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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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entscheidend, dass Macros Kolonne den Durchbruch zur Zitadelle schaffte, und Cato verspürte instinktiv die Pflicht, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um seinem Freund und den Männern der Zweiten Illyrischen zu helfen. Daher senkte er den Kopf, biss die Zähne zusammen und packte Schild und Speer fester, als die Kolonne aus der Zitadelle hervorbrach und auf die improvisierten Barrikaden zumarschierte, mit denen die Rebellen die Straßen versperrt hatten, die von der Agora wegführten.
    »Im Laufschritt!«, schrie der Kommandant, und die Männer um Cato eilten los. Ihre Sandalen hämmerten auf die Pflastersteine, die Schwertscheiden schlugen gegen die Beine, und ihr Atem ging stoßweise. Über den Lärm der angreifenden Männer hinweg hörte Cato die scharfen Alarmrufe aus den Reihen der Rebellen. Hinter den Barrikaden brannten Kohlebecken, und dunkle Gestalten erhoben sich entlang der Verteidigungslinie. Es war deutlich zu sehen, wie sie ihre Waffen bereitmachten und den Männern der königlichen Leibwache entgegenblickten, die über die freie Fläche der Agora auf sie zustürmten.

    Auf dem zu einer Seite hin offenen Tempelplatz sah Cato das Schutzdach aufragen, das für den Rammbock errichtet worden war, und zu beiden Seiten erblickte er über den Häusern den ersten schwachen Glanz der Morgendämmerung. Die Zeit wurde knapp für Macro und die Entsatztruppe, sich im Schutz der Nacht einen Weg in die Stadt zu bahnen.
    Der Kommandant des Syntagmas war der Erste, der die Barrikade aus umgekippten Wagen und Bauholz erreichte, die vor der offenen Seite des Tempelplatzes errichtet worden war. Er rammte seinen Schild gegen einen umgekippten Marktstand und zielte mit seiner Lanze auf den nächststehenden Aufständischen. Der Angegriffene sprang zurück, duckte sich hinter seinen Schild und versuchte, dem Kommandanten mit dem Schwert den Lanzenschaft aus der Hand zu schlagen. Zu beiden Seiten trafen nun weitere griechische Söldner vor der Barrikade ein und stießen mit ihren Lanzen über den provisorischen Verteidigungswall. Die ersten von ihnen kletterten hinüber und standen geduckt auf der anderen Seite, die Schilde erhoben und die Lanzen stoßbereit. Mit einem wilden Brüllen riss Cato die Lanze durch die Luft und verschaffte so seinen Kameraden Platz, um über die Barrikade zu klettern und sich dem Angriff anzuschließen. Cato blieb weiter an Archelaus’ Seite, während einige der ihren die Barrikade auseinanderzerrten, lose Balken beiseiteschleiften und einen umgestürzten Wagen wieder auf die Räder hievten, bevor sie ihn zur Seite rollten. Cato blickte über die Schulter zur Zitadelle zurück. Auf der Spitze des Signalturms leuchtete erst eine kleine Flamme, und dann stob eine Wolke von Funken in die Dunkelheit hinauf.

    Das Brennmaterial fing Feuer, und orangerote und gelbe Feuerzungen flackerten durch die Dunkelheit. Das Signal war also gegeben worden. Nun würden Macro und seine Kolonne jeden Moment den Angriff auf das Osttor beginnen, und Cato betete rasch zu Fortuna, dass der Ausfall der Garnison die Aufmerksamkeit der Aufständischen von der Entsatztruppe abgelenkt hatte.
    Es war den Söldnern gelungen, eine Lücke in der Barrikade zu öffnen, und sie arbeiteten hart daran, diese zu vergrößern, während ihre Kameraden auf den dahinterliegenden Tempelplatz schlüpften. Als Archelaus vorwärtsdrängte, begleitete Cato ihn inmitten der Masse der anderen Kämpfer. Der kleine Tempelplatz war von einem Durcheinander schattenhafter Gestalten erfüllt, die wild miteinander kämpften. Die beiden Seiten waren nur anhand ihrer Helme zu unterscheiden, mit Helmbüschen versehen die der königlichen Leibwachen und spitz zulaufend die der Rebellen.
    »Macht sie nieder!«, schrie der Kommandant.
    Archelaus stieß seine Lanze zum Himmel und feuerte die Männer seinerseits an: »Los, Jungs! Spießt die Schweine auf!«
    Er stürzte nach vorn, senkte die Speerspitze und stieß sie in den Rücken eines fliehenden Feindes. Der Mann warf die Arme hoch, und sein Schwert krachte kurz vor seinem Körper zu Boden. Cato stürzte sich ins Getümmel. Seine Augen zuckten von einer Seite zur anderen, während er vorrückte und dabei leicht in die Knie ging, um seinen Schwerpunkt tiefer zu legen und größere Standfestigkeit zu gewinnen. Von links ertönte ein wilder Schrei. Cato hatte gerade noch Zeit, seinen
Rundschild hochzureißen und nach vorne zu stoßen, um den Schwerthieb abzuwehren, der mit einem ohrenbetäubenden Scheppern

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