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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Offizier. Der Nubier nickte Cato kurz zu und führte seine Leute aus dem Tempel. Cato hörte, wie die Schritte verhallten. Die Gefangenen und die Römer blickten einander schweigend an.
    Ajax durchbrach die Stille. »Was habt ihr mit mir vor?«
    »Wir bringen dich zurück nach Rom«, erwiderte Cato tonlos.
    »Verstehe. Ihr werdet meinen Tod zu einem Schauspiel machen? Eine Warnung an andere Sklaven, welchen Preis man dafür bezahlt, Rom herauszufordern?«
    »So wird der Kaiser es vermutlich wünschen. Mir ist das offen gesagt gleichgültig. Macro und ich wollen einfach nur sichergehen, dass du für all das Leid, das du verursacht hast, bezahlst.«
    »Und was ist mit dem Leid, das ihr mir zugefügt habt?«
    »Dein Vater war ein elender Pirat, verdammt nochmal«, knurrte Macro. »Er hatte sein Ende verdient. So, wie du deines verdienst.«
    Ajax sah an den beiden Offizieren vorbei, und ein Lächeln zuckte über sein Gesicht. Cato spürte sofort, wie ihm ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterlief. Er drehte sich um und schaute nun in dieselbe Richtung wie der Gladiator. Die beiden Hilfssoldaten standen ihm am nächsten. Die Speere fest gepackt, beobachteten sie die Gefangenen genau. Hinter ihnen hatte Junius sein Schwert gezogen und schwenkte es über dem Kopf. Das Signal für die Freilassung von Prinz Talmis. Cato spürte, wie Zorn in ihm aufstieg. »Ich habe keinen Befehl erteilt, schon … «
    Junius trat vor, schlug dem nächststehenden Hilfssoldaten das Schwert in den Nacken und durchtrennte ihm das Rückgrat. Dem Mann klappte die Kinnlade herunter, und er brach zusammen. Der andere Soldat fuhr halb herum und blickte auf seinen erschlagenen Gefährten hinunter. Er war zu entsetzt, um schnell genug zu reagieren und sein Leben zu retten. Junius sprang vor und stach ihm das Schwert in den Hals.
    »Was?« Cato starrte den Tribun entgeistert an. Es war Macro, der die Wahrheit als Erster begriff. Er riss sein Schwert heraus und wandte sich gegen Junius.
    »Verräter!«, brüllte er. »Er ist der Verräter!«
    »Verräter?« Cato fühlte sich, als hätte ihm jemand einen betäubenden Schlag versetzt. Plötzlich stand ihm das Bild vor Augen, wie Hamedes mit dem Messer im Rücken tot dagelegen hatte. Bei der Erkenntnis um seinen schrecklichen Fehler überkam ihn Übelkeit. »Nein … Nicht Junius.«
    Der Tribun grinste. »Ich bezweifle, dass ihr Junius’ Leiche jemals finden werdet. Die Schakale an der Straße nach Memphis werden sich um ihn gekümmert haben. Dort haben wir ihn erwischt, auf dem Weg zur Legion.«
    Er warf sein Schwert über Catos Kopf hinweg und bückte sich nach einem der Speere der Hilfssoldaten. Das Schwert schlug vor Ajax auf den Boden, und der riss es an sich und sprang auf. Der andere Gefangene folgte seinem Beispiel. Ajax lachte wild.
    »Mein Dank, Canthus. Du rettest mich erneut.« Ajax deutete mit der Klinge auf Cato. »Der Legat gehört mir. Nimm du dir den Centurio vor.«
    »Canthus?« Cato war es speiübel, aber er hatte dennoch genug Geistesgegenwart, sein Schwert zu ziehen. Der junge Mann senkte den Speer und stieß ihn nach Macro. Das geschah so schnell, dass Macro gerade eben noch zur Seite taumeln konnte, um dem Stoß zu entgehen. Sofort täuschte sein Gegner einen neuen Stoß an, um zu verhindern, dass der Centurio sein Gleichgewicht fand. Doch Macro war es gelungen, stabil zu landen und in die Hocke zu gehen, und er parierte den Stoß mühelos. Die beiden Männer beobachteten einander genau.
    Schnelle Schritte veranlassten Cato, sich umzudrehen, und genau in diesem Moment holte Ajax mit seinem Schwert aus. Die Klinge zischte durch die Luft, und Cato duckte sich. Er riss sein Kurzschwert nach oben und führte es gegen Ajax’ Seite. Es war ein hastiger Schlag, doch die Klinge durchschnitt die schmutzige Tunika und hinterließ eine tiefe Wunde in den Muskelsträngen über den Rippen des Gladiators. Ajax knurrte wild und trat einen Schritt zurück. Er tastete mit der freien Hand nach der Wunde. Hinter ihm sah Cato seinen Gefährten Karim, den dunkelhäutigen Unterführer, den er von der Rebellion auf Kreta in Erinnerung hatte. Der Mann hastete an der hinteren Wand des Tempels vorbei, um Macro in den Rücken zu fallen.
    »Macro! Achtung!«
    Als Cato die Warnung rief, sprang Ajax vor und hieb nach Catos Gesicht. Cato versuchte auszuweichen, aber die Schwertspitze erwischte ihn oben an der Stirn und schnitt dann über Augenbraue, Nase und Wange. Es fühlte sich an, als wäre er von einem

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