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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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durchbrechen. Die Besatzung ruderte ein Stück zurück und nahm neuen Anlauf, wurde aber unerwartet von einem anderen Schiff gerammt. Ruder brachen, Holzsplitter wurden hochgeschleudert, das kleine Schiff schwankte heftig, und mehrere Männer fielen ins Wasser. Einige der in ihren schweren Rüstungen gefangenen Kämpfer schafften es, sich für kurze Zeit über Wasser zu halten, dann wurden auch sie in die Tiefe gezogen. Der Zusammenstoß wurde indes auch für das angreifende Schiff zum Verderben, denn das Kohlebecken, an dem man die Brandpfeile entzündet hatte, kippte um, und die verstreute Glut setzte das geteerte Rigg in Brand. Im Nu brannte das Schiff lichterloh, und die vom leichten Wind angefachten Flammen griffen auf das gerammte Schiff über. Die Kämpfe kamen zum Erliegen. Die Männer legten hektisch die Rüstungen ab, schnappten sich etwas, das Auftrieb versprach, und sprangen über Bord.
    »Arme Teufel « , murmelte Cato, während die Scharen der Zuschauer vor Entzücken johlten.
    Zwei Stunden nach Beginn der Seeschlacht war die Wasseroberfläche übersät mit Schiffstrümmern. Ein Schiff war gesunken, drei weitere standen in Flammen. Die übrigen waren in undurchsichtige Kämpfe verwickelt, die vom Publikum, das die von den kaiserlichen Bediensteten ausgeteilten Speisen in sich hineinstopfte, mit lautem Gejohle begleitet wurden. Wie er die Zuschauermassen so betrachtete und die lautstarken Kommentare vom Pavillon hörte, musste Cato einräumen, dass sich die Menschen tatsächlich durch das Schauspiel von den Problemen der Kapitale ablenken ließen. Wenn es gelang, die Unterhaltung und die Verpflegung noch ein, zwei Tage zu strecken, hätte die Naumachie ihren Zweck erfüllt.
    Hufgetrappel lenkte ihn ab. Er wandte den Kopf und erblickte einen kaiserlichen Kurier, der von der Straße her kommend am Ufer entlanggaloppierte. Der Reiter hatte sich tief auf den Hals des schäumenden Tieres hinabgebeugt. Vor dem Pavillon zügelte er scharf, schwang sich aus dem Sattel und rannte zu der Treppe, die zur Loge des Kaisers hinaufführte.
    »Ich wüsste gern, was die Eile zu bedeuten hat .« Macro rieb sich die Wange. »Schlechte Neuigkeiten ?«
    »Wann gab es zuletzt gute Neuigkeiten ?« , entgegnete Cato.
    Sie wandten sich wieder der Seeschlacht zu, doch Cato fragte sich unwillkürlich, welche Kunde der Kurier dem Kaiser wohl überbrachte. Es dämmerte bereits, die Sonne senkte sich dem Horizont entgegen. Erneut ertönte die Fanfare, dann lösten sich die verbliebenen Schiffe der beiden Flotten gemäß ihren strikten Anweisungen voneinander und schleppten sich zurück zu dem Ufer, an dem der Pavillon stand. Die kleinen Schiffe verteilten sich beiderseits des Pavillons, und es war zu erkennen, dass die Perser am ersten Tag des Spektakels die Oberhand gewonnen hatten. Ein Schiff nach dem anderen wurde an Land gezogen, und die müden Besatzungen und ausgelaugten Kämpfer stolperten über die Rampen, worauf sie von Hilfstruppen entwaffnet und in die Pferche gebracht wurden.
    Macro stieß Cato an. »Sieh mal, ist das nicht Septimus ?«
    Cato schaute in die Richtung, in die Macro zeigte, und erblickte vier mit Weinschläuchen beladene Männer, die von einem Mann in der schlichten purpurroten Tunika der Palastbediensteten dirigiert wurden.
    »Das ist er .«
    »Was macht er hier ?«
    »Muss etwas mit Narcissus zu tun haben .«
    »Danke, da bin ich auch schon draufgekommen « , sagte Macro gereizt.
    Sie beobachteten, wie die Männer von einer Prätorianergruppe zur nächsten gingen und allmählich näher kamen. Septimus deutete auf die Weinschläuche und rief: »Zum Zeichen der Dankbarkeit des Kaisers ein Geschenk für seine loyalen Soldaten !«
    Septimus schnippte mit den Fingern, worauf einer der Männer einen Weinschlauch löste. Septimus rückte noch etwas näher an die beiden Soldaten heran und lächelte unentwegt weiter, während er eindringlich flüsterte:
    »Narcissus hat mich hergeschickt, gleich nachdem der Kurier seine Nachricht überbracht hatte. Das war die einzige Möglichkeit, euch zu benachrichtigen, ohne Verdacht zu erregen. Sagt nichts. Nehmt den Wein und hört zu .« Septimus vergewisserte sich, dass niemand sie belauschte, dann fuhr er im Flüsterton fort: »Es gibt Neuigkeiten aus Ostia. Die Flotte mit dem sizilianischen Getreide ist im Sturm gesunken. Nur zwei Schiffe haben das Unwetter überstanden, waren aber gezwungen, den Großteil ihrer Ladung über Bord zu werfen .«
    Macro stieß einen leisen

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