Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
stinkt. Da vergeht mir der Appetit.« Ajax musterte seine Gefangenen mit höhnischem Grinsen. »Wer würde schon darauf kommen, dass zwei so widerliche Vertreter der Menschheit dem großen römischen Imperium angehören? Ihr seid wie Schweine, die sich im eigenen Dreck suhlen. Was wohl der Kaiser sagen würde, wenn er euch so sehen könnte? Und du, Frau, was würde dein Vater, der Statthalter, denken, wenn er dich so sähe? Ich würd’s ihm nicht verdenken, wenn er dich verstoßen würde. Schließlich bist du nicht mehr gesellschaftsfähig. Und dabei habe ich noch nicht mal meine Männer auf dich losgelassen.«
    Julia schreckte zurück und drückte sich in eine Käfigecke. Ajax lachte, während bei Macro der Zorn hochkochte.
    »Lass das Mädchen in Ruhe, du Scheißkerl. Wenn du Spaß haben willst, halt dich an mich. Sie ist noch ein junges Mädchen. Aber ich? Ich bin ein Centurio, ein Legionär. Ich bin deine Herausforderung, Ajax. Versuch doch, mich zu brechen, wenn du dich traust.«
    Ajax hatte sich Macros Ausbruch mit belustigter Miene angehört. Er schüttelte spöttisch den Kopf. »Das ist ein Vorschlag. Am meisten Spaß würde es mir machen, dich dabei zusehen zu lassen, wie die Tochter des Statthalters stirbt. Dann hättest du Stoff zum Nachdenken, bevor ich mich mit dir befasse, Centurio. Und wenn du am Kreuz verrottest, hast du eine Menge Zeit, daran zu denken, wie es ihr ergangen ist. Dann wird dir klarwerden, dass alles deine Schuld ist. Hättest du nicht meinen Vater getötet und mich in die Sklaverei verkauft, wären wir jetzt nicht hier.«
    »Wäre dein Vater nicht ein menschenmordender Pirat gewesen, hätte ich ihn auch nicht kreuzigen müssen.« Macro lächelte. »Ehre, wem Ehre gebührt, nicht wahr, mein Sonnenschein?«
    Ajax’ Miene gefror zu einer hasserfüllten Fratze, dann atmete er tief durch und fasste sich wieder. »Ich glaube, ich werde dich eigenhändig ans Kreuz nageln, Macro. Ja, das würde mir gefallen.«
    »Hältst du uns deshalb im Käfig? Ich dachte, wir wären nützliche Geiseln.«
    »Ja, das war mal mein Beweggrund. Aber dann hat sich der Vater des Mädchens gesagt, trotziges Beharren sei eine größere Tugend als väterliche Zuneigung. Außerdem habe ich inzwischen ein weit wertvolleres Unterpfand.« Ajax rückte zur Seite und zeigte zu den gekaperten Schiffen hinüber. »Auf einmal habe ich die Macht, Rom zu ernähren oder es hungern zu lassen. Sobald der Kaiser erfährt, dass ich die Getreideflotte in meinen Besitz gebracht habe, wird er mit mir verhandeln wollen.«
    Jetzt höhnte Macro ihn an. »Wie kommst du darauf, dass er sich mit dir abgeben würde? Vor der Bucht warten römische Kriegsschiffe. Du kannst mit den Frachtschiffen nicht entkommen, und du kannst sie in der Bucht auch nicht angemessen verteidigen. Die Marine wird einen geeigneten Moment abwarten und dann rotzfrech angesegelt kommen und dir die Schiffe abnehmen.«
    »Ach ja? Du scheinst zu glauben, ich wäre von gestern«, spottete Ajax. »Die Kriegsschiffe werden es nicht wagen, in die Bucht einzulaufen, denn wenn sie das tun, gebe ich sofort Befehl, die Getreideflotte in Brand zu stecken. So, meine lieben Freunde, ihr seht, wie die Lage ist. Ich habe euren Kaiser bei den Eiern. Ihr beide seid jetzt nur mehr eine Bagatelle am Rand, ein Zeitvertreib, und es wird nicht mehr lange dauern, da werdet ihr für mich wertlos sein.«

kapitel 28
    A m Ende des vierten Marschtages gab Cato Befehl, das Lager auf einer Anhöhe zu errichten, von der aus man Blick auf Olous hatte. Die Hilfssoldaten rückten ein Stück hangabwärts vor und bildeten eine Schutzreihe, während die Legionäre das Marschgepäck absetzten und sich daranmachten, mit Spitzhacken und Schaufeln Gräben auszuheben. Es herrschte große Hitze, und die Arbeit war nach dem langen Marsch schweißtreibend, doch das gehörte bei einem Feldzug zur täglichen Routine, und abgesehen vom üblichen Genörgel taten die Männer bereitwillig ihre Pflicht. Als die Sonne hinter den Bergen im Westen unterging, zog sich ein Graben mit Schutzwall und Palisadenzaun ums Lager, der ausreichenden Schutz vor einem Überraschungsangriff bot.
    Als das Lager fertig war, rief man die Hilfskräfte hinzu, und die Soldaten bereiteten sich auf die Nacht vor. Es schien kein Mond, und obwohl die Sterne hell funkelten, war die Gegend in Dunkelheit gehüllt. Da Cato aus Erfahrung wusste, dass der Gegner jederzeit die Initiative übernehmen konnte, hatte er die Wachen verdoppelt. Eine ganze

Weitere Kostenlose Bücher