir haben getan, was in der kurzen Zeit möglich war, mein Prinz.«
    »So sagst du. Schade nur, dass wir dadurch bloß einen Tag gewonnen haben, während der Ausfall dich über dreißig Mann gekostet hat.«
    Demetrius presste die Lippen zu einem Strich zusammen und schluckte seine Antwort herunter. Dann brachte er heraus: »Ja, schade, wie du sagst, Herr.«

    »Nun, was geschehen ist, ist geschehen«, warf Macro ein. »Sie kommen, und wir müssen sie fortjagen. Es wird Zeit, dass wir zu unseren Männern gehen. Viel Glück.« Er wandte sich Cato zu, drückte seinen Arm und wiederholte die Geste bei den anderen. »Zeigt es ihnen.«
    Macro ging zur Treppe, die zum Hof hinter dem Tor führte. Dicht hinter den eisenbeschlagenen Balken erwarteten ihn seine Legionäre in enger Formation. Falls es den Rebellen gelang, das Tor zu durchbrechen, würde die Aufgabe, sie draußen zu halten, den besten Soldaten in der Zitadelle zufallen. Hinter den Legionären standen kleine Gruppen von Männern, ausgestattet mit dicken Matten und Eisenhaken an langen Stangen; sie sollten die durch Brandgeschosse entzündeten Feuer bekämpfen. Oben auf dem Befestigungswall nahmen Prinz Balthus und seine Gefolgsleute eine Position links vom Tor ein, während die griechischen Söldner sich rechts davon aufstellten. Cato und die besten seiner Männer hatten die Aufgabe erhalten, die Türme zu beiden Seiten des Tors sowie den Wehrgang dazwischen zu bewachen. Der Rest seiner Hilfssoldaten war unter dem Kommando von Centurio Parmenion entlang der Zitadellenmauer aufgestellt.
    Cato drückte die Arme von Balthus und Demetrius, bevor sie sich abwandten und zu ihren Männern gingen. Er war noch immer müde, und sein verletzter Arm fühlte sich steif und wund an, als er ihn beugte und dann mit einer kreisenden Bewegung die Schultern lockerte. Seine Männer hatten bereits gefrühstückt, und als er seine Truppe abschritt, stellte Cato zu seiner Freude fest, dass alle hellwach und entschlossen aussahen. Ihre Ausrüstung, die auf dem Marsch von Antiochia staubig und schmutzig
geworden war, hatten sie inzwischen gesäubert, und Helme und Schildbuckel glänzten in den Strahlen der Frühmorgensonne.
    »Kein Grund zur Sorge, Männer.« Cato lächelte, als er zwischen seinen Soldaten hindurchging. »Diesmal ist eine verdammt mächtige Mauer zwischen euch und diesen feigen Bogenschützen. Wenn es so weit ist, werden sie unseren römischen Waffen nicht mehr so frech entgegensehen.«
    Einige der Männer knurrten zustimmend in Gedanken an den Pfeilhagel, dem sie während des Scharmützels in der Wüste ausgesetzt gewesen waren. Diesmal befanden sie sich im Vorteil, und die Rebellen würden teuer dafür bezahlen.
    »Es liegt an uns«, fuhr Cato fest fort, »dafür zu

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