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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Artaxes die umliegenden Straßen kontrolliert. Anscheinend hat er seine Leute nicht richtig im Griff. Sie haben begonnen, die Stadt zu plündern. Deswegen ist der Kaufmann von dort geflohen. Er hat Töchter. War wahrscheinlich klug von ihm.«
    Cato nickte.
    »Er hat mir auch eine Karte der Stadt gegeben«, fuhr Macro fort, zog eine plattgedrückte Papyrusrolle unter seinem Harnisch hervor und breitete sie aus. Er legte sie auf den Boden und beschwerte die Ecken mit Steinen, während Cato sich vorbeugte und die Zeichnung kurz betrachtete. Sie war unübersehbar hastig skizziert worden und entbehrte aller Einzelheiten. Nur die Umrisse der Mauern und die wichtigsten Stadtareale waren abgebildet.
    »Viel ist nicht zu sehen«, bemerkte Cato.
    »Na ja, es ist alles, was wir vorläufig haben. Der Grieche hat sein Bestes für mich getan.« Macro blickte mit
einem schmalen Lächeln auf. »Bevor du fragst, ich habe ihm dargelegt, dass wir jemanden mit Ortskenntnis brauchen und ihn als Führer verwenden könnten.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Irgendetwas Ausdrucksvolles. So fleißig ich auch in den letzten Monaten meine Sprachstudien betrieben habe – es war eine mir unbekannte Wendung. Aber seine Antwort lautete, in einem Wort gesagt: Nein.«
    »Schade.«
    »Aber er hat mir einiges über die Örtlichkeiten erzählt.« Macro zeigte auf den abgeflachten Halbkreis, der Palmyras Stadtmauer darstellte. »Die Verteidigungsanlagen sind in gutem Zustand, sagt er, wir werden uns also durch eines der Tore Zutritt verschaffen müssen. Die Zitadelle liegt hier.« Macro tippte auf eine Ansammlung schwarzer Kästchen auf der rechten Seite der Skizze.
    »Dann können wir die Stadt also umgehen und die Zitadelle direkt betreten«, bemerkte Cato hoffnungsvoll.
    »So leicht wird es leider nicht. Die Zitadelle ist auf einem Steilfelsen erbaut und von außen nicht zugänglich. Es gibt nur einen einzigen Eingang, und der liegt in Palmyra. Dem Kaufmann zufolge sollten wir die Stadt durch dieses Tor auf der Ostseite Palmyras betreten. Das ist der kürzeste Weg zum Eingang der Zitadelle.«
    »Das bedeutet, dass wir durch die Straßen vordringen müssen.« Cato dachte kopfschüttelnd über diese Aussicht nach. »Wenn wir uns nach drinnen vorkämpfen müssen, können die Aufständischen uns von allen Seiten und von den Dächern aus angreifen. Wenn sie rechtzeitig gewarnt werden, können sie uns den Weg verlegen. Wenn wir uns verirren …«

    »Ich kann mir die Einzelheiten vorstellen, danke«, antwortete Macro knapp. »Aber vorläufig ist das der einzige Plan, den wir haben. Ob es dir nun passt oder nicht.«
    Cato hob resigniert die Augenbrauen und fuhr dann fort: »Hatte dein Kaufmann uns sonst noch etwas zu sagen?«
    »Ich habe so viel aus ihm herausbekommen, wie ich konnte. Die Zitadelle ist gut befestigt, und die Leibwachen des Königs sind die besten Männer seiner Armee. Jeder Einzelne ist ein harter Bursche. Das behauptet jedenfalls der Grieche, aber der ist kein Soldat, daher sollten wir diese Information mit Vorbehalt genießen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Die Belagerungswaffen Palmyras werden in einem Hof im Inneren der Zitadelle gelagert. Artaxes wird also beim Bau seiner Belagerungsmaschinerie bei null anfangen müssen. Das verschafft uns immerhin etwas mehr Zeit.«
    »Was ist mit Artaxes’ Streitmacht? Was weiß der Grieche über die Zahl seiner Männer?«
    »Er sagt, Artaxes hätte eine riesige Armee unter seinem Kommando.« Macro war voller Verachtung. »Es ist wahrscheinlich der erste Haufen Soldaten, den der Kaufmann je gesehen hat. Er konnte mir nicht sagen, ob Artaxes über eintausend oder über zehntausend Mann verfügt. Er hatte einfach keine Ahnung. Aber anscheinend erzählt Artaxes überall, dass eine parthische Armee zu ihm unterwegs ist, und wenn die eintrifft, werden alle, die sich in der Zitadelle aufhalten, wie auch alle, die sich weigern, ihm den Treueid zu schwören, getötet.«
    »Wir können davon ausgehen, dass das stimmt«, überlegte Cato. »Schließlich hat auch Longinus eine Truppe
losgeschickt, sobald er von der Situation erfuhr. Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Parther es genauso gehalten haben. In diesem Fall hängt alles davon ab, welche Seite zuerst in Palmyra eintrifft.«
    »Genau das denke ich auch«, sagte Macro mit einem Nicken und rollte seine Karte auf. »Wir setzen die Jungs also besser so schnell wie möglich wieder in Bewegung.«
     
    Kurz darauf begab sich die Kolonne wieder

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