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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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essen und sich ausruhen. Wir setzen die Verfolgung bei Tagesanbruch fort.«
    »Jawohl, Herr. Und was ist mit den Verwundeten? Wir können sie nicht hier zurücklassen.«
    »Ich werde ein paar Männer abkommandieren, sie hinter uns herzubringen. Hamedes hier kann ihnen zur Seite stehen. Das ist vorläufig alles, Rufus.«
    Cato war kurz angebunden, und er spürte, dass der Centurio ihm das übelnahm. Rufus salutierte und humpelte zu seinen Männern zurück. Cato blickte Hamedes an. »Ajax hat die Bewohner dieses Dorfes getötet. Gibt es irgendwelche Rituale, die ihr für die Toten vollführen müsst?«
    Hamedes blickte ihn verständnislos an. »Herr?«
    »Du bist ein Priester. Tu für sie, was notwendig ist. Wenn du mit der Behandlung der Verwundeten fertig bist.«
    »Jawohl, Herr.« Hamedes neigte den Kopf. »Ich werde beten. Wir haben keine Zeit für den vollständigen Bestattungsritus. Aber wir müssen die Toten verbrennen.«
    »Ich dachte, ihr Ägypter beerdigt eure Leute.«
    Hamedes lächelte unsicher und antwortete dann: »Das hängt davon ab, wie viel Zeit zur Verfügung steht.«
    »Nun gut, bitte Macro, dir ein paar Männer zu leihen, um die Aufgabe zu erledigen.«
    Hamedes nickte, drehte sich um und ging hinter Rufus her zu den Verwundeten, die auf der Straße lagen.
    Cato betrachtete die Legionäre und fragte sich, wie viele von ihnen begreifen würden, dass ihn die Schuld traf. Wie viele würden ihm die Schlappe verübeln und ihm nur noch widerwillig in den nächsten Kampf folgen?
    Er drehte sich um, als er Schritte hörte, und erblickte Macros unverkennbar stämmige Gestalt, die aus der Dunkelheit trat.
    »Die Wachen sind aufgestellt, Herr. Ich habe ihnen eingeschärft, gut aufzupassen. Wir wollen ja nicht, dass jemand uns überrumpelt. Die Männer sind fix und fertig, ich werde die Wachen also die Nacht über regelmäßig auswechseln.«
    Cato zwang sich zu einem Lächeln. »Dann wirst du selber nicht viel Ruhe finden.«
    »Wohl nicht.« Macro zuckte mit den Schultern. »Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches.«
    »Und gestern Nacht hast du auch nicht geschlafen.«
    »Richtig, aber ich habe schon Schlimmeres überstanden. Schon oft.« Er zeigte auf Cato. »Genau wie du.«
    »Ich werde heute Nacht wohl auch nicht viel Schlaf bekommen.«
    »Schlaf du dich aus«, sagte Macro. »Es ist mir lieber, du bist ausgeruht und geistig frisch, wenn wir morgen die Verfolgung fortsetzen.«
    »Warum?«, fragte Cato bitter. »Damit ich uns in einen weiteren Hinterhalt führe?«
    »Was soll das denn?« Macro stemmte mit finsterer Miene die Hände in die Hüften. »Schlägst du dich etwa mit Schuldgefühlen herum?«
    Cato sah ihm genau in die Augen. »Es war meine Schuld, Macro. Ich hätte wissen sollen, dass Ajax unseren Versuch vorhersehen würde, ihm in die Flanke zu fallen … Ich habe es verpatzt. Ich war zu erpicht darauf, ihn zur Strecke zu bringen, und bin in die Falle getappt.« Cato schüttelte den Kopf. »Ajax hat uns erwartet. Er hatte alles vorbereitet.«
    »Was hast du denn gedacht? Er ist kein Dummkopf.« Macro warf seinem Freund einen Blick zu und versuchte, etwas Tröstliches zu sagen. »Aber vermutlich hätte ich an deiner Stelle dasselbe getan.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Kann ich mich vielleicht setzen?«
    »Nur zu.«
    Macro knotete die Kinnriemen auf und nahm den schweren Helm mit einem Seufzer der Erleichterung ab. Dann setzte er sich neben Cato auf den Rand des Trogs, beugte sich vor und stützte seine mächtigen Unterarme auf die Beine. Er schwieg kurze Zeit, spitzte dann die Lippen und sprach leise, damit niemand sie hörte. »Würdest du einen Rat annehmen? Von einem Freund?«
    Cato sah ihn an. »Von einem Freund, ja.«
    »Gut … Schau mal, Cato, du bist jetzt verdammt nochmal ein Präfekt. Du kannst dir kein Selbstmitleid leisten.«
    »Selbstmitleid? Nein, du verstehst mich falsch. Ich suhle mich nicht in Selbstmitleid. Es geht hier um eine Fehleinschätzung. Ich habe die Männer schlecht geführt.«
    »Ja und? Willst du etwa eine Bestrafung dafür?«
    »Die hätte ich verdient«, räumte Cato ein.
    »Unsinn. Denkst du etwa, du bist der erste Offizier, der einen Fehler macht?«
    »Als einfachen Fehler würde ich das hier eigentlich nicht bezeichnen.« Cato deutete auf die Toten und Verwundeten. »Das Wort Blutbad trifft es schon eher.«
    »Blutvergießen ist unser Geschäft«, erwiderte Macro. »Wenn es zum Kampf kommt, werden Soldaten verwundet und getötet. So ist das nun mal.«
    »Aber wenn

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