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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Pfiff aus. »Jetzt sind wir im Arsch .«
    »Du sagst es« , bemerkte Septimus trocken. »Der Kaiser hat sich fest darauf verlassen, dass er mit dem Getreide nach dem Ende der Naumachie die Ordnung in Rom wiederherstellen kann. Aber jetzt … «
    Er ließ den Satz unvollendet. Cato konnte sich das Chaos, das in den Straßen der Hauptstadt losbrechen würde, sobald die Menschen herausfänden, dass nichts sie vor dem Hungertod retten könnte, lebhaft vorstellen. Er ergriff den Weinschlauch, den einer der Sklaven ihm reichte, und sagte leise zu Septimus: »Was gedenkt Narcissus zu tun ?«
    »Er kann nicht viel tun. Es wird Aufgabe der Prätorianergarde sein, die Ordnung um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Präfekt Geta hat vorgeschlagen, nach Rom zurückzukehren und den Rest der Garde für die Verteidigung des Kaiserpalasts, des Senats und der Tempel bereit zu machen. Claudius wird heute noch hier übernachten, sich vormittags die Spiele anschauen und dann möglichst unbemerkt davonstehlen .«
    »Was sollen wir tun ?« , fragte Macro.
    »Noch nichts. Wartet auf eine Nachricht von Narcissus .«
    »Es gibt doch etwas, was wir tun können « , meinte Cato. »Und zwar jetzt gleich .«
    »Und ?«
    »Wir müssen herausfinden, wo das Getreide aus dem Lagerhaus abgeblieben ist .« Cato blickte Septimus direkt in die Augen. »Richte Narcissus aus, dass wir es finden müssen. Die Prätorianergarde wird den Mob nicht lange bändigen können. Einzig und allein das Getreide kann den Kaiser jetzt noch retten .«

Kapitel 25
    A m nächsten Tag, als die Zuschauer gebannt den Ver- lauf der Seeschlacht verfolgten, brach der Kaiser stillschweigend auf. Begleitet wurde er nur von der Kaiserin, Nero und Britannicus. Der Großteil des Gefolges blieb im Pavillon zurück, damit seine Abwesenheit nicht auffiel. Um die Täuschung noch überzeugender zu machen, ließ Tribun Burrus die Erste Centurie seiner Kohorte zur Bewachung des Pavillons zurück. Die restlichen Männer formierten sich hinter den leeren Gefangenenpferchen und marschierten über einen selten genutzten Hügelpfad zur nach Rom führenden Hauptstraße. Am frühen Nachmittag erreichten sie das Stadttor und bemerkten sogleich die Folgen der von Präfekt Geta getroffenen Maßnahmen. Die Männer der städtischen Kohorten, die für gewöhnlich am Tor Wache standen und den Wegezoll kassierten, waren auf Patrouillengang abkommandiert worden, und ihren Platz hatten Prätorianer eingenommen.
    Die Straßen der Stadt waren ruhig und nahezu verlassen, denn die meisten Einwohner Roms wohnten den Spielen am Fuciner See bei. An den größeren Kreuzungen waren Abteilungen der städtischen Kohorten in Stellung gegangen. Cato bemerkte, dass die Tempeltore geschlossen waren. Um die Eingänge hatte man Palisadenzäune aus angespitzten Pfählen errichtet. Hinter den Barrikaden standen weitere Gardisten; die Palasttore waren auf ähnliche Weise geschützt. Als man die kaiserliche Familie und deren Eskorte nach drinnen eskortiert hatte, wurde das Tor geschlossen, und man legte zur Sicherheit den schweren Riegel vor.
    »Sieht aus wie eine Festung « , meinte Macro, als er die Vorbereitungen für die Verteidigung des Palasts begutachtete. Beiderseits des Tores hatte man Wagen abgestellt und mit Brettern abgedeckt, um den Soldaten einen erhöhten Stand zu ermöglichen. Neben den Wagen lagen Bündel von Speeren.
    Cato zuckte mit den Schultern. »Mag sein, aber die Prätorianer können nicht alle Zugänge abriegeln. An manchen Stellen kann man mühelos über die Mauer klettern. Das ist eine reine Machtdemonstration. Der Präfekt will die Leute einschüchtern, wenn sie vom See zurückkehren .«
    »Sobald sie überall Soldaten sehen, werden sie schon brav sein « , erwiderte Macro zuversichtlich.
    »Glaubst du wirklich ?«
    »Ja, sicher. Sie wären doch verrückt, wenn sie gegen die Prätorianer und die städtischen Kohorten vorgehen würden. Man würde sie abschlachten .«
    »Aber sie werden rasend vor Hunger sein und haben nichts zu verlieren. Außerdem werden auch die Prätorianer bald nichts mehr zu essen haben. Sie werden geschwächt sein und vielleicht sogar mit dem Mob gemeinsame Sache machen .« Cato senkte die Stimme. »Wenn es so weit kommt, sind die Leute, die das Getreide gehortet haben, die wahren Machthaber von Rom .«
    Er ließ den Blick schweifen und machte auf dem Palatin auf Balkonen und Terrassen weitere Gardisten aus. Bei dem Anblick wurde ihm mulmig.
    »Das sieht aus wie eine Festung, aber

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