Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
mich in den Circus getrieben. Rettet mich, dann werde ich euch belohnen .«
    Die Arbeiter hielten verunsichert an, denn sie wussten nicht, wem sie glauben sollten. Da er und Macro erbärmlich stanken und völlig verdreckt waren, fürchtete Cato, dass die Beweislast auf ihren Schultern lag. Jede weitere Verzögerung wäre gefährlich. Er holte tief Luft und rief: »Jetzt, Macro! Attacke !«
    Brüllend stürmte Macro mit gerecktem Schwert vor, während Cato von der anderen Seite angriff. Cestius versuchte, Macros Schwerthieb mit der Fackel zu parieren, doch der brennende Stab wurde ihm aus der Hand geschlagen und landete im Sand. Macro rempelte Cestius an der Schulter an und drückte ihn krachend gegen die Wand. Im nächsten Moment traf Cato Cestius’ Schwertarm und durchtrennte Muskeln und Sehnen bis zum Knochen, sodass sein Gegner das Schwert losließ. Von seinem Schwung getragen, prallte er seitlich gegen Cestius, und sein Schwert bohrte sich mit einem schmatzenden Geräusch in den Unterleib des Hünen. Cestius ächzte laut auf und verkrampfte sich am ganzen Leib, dann gaben ihm die Beine nach, und er sackte auf den Sand. Macro und Cato traten zurück und musterten ihn argwöhnisch, doch im Schein der am Boden weiterbrennenden Fackel konnte Cato erkennen, dass Cestius tödlich verwundet war.
    Er bückte sich, hob das Schwert des Bandenanführers auf und warf es beiseite, dann schob er seine eigene Waffe in die Scheide. Macro behielt sein Schwert in der Hand und wandte sich den Arbeitern zu, die sie schweigend beobachteten. »Ihr haltet Abstand !«
    Das brauchte man ihnen nicht zweimal zu sagen. Cato überließ es Macro, die Lage im Auge zu behalten, und konzentrierte sich auf Cestius. Der große Mann lag an der Wand, die Beine von sich gestreckt, die Hände auf die Wunde an seiner Seite gelegt. Die Augen hatte er zusammengepresst, dann schlug er sie auf und lächelte Cato verbittert an.
    »Hab ja gesagt, ihr müsst mich schon töten « , sagte er leise und schloss wieder die Augen.
    »Cestius .« Cato beugte sich vor und rüttelte ihn an der Schulter. »Cestius !«
    Die Lider des Hünen hoben sich flatternd. »Kannst du einen Mann nicht in Frieden sterben lassen ?«
    »Nein « , entgegnete Cato schroff. »Erst musst du mir ein paar Fragen beantworten .«
    »Verpiss dich .«
    Cato zog den Dolch und hielt ihn Cestius vors Gesicht. »Wenn du nicht redest, wird es sehr schmerzhaft für dich werden. Wenn du kooperierst, geht es schnell und schmerzlos .«
    »Ich sterbe. Was macht das für einen Unterschied ?«
    Cato lächelte kalt. »Willst du das wirklich herausfinden ?«
    Nach kurzem Schweigen schüttelte Cestius kraftlos den Kopf.
    »Na schön .« Cato senkte den Dolch. »Also, wer hat dich dafür bezahlt, dass du das Getreide hortest ?«
    »Ein Centurio der Prätorianer. Sinius .«
    Cato nickte. »Wie lautete die Vereinbarung ?«
    »Er hat mich in Silber bezahlt. Ich habe das Geld von meiner Bande waschen lassen und mit dem Erlös Getreide gekauft. Dabei habe ich verschiedene Kaufleute als Mittelsmänner benutzt. Die Getreidelieferungen wurden in ein Lagerhaus geschafft und von dort in die Höhle gebracht .« Cestius lächelte schwach. »Das weißt du ja selbst. Sinius wollte uns Bescheid geben, wann wir verkaufen sollen, und dabei sollten wir einen guten Schnitt machen. So lautete die Abmachung .«
    Cato nickte wiederholt. »Hat Sinius dir gesagt, für wen er arbeitet ?«
    »Seine Beweggründe gingen mich nichts an. Nicht in diesen Zeiten. Lohnt die Mühe nicht. Aber Sinius hat ständig geblökt, es wäre für eine gute Sache. Zum Wohle Roms .« Cestius feixte, dann verzerrte sich sein Gesicht, und er gab ein gedehntes, gequältes Stöhnen von sich. Cato hockte sich neben ihn, denn er fürchtete, Cestius könnte sterben, bevor er sein gesamtes Wissen preisgegeben hatte. Schließlich entspannte sich Cestius’ Miene wieder. Er leckte sich die Lippen und fasste Cato in den Blick.
    »Bist du einem der anderen Verschwörer begegnet ?«
    Cestius schwieg einen Moment, dann sagte er: »Keinem von den Liberatoren .«
    Cato beugte sich vor. »Wem dann ?«
    Cestius antwortete mit einer Gegenfrage. »Für wen arbeitest du, Prätorianer? Für die Liberatoren jedenfalls nicht. Das weiß ich. Ich vermute, dein Auftraggeber kommt aus dem Umfeld des Kaisers .«
    Cato schwieg.
    »Dann muss es Pallas sein … oder Narcissus .«
    »Ich habe noch eine Frage « , sagte Cato. »Zu dem Tag, als du mit deiner Bande auf dem Forum die

Weitere Kostenlose Bücher