Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Zitadelle versammelt war. Der Kommandant der Garnison hatte die Aufgabe einem Syntagma der königlichen Leibwache zugeteilt, und diese hatte sich ruhig im Schein der Fackeln aufgestellt, die über dem Tor in ihren Eisenhaltern flackerten. Die Männer waren schwer gepanzert und trugen dieselben großen Rundschilde und kräftigen Lanzen, die schon ihre Vorfahren in den Tagen Alexanders benutzt hatten. Ihre Helmbüsche aus Pferdehaar gefielen Cato nicht, der die praktischen Helme der römischen Soldaten gewöhnt war, aber sie machten die Männer größer und ließen die Truppe recht eindrucksvoll wirken, wie Cato einräumen musste.
    »Ah! Mein Freund aus dem Abwasserkanal.«
    Cato sah sich nach der Stimme um und bemerkte einen Offizier, der ihm winkte. »Archelaus?«

    »Derselbe!« Der Grieche lachte. »Komm, schließe dich meinen Männern an und schau, wie wahre Krieger kämpfen.«
    »Ich habe weder Schild noch Helm.«
    Archelaus wandte sich dem Nächststehenden seiner Männer zu. »Bring eine Ausrüstung für unseren römischen Freund.«
    Der Mann salutierte und eilte zur Kaserne davon, während Archelaus Cato seine Lanze und seinen Schild anbot. »Hier, ich erkläre dir, wie wir diese Waffen verwenden.«
    Cato sah, dass der Schild in der Mitte einen Riemen hatte, durch den er den Arm schob, bevor er den Griff in der Nähe des Randes packte. Im Gegensatz zum römischen Modell war dieser Schild eine reine Verteidigungswaffe und konnte nicht dazu verwendet werden, ihn in den Feind zu rammen. Aber er bot guten Schutz für Körper und Oberschenkel, und Cato hob ihn versuchsweise hoch, um ein Gefühl für sein Gewicht und seinen Schwerpunkt zu bekommen. Dann griff er nach der Lanze, die Archelaus ihm hinhielt. Diese überragte Cato um vielleicht zwei Fuß, hatte einen kräftigen Schaft und eine lange, tränenförmige Eisenspitze. Auf dem anderen Ende saß ein kleiner Eisenstachel. Cato schloss die Finger um den ledernen Griff und prüfte das Gewicht. Die Lanze war eine schwere Stoßwaffe, anders als die römischen Speere, die sowohl als Wurfgeschosse wie auch als Nahkampfwaffen dienten.
    »Halte sie senkrecht«, erklärte Archelaus. »So machen wir das vor der Begegnung mit dem Feind. Auf diese Weise können wir unsere Kameraden nicht verletzen und fangen außerdem Pfeile oder Schleudergeschosse ab. Wenn
wir dicht vor dem Feind stehen und den Befehl erhalten, die Lanzen einzusetzen, tritt die vorderste Reihe vor und greift um.« Er nahm Cato die Lanze aus der Hand, warf sie in die Luft und fing sie mit gebeugtem Arm auf, so dass der Schaft auf Augenhöhe nach vorn zeigte. »Stoße von hier aus zu, so.« Er stieß die Lanze kräftig nach vorn und zog sie wieder zurück, bereit, erneut zuzustoßen. Dann griff er um, senkte die Spitze und gab die Waffe an Cato zurück. »Jetzt du.«
    Cato probierte den Griff aus und stach in die Luft. Er hätte lieber sein Schwert benutzt, sah aber den Vorteil ein, der in der größeren Reichweite der Lanze lag. Der Mann, den Archelaus zur Kaserne geschickt hatte, kehrte mit einer Ausrüstung für Cato zurück, und dieser gab Archelaus Schild und Lanze zurück. Sobald er den Kinnriemen seines Helms zugebunden und nach seinen neuen Waffen gegriffen hatte, brüllte der Kommandant des Syntagmas den Befehl, die Reihen zu schließen. Cato bemerkte, dass einige Männer in der Reihe neben ihm kleine Tornister trugen.
    »Brandmittel«, erklärte Archelaus, der Catos Blick gefolgt war, ruhig. »Wir sollen uns zu einer Ramme durchkämpfen, die die Rebellen auf der anderen Seite der Agora vor einem Tempel bauen, und sie in Brand stecken. Die Ramme und alles andere, was dem Feind von Nutzen sein könnte.«
    Der Kommandant rief einen weiteren Befehl und stellte sich in die vorderste Reihe der Formation. Einige Söldner hoben den Torriegel auf und stemmten sich mit ganzer Kraft gegen die Flügel. Die hohen, eisenbeschlagenen Holztore knarrten in den Angeln und öffneten sich dann
mit einem durchdringenden Knirschen. Der Kommandant hob die Lanze über den Kopf, sah über die Schulter nach hinten und erteilte seinen Befehl.
    »Vorwärts, marsch!«
    Die vorderste Reihe des Syntagmas marschierte los, von den anderen gefolgt, und so stapfte die dicht gestaffelte Kolonne durch das Tor. Cato ging ein paar Reihen hinter der Spitze an Archelaus’ Seite, und als sie durchs Tor marschierten, klopfte sein Herz wie wild. Zuvor hatte er noch gezweifelt, ob er sich dem Ausfall anschließen sollte, doch es war

Weitere Kostenlose Bücher