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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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erlangen, ist die Frage, welcher der Söhne des Kaisers ihm nachfolgt, müßig. Denn man wird sie zusammen mit dem Rest der kaiserlichen Familie und deren Dienern und Verbündeten niedermetzeln .« Er hielt inne, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Das ist der Grund, weshalb das Kommando über die Garde zwischen zwei Präfekten aufgeteilt ist. Zudem besteht die unmittelbare Leibwache des Kaisers aus germanischen Söldnern – Männern, denen er vertrauen kann. Einer der Präfekten ist jedoch schon seit mehreren Monaten krank, und so stehen die Prätorianer nun alle unter dem Befehl des anderen, Lusius Geta, der Anlass zur Sorge gibt. Letzthin hat er die Männer mit regelmäßigen Märschen, Waffendrill und gestellten Schlachten scharf rangenommen. In jüngster Zeit hat er das Exerzieren für die Schlacht umgestellt. Er bildet sie jetzt im Straßenkampf und in Belagerungstechniken aus .«
    »Klingt für mich wie ein pflichtbewusster Befehlshaber « , meinte Macro. »Ich würde die Männer an seiner Stelle genauso hart rannehmen .«
    »Davon bin ich überzeugt. Aber frühere Präfekten haben das anders gehalten. Noch besorgniserregender ist, dass ihm seine Offiziere anscheinend sehr ergeben sind und große Stücke auf ihn halten .« Narcissus breitete die Hände aus. »Du siehst, ich habe guten Grund, den Mann mit einem gewissen Misstrauen zu betrachten .«
    Macro zuckte mit den Schultern, aber Cato nickte fast unmerklich.
    »Da ist noch was. Letzten Monat wurde ein Tribun der Garde auf Reisen ermordet .«
    Cato nickte. »Balbus .«
    »Stimmt. Woher weißt du das ?«
    »Ich habe im Amtsblatt darüber gelesen. Sonst konnte ich ja nicht viel mit meiner Zeit anfangen. Anscheinend ist Balbus Räubern zum Opfer gefallen .«
    »Das ist die Version, die wir in Umlauf gesetzt haben. In dem Bericht blieb jedoch unerwähnt, dass er den Befehl über einen Silbertransport hatte, der von der Münzprägeanstalt in Narbonensis auf den Weg gebracht worden war. Der Suchtrupp fand seine Leiche splitternackt am Straßenrand. Balbus sollte zweifellos wie das Opfer eines Raubmords aussehen. Unsere Leute haben nicht lange gebraucht, um die Trümmer der Transportwagen zu finden. Aber die Münztruhen waren verschwunden. Alles in allem sind etwa zwei Millionen Denare verloren gegangen .«
    Macro pfiff durch die Zähne.
    »Richtig. Eine riesige Summe, und die Sache ist die: Nur eine Handvoll Männer, kaiserliche Beamte und Prätorianer, wussten über den Konvoi Bescheid. Die Täter stammen aus diesem Kreis, daran gibt es keinen Zweifel. Ich habe die, die eingeweiht waren, verhören und manche auch foltern lassen, aber meine Spezialisten haben nichts aus ihnen herausbekommen. Entweder sind die Leute unschuldig, oder sie sind hart genug, unter Druck nicht einzuknicken .«
    »Vielleicht ist die Nachricht über den Konvoi nach außen durchgesickert « , schlug Cato vor. »Jemand hat etwas aufgeschnappt oder gesehen, was ihn verraten hat .«
    »Das ist möglich. Aber ich vertraue darauf, dass meine Leute vorsichtig sind. Sie wissen, dass sie einen hohen Preis zahlen müssen, wenn sie mich enttäuschen. Bleiben also die Prätorianer. Entweder ihre Sicherheitsmaßnahmen sind unzureichend, oder sie haben Verräter in den eigenen Reihen. So erschien es mir jedenfalls bis vor ein paar Tagen. Dann hatten wir Glück. Einer der Prätorianer betrank sich und fing in einer Spelunke in der Nähe des Circus Maximus eine Schlägerei an. Er bekam Stubenarrest. Bei näherer Untersuchung stellte man fest, dass er den ganzen Tag mit Geld um sich geworfen und Kameraden und Unbekannten Getränke spendiert hatte. Außerdem hatte er bei den Wagenrennen ein kleines Vermögen in Silber verloren, und doch hatte er seine Ersparnisse in der Kaserne nicht angegriffen. Ich erteilte den Befehl, ihn freizulassen, und sein Centurio hat ihm einen Monat Arbeitsdienst aufgebrummt. Vor zwei Nächten habe ich meinen Leuten befohlen, ihn zu schnappen und zum Verhör in ein sicheres Haus vor der Stadt zu bringen. Er erwies sich als harter Bursche, und leider waren ziemlich strenge Verhörmethoden notwendig. Vor seinem Tod gestand er seine Verwicklung in den Angriff auf den Konvoi und gab einen Namen preis. Den Namen eines Centurios, der in der Wachkohorte des kaiserlichen Palasts dient, Marcus Lurco. Dem Prätorianer zufolge ist Lurco einer der führenden Verschwörer. Jetzt wissen wir also, dass es in der Prätorianergarde eine Gruppe von Verrätern gibt .«
    »Hat der

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