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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ebenfalls auf und hielt sich so dicht wie möglich hinter dem Sklaven, während sie an den anderen Männern vorbei durchs Tor geführt wurden.
    Drinnen sah er im Licht weiterer Fackeln eine alte, mit Müll übersäte Straße, die zwischen schmutzigen Häusern hindurchführte. Nach den Tagen in der Wüste traf ihn der faulige Gestank der engen Gassen wie ein Schlag, und er rümpfte instinktiv die Nase. Der Offizier, der die Torwächter befehligte, entzündete eine kleine Fackel und führte sie in raschem Tempo die Straße hinauf. Carpex und Cato folgten ihm. Hinter ihnen gingen zwei weitere Männer, die mit Lanzen bewaffnet und mit Schuppenpanzern und Helmen ausgerüstet waren. Cato war klar, dass es nun darauf ankam, so rasch zu fliehen, dass sie rechtzeitig
außer Reichweite eines Lanzenstoßes oder gar eines Lanzenwurfs kamen, falls die Wächter dafür flink genug reagierten. Die Straße führte um einen öffentlichen Brunnen herum, stieg dann sanft an und bog in eine Richtung ab, in der Cato die Zitadelle vermutete. Er ließ Carpex nicht aus dem Auge, spannte die Muskeln an und hielt sich innerlich zur Flucht bereit. Zu ihrer Linken zweigte zwanzig Schritt weiter vorn eine schmale Gasse ab, und Carpex hielt sich beim Gehen möglichst weit auf dieser Seite. Als sie die Gasse erreichten, stolperte der Sklave und fiel mit einem Schmerzensschrei auf Knie und Hände. Ihr Führer drehte sich um, blickte finster, rief seinen Männern etwas zu und ging weiter. Einer der Wächter marschierte an Carpex vorbei und blieb nach ein paar Schritten stehen, um Cato zu beobachten. Der andere Wächter bückte sich und zerrte den Sklaven grob auf die Beine.
    Carpex sprang auf und schleuderte dem Wächter eine Handvoll Kies und Dreck ins Gesicht. Der Mann keuchte überrascht auf und zuckte instinktiv zurück.
    »Lauf!«, schrie Carpex auf Griechisch und sprintete in die Seitengasse. Cato folgte ihm dichtauf. Sobald sie aus dem Fackelschein des Offiziers kamen, befanden sie sich in völliger Dunkelheit. Die Gasse war schmal, kaum breit genug, dass zwei Männer nebeneinander gehen konnten, und der intensive Gestank nach verdorbenem Essen, Kot und Schweiß war überwältigend. Cato und Carpex stolperten und schlitterten an dunklen Eingängen und mit Läden verschlossenen Fenstern vorbei. Hinter ihnen schrie der Offizier seinen Männern Befehle zu, und dann leuchteten die Fackeln wieder auf, als die Wächter in die Gasse eindrangen.

    »Beeil dich!« Carpex zerrte Cato hinter sich her, und sie rannten weiter. Cato warf einen Blick zurück und sah den Offizier an der Spitze seiner Männer hinter ihnen herjagen. Seine erhobene Fackel schien in der engen Gasse besonders hell und warf ein rotes Licht über die Wächter und die elende Umgebung. Mit einem lauten Ruf deutete der Offizier auf die beiden Fliehenden.
    »Bleib dicht bei mir«, zischte Carpex, und sie hasteten weiter. Um den Gegenständen auszuweichen, die zu beiden Seiten an den Wänden lehnten, hielten sie sich in der Mitte der schmalen Gasse. Von hinten hörte Cato das Poltern und Stampfen der Wächter, die sie einzuholen versuchten. Carpex rutschte aus, verlor das Gleichgewicht, wäre fast gestürzt, fing sich aber wieder und lief weiter. Cato wäre beinahe in ihn hineingerannt.
    »Sie holen auf!«, sagte Cato mit zusammengebissenen Zähnen. »Wir müssen etwas tun.«
    »Lauf einfach weiter!«, keuchte Carpex. »Wir hängen sie ab. Vertrau mir.«
    Aber Cato war sich schon sicher, dass sie ihren Vorsprung vor dem Feind nicht mehr länger würden halten können. Es gab zu viele Hindernisse in der Straße. Früher oder später würden sie über etwas stürzen und gefasst werden. Vor sich erkannte er im Dunkeln, dass die Gasse scharf nach links abbog. Als Carpex um die Ecke hastete, wusste Cato, dass er handeln musste, wenn sie nicht scheitern sollten, und die Männer beider Kohorten mit ihnen. Er packte Carpex am Arm. »Warte hier!« Er zeigte auf die Mitte der Gasse, ein paar Schritte hinter der Ecke. Dann raffte er sein Gewand zur Seite, zog sein Schwert und drückte sich in den nächsten Eingang. Sein
Herz hämmerte so laut in seinen Ohren, dass er die sich nähernden Schritte kaum mehr hörte. Er wusste, er würde nur eine einzige Chance zum Angriff haben. Er musste hart und entschlossen zuschlagen, genau wie Macro es in derselben Situation tun würde. Er holte tief Luft, als der rote Schein der Fackel über die gegenüberliegenden Mauern der Straßenecke flackerte.
    Dann brach

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