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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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am Herzen liegt.«
    »Haben die überhaupt ein Herz?«, murmelte Macro fast lautlos.
    »Das ist eine ziemlich gewagte Annahme«, antwortete Cato leise.
    Petronius bedachte sie mit einem strengen Blick und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Sprecher der Alexandriner zu. Dieser fuhr fort: »Herr, du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Was wirst du gegen diesen Verbrecher unternehmen?«
    »Die Angelegenheit ist unter Kontrolle. Präfekt Cato leitet eine Spezialeinheit mit dem Befehl, den aufständischen Sklaven zur Strecke zu bringen.«
    »Bisher hat der Präfekt ja offensichtlich noch nicht viel Glück gehabt!«, rief eine Stimme aus der Menge. Überall ertönte wütende Zustimmung, doch dann hob Petronius die Hand und verlangte, dass man ihn zu Ende anhörte.
    »Ich habe vollstes Vertrauen in Präfekt Cato. Er ist der beste Mann für diese Aufgabe und wird seine Mission in wenigen Tagen zu Ende bringen.«
    »In wie vielen Tagen?«, fragte ein anderer Kaufmann. »Es ist jetzt schon über einen Monat her, seit der Ärger losging. Noch ein Monat, und mein Geschäft ist ruiniert.«
    Weitere Rufe ertönten vor einem Hintergrund wütenden Gemurmels.
    »Ruhe!«, rief der Präfekt nervös. »Ruhe, habe ich gesagt! Präfekt Cato wird jede erdenkliche militärische Unterstützung von mir erhalten, um Ajax’ Gefangennahme oder Tötung zu erleichtern.«
    Macro stieß seinen Freund an. »Das ist mir vollkommen neu.«
    »Ich bin auch überrascht.« Cato lächelte schwach. »Das ist ja eine gute Nachricht.«
    »Was hätte ich denn sonst sagen sollen?«, fragte Petronius gereizt, als er sich nach der Audienz mit den beiden Offizieren in seinen privaten Räumlichkeiten besprach. »Ihr habt sie doch gehört. Sie hätten ja beinahe einen Aufstand vom Zaun gebrochen. Einige von ihnen haben einflussreiche Kontakte in Rom. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, haben die letzten beiden Kaiser mit leichter Hand massenhaft ägyptische Landgüter an ihre Günstlinge verteilt. Selbst Narcissus besitzt ein paar Parzellen im Delta. Ajax gefährdet den Handel mit Getreide und den anderen Erzeugnissen dieser Landgüter. Narcissus gehört zu jener Sorte von einflussreichen Männern, mit der ich lieber keinen Ärger bekommen möchte. Es ist also entscheidend, ihn und seine Freunde wissen zu lassen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um die angespannte Lage hier in Alexandria unter Kontrolle zu halten.«
    »Aber du wirst uns nicht wirklich mit dem ausstatten, was wir brauchen, um diese Aufgabe zu erfüllen, oder, Herr?«, fragte Macro.
    »Nein, das kann ich nicht. Wie schon gesagt, meine Truppen sind auch so schon kaum ausreichend. Ich kann es mir nicht leisten, meine Leute auf die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen zu schicken.«
    »Die Jagd wäre aussichtsreicher, wenn wir mehr Männer und mehr Schiffe hätten«, beharrte Macro. »Wir könnten das Meer rascher absuchen und stünden in überwältigender Zahl bereit, wenn wir Ajax schließlich finden.«
    »Falls ihr ihn findet.«
    »Wir werden ihn finden«, erklärte Cato fest. »Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »Was, wenn er das Delta verlässt?«, fragte Petronius. »Was, wenn er nach Norden oder Westen davonsegelt? Was dann? Dann verschwendet ihr eure Zeit auf der Jagd nach einem Gespenst.«
    »Er wird die Gegend nicht verlassen. Warum auch? Hier fällt es ihm leicht, die Einheimischen massiv gegen Rom aufzubringen. Er wird so lange hierbleiben, wie er glaubt, unseren Interessen in Ägypten schaden zu können. Gib uns die Flotte, und wir werden ihn bald finden und in die Enge treiben.«
    »Die Flotte soll ich euch geben?« Petronius lächelte spöttisch. »Ich muss jetzt schon die Marineinfanteristen als Verstärkung der Stadtwache einsetzen. Außerdem brauche ich jeden verfügbaren Mann, um den Nubiern entgegenzutreten.«
    »Ich brauche die Flotte«, beharrte Cato.
    Petronius atmete scharf ein und dachte kurz über die Forderung nach. »Ich gebe euch sechs zusätzliche Schiffe. Aber nur für einen Monat. Länger kann ich sie nicht entbehren.«
    Cato überdachte das Angebot. Insgesamt acht Schiffe sollten ausreichen, um mit Ajax und seinen Leuten fertigzuwerden, aber die begrenzte Zeit war ein Problem. »Ein Monat reicht vielleicht nicht aus.«
    »Mehr Zeit hast du nicht. Danach wirst du dich mit deinen Männern dem Legaten der Zweiundzwanzigsten in Diospolis Magna zur Verfügung stellen. Wegtreten, Präfekt.«

Kapitel 6

    E
s ist, als suchte man ein

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