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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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vorwärtsdrängte, bemerkte Macro, dass die Schwerter der Rebellen im Nahkampf einen unerwarteten Vorteil boten. Die nach unten gebogene Spitze der Klinge konnte zwar nur ein kleines Stück über den Rand eines Schildes hinwegschlagen, doch das war tödlich, wenn der Mann hinter dem Schild den Kopf so weit erhoben hatte, dass er über den Rand spähen konnte. Unmittelbar vor Macro ertönte ein scharfes metallisches Scheppern, als eine Falcata den Helm eines Legionärs durchschnitt und ihm den Schädel spaltete. Der Mann fiel um wie ein nasser Sack, sein Schwert krachte zu Boden, und sein Schild deckte im Fall die Leiche zu.
    Sofort trat Macro über den Gefallenen hinweg, um die Lücke zu schließen, und stieß sein Schwert nach dem Mann, der den Legionär getötet hatte. Der Aufständische sah die Klinge aufblitzen und warf seinen Schild gerade noch rechtzeitig hoch, um den Schlag abzuwehren. Macros schwerer Legionärsschild krachte dagegen, und der Mann taumelte einen Schritt zurück. Die hinteren Reihen beider Seiten drängten nach vorn und drückten die Männer zusammen, die eben noch Hiebe gewechselt hatten. Inzwischen war das Kämpfen nahezu unmöglich, und Macro stemmte sich gegen seinen Schild und schob. Mit zusammengebissenen Zähnen drückte er seine Stiefel am Boden ab und setzte sein ganzes Gewicht ein. Rundum
stöhnten und ächzten die Männer, während sie versuchten, den Feind zurückzuschieben. Von der anderen Seite des Schildes hörte Macro den angestrengten Atem des Mannes, den er zu töten versucht hatte. Jetzt konnte keiner mehr zustechen, und das erbitterte Scharmützel war nur noch eine Frage von Muskelkraft und Mannzahl.
    »Drückt fester, ihr Saftsäcke«, rief Macro seinen Männern zu. »Vorwärts!«
    Einen Moment lang gab keine der beiden Seiten nach, doch dann gewannen, zunächst ganz langsam, die genagelten Schuhe und die Überzahl der Römer die Oberhand. Macro trat einen Schritt vor und setzte wieder sein Gewicht ein. Noch ein Schritt wurde gewonnen, dann noch einer, und dann schoben die Römer den Feind langsam die Straße zum Markt hinauf. Noch immer waren sie einem steten Geschosshagel von den Dächern und Seitengassen ausgesetzt, während Balthus und seine Bogenschützen ihr Bestes taten, den Feind dazu zu zwingen, die Köpfe unten zu halten.
    »Weiter so!«
    Macro spähte über seinen Schild und sah, dass der Feind zum Markt zurückgedrängt worden war. Er duckte sich wieder und verstärkte seinen Druck. Inzwischen wurde der römischen Kolonne kaum mehr Widerstand entgegengesetzt, und die ersten Rebellen lösten sich aus den hinteren Reihen und verstreuten sich zwischen den leeren Marktständen. Der Offizier der Aufständischen schrie sie wütend an, doch dann brach seine Stimme plötzlich ab, als ihm ein Pfeil durch die Kehle fuhr. Er ließ das Schwert fallen, taumelte zurück und zog an dem mit einem Widerhaken versehenen Schaft, bis dieser abbrach.
    Das Blut schoss aus der Wunde, und er fiel bewusstlos zu Boden. Seine Männer brachen die Reihen auf und rannten über den Marktplatz vor den Römern davon. Balthus und seine Bogenschützen schickten ihnen ein paar Pfeile hinterher und wandten ihre Aufmerksamkeit dann wieder den auf den Dächern verbliebenen Rebellen zu. Der vorderste Abschnitt der Legionäre wollte die Verfolgung der fliehenden Feinde aufnehmen.
    »Lasst sie!«, brüllte Macro. »Oder ich lasse aus euren Därmen Schuhbänder machen.«
    Die Männer blieben sofort stehen und eilten wieder zu ihren Kameraden zurück, mit dümmlichem Lächeln, während ihre Freunde feixten.
    »Das reicht«, befahl Macro. »Schließt die Reihen und schwenkt nach links. Dort hinüber.« Er hob sein Schwert und zeigte auf einen Torbogen, der vom Marktplatz wegführte. Die Kolonne formierte sich rasch und marschierte durch den breitesten Gang zwischen den leeren Marktständen. Heftig keuchend stellte Macro sich an den Rand, um seine Männer vorbeiziehen zu lassen. Auf dem offenen Marktplatz sah man die Sterne und die feine Sichel des zunehmenden Mondes; sie warfen genug Licht, dass die Männer ihre Umgebung erkennen und kämpfen konnten. Ein Stück hinter dem Torbogen in Richtung der Zitadelle war der orangerote Schein eines Feuers am Himmel zu sehen, und Macro spürte, wie sich ihm der Magen zusammenzog. Das Geräusch eines Kampfs hallte durch die Nacht.
    »Das muss der Ablenkungsangriff sein.«
    Macro fuhr zusammen, drehte sich um und sah, dass Balthus neben ihm stand.

    »Du bewegst dich

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