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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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an der Wange. »Da hab ich glaube ich schon mal von gehört. Wo liegt das denn ?«
    »Von Gallien aus jenseits des Meeres .«
    »Ah, jetzt hab ich’s! Vor ein paar Jahren hat der Kaiser mit großem Brimborium einen Sieg in Britannien gefeiert .«
    »Das stimmt .«
    »Und wieso wird dann immer noch gekämpft? Es hieß doch, das Land wär erobert .«
    »Wir haben die wichtigsten Stämme besiegt. Jetzt erledigt die Armee den Rest « , erklärte Cato gewandt. Ihr Aufenthalt in Britannien lag fast vier Jahre zurück, doch obwohl er kaum Informationen über die dortige Entwicklung hatte, lag auf der Hand, dass der Kapitän noch weit weniger wusste als er. Narcissus hatte ihm bei ihrem letzten Treffen in Rom einen ausführlichen Bericht versprochen, komplett mit Ernennungsurkunden für die Prätorianergarde und gefälschten Empfehlungsschreiben vom Gouverneur der neuen Provinz. »Mein Kamerad und ich, wir haben an der Entscheidungsschlacht teilgenommen. Wir haben unsere Legion zum Angriff geführt und einen keltischen Häuptling gefangen genommen. Deshalb sind wir hier. Der Gouverneur hat uns zur Belohnung in die Prätorianergarde befördert .«
    Der Kapitän riss staunend die Augen auf und schüttelte den Kopf. »Wer hätte das gedacht? Da habe ich ja zwei richtige Helden auf meinem Kahn. Das muss ich meinem Jungen erzählen! Er will Soldat werden, wenn er mal groß ist. Ich denk mir, das muss ein gutes Leben sein. Ordentliche Bezahlung. Immer gut versorgt. Und dann die Uniform! Verdreht den Frauen den Kopf, jawoll. Ständig an der frischen Luft und dann die Aussicht auf Ruhm und Beute, wie? Hab ich recht oder nicht ?«
    »Aber sicher .« Macro lächelte. »Ist ein prima Leben. Ein einziges Fest, hab ich mir gedacht, als ich beim Militär anfing. Hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal in einer eiskalten, sumpfigen Gegend gegen Barbaren mit behaartem Arsch würde kämpfen müssen. Wie’s eben so geht im Leben .« Er zwinkerte dem Kapitän zu. »Meine einzige Sorge ist, wie ich das viele Geld ausgeben soll, das ich verdiene .«
    »Hör nicht auf meinen Kameraden « , sagte Cato. »Er ist heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden. Und zwar buchstäblich. Gestern Abend hat er zu viel Wein getrunken und sich beim Aufwachen den Kopf gestoßen .«
    »Sehr komisch « , knurrte Macro. »Ich hatte doch wohl einen guten Grund, mich zu betrinken, oder? Einen verflucht guten Grund sogar. Ich glaube, ich hätte bleiben sollen, wo ich war .«
    Der Kapitän schaute verdutzt drein. »Aber dann wärst du ja nicht Prätorianer geworden .«
    Macro musterte ihn kühl. »Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich liebend gern drauf verzichten .«
    Cato ergriff eilig das Wort. »Macro ist einfach nur verkatert. Der kriegt sich schon wieder ein. Er braucht jetzt nur ein bisschen Ruhe .«
    »Das seh ich !« Der Kapitän lachte schallend über den angeschlagen wirkenden Macro. »Also, ich würd dir raten, dich besser dran zu gewöhnen. Ich hab gesehn, wie die Prätorianer in den Hafenkneipen saufen. Die machen keine halben Sachen, und wenn sie zu tief in den Becher geschaut haben, kann’s auch mal laut werden, das könnt ihr mir glauben !« Er hielt inne und runzelte die Stirn. »Und neuerdings auch gewalttätig .«
    »Ach ja ?« Cato sah ihn forschend an. »Gab es Ärger ?«
    Der Kapitän nickte. »Eine ganze Menge in den letzten Monaten. Nach der Sache in Ägypten letztes Jahr hapert es mit dem Getreidenachschub. Die Preise ziehen ständig an. Das missfällt dem Volk. Man hat mehrere Läden geplündert und Getreidehändler verprügelt. Da hat die Prätorianergarde ein paar Köpfe zusammengeschlagen. Na ja, dabei ist’s nicht geblieben. Es sind auch Leute umgekommen .« Er musterte die beiden Soldaten argwöhnisch. »War wohl nötig. Ich meine, ihr habt eure Befehle, stimmt’s ?«
    »Ja « , antwortete Macro gepresst.
    »Aber wir wollen dich nicht von deiner Arbeit abhalten .« Cato wies mit dem Kinn zum Heck des Schleppkahns.
    »Ach, der kommt gut allein zurecht. Der Junge schaukelt das Ding schon, bis ich die Halteleinen an Land werfe .« Der Kapitän lächelte strahlend. »Kein Grund, unseren Plausch zu beenden .«
    »Hier wird nicht geplauscht « , sagte Macro. »Kümmere dich mal wieder um dein Schiff .«
    Der Kapitän stutzte und wirkte ein wenig verletzt, dann wandte er sich ab und begab sich gemächlich zum Heck.
    Cato seufzte. »War das nötig ?«
    »Was? Dass ich das alte Klatschweib weggeschickt habe? Hielt ich für

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