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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Tätowierung. Jetzt, wo ich nicht mehr auffallen darf, ist sie eher lästig .«
    »Kann ich mir vorstellen « , meinte Macro. Er atmete tief ein und langsam wieder aus. »Aber du hast dich verspätet. Hast uns warten lassen und dich stattdessen um deine Frau da gekümmert .«
    Septimus runzelte die Stirn. »Meine Frau? Bestimmt nicht. Das war reine Tarnung .«
    »Geschenkt .«
    Narcissus’ Agent musterte Macro finster. »Wenn ich eine Frau hätte, wär das bestimmt keine von denen. Außerdem konnte ich euch von ihrem Alkoven aus beobachten, als ihr reinkamt. Und die anderen Gäste natürlich auch. Wollte nur sehen, ob ihr beobachtet werdet oder ob euch jemand gefolgt ist. Tut mir leid, dass ich euch habe warten lassen, aber ich musste mich erst vergewissern. Dieses Geschäft ist zu gefährlich, um irgendwelche Risiken einzugehen. Also, die Vorstellungen haben wir hinter uns. Gehen wir .«
    »Gehen ?« Cato neigte sich vor. »Wohin ?«
    »Zu einem sicheren Ort. Wo wir uns unterhalten können, ohne befürchten zu müssen, dass wir belauscht werden. Dort können wir uns auch in Zukunft treffen, und ihr könnt gefahrlos Nachrichten hinterlegen. Ihr solltet keine Mühe haben, vom Prätorianerlager aus dorthin zu gelangen – die Soldaten können ziemlich ungehindert kommen und gehen .« Septimus blickte sich argwöhnisch um. »Folgt mir, aber unauffällig. Zuvor sollten wir noch austrinken .«
    Er füllte seinen Becher und hob die Stimme. »Zum Abgewöhnen !«
    Macro und Cato taten es ihm nach und kippten widerwillig den Inhalt ihrer Becher. Dann schnappten sie sich ihr Gepäck und erhoben sich. Inzwischen war das Lokal gut gefüllt, und sie mussten sich den Weg zum Ausgang bahnen. Draußen hielt der Türsteher noch immer Ausschau nach neuen Kunden. Er lächelte sie an. »Ihr geht schon wieder? Der Abend fängt doch gerade erst an, meine Herren. Bleibt noch ein Weilchen und füllt euch ordentlich ab .«
    Macro blieb vor ihm stehen. Er holte tief Luft und sprach so laut, dass auch die Passanten ihn verstehen konnten. »Wer sich mit eurem Schweinetrank abfüllt, der bleibt länger als nur ein Weilchen. Das Zeug ist Gift .«
    Der Türsteher lachte gezwungen und klopfte Macro auf die Schulter, als der sich mit Cato und Septimus zum Gehen wandte. Macro fuhr herum und rammte dem Kerl seine Faust in den Bauch. Als der Mann keuchend zusammenklappte, trat Macro einen Schritt zurück und betrachtete ihn mit bitterer Genugtuung.
    »Das wird dem Dreckskerl erst mal den Wind aus den Segeln nehmen. Der wird so schnell keine neuen Opfer mehr suchen .«
    Septimus musterte unruhig die Menschen, die stehen geblieben waren.
    »Macro !« , zischte Cato. »Lass uns weitergehen, bevor wir noch mehr Aufmerksamkeit erregen, ja ?«
    Sie schritten ohne Eile am Rand des Boariums entlang und bogen auf eine breite Straße ein, die zwischen dem Palatin und dem Kapitol herführte. Zu ihrer Rechten lag der Kaiserpalast; Fackeln und Kohlebecken erhellten die Säulen und Statuen, die auf Rom herunterblickten. Zur Linken ragte der gewaltige Jupitertempel auf, erbaut auf einem Fels mit schroffen Flanken. Eine breite Rampe führte in Serpentinen zum Tempelbezirk hoch. Sie erreichten das Forum und kamen am Senatsgebäude vorbei. Eine Gruppe gut gekleideter junger Burschen kam ihnen entgegen; sie unterhielten sich über ihre Pläne für den Abend. Als sie an den beiden Soldaten und dem kaiserlichen Spitzel vorbeikamen, hielten sie sich ein wenig zurück, bis sie sich in sicherem Abstand befanden. An der anderen Seite des Forums führte eine Straße am Friedenstempel vorbei zur Subura, einem der ärmeren Stadtviertel, wo Verbrechen an der Tagesordnung waren und die Unterkünfte so baufällig, dass kaum ein Monat verging, ohne dass ein Wohnblock einstürzte oder abbrannte.
    »Ich hoffe doch, dass Narcissus uns nicht in dieser beschissenen Subura unterbringen will « , sagte Macro leise zu Cato. »Unser letzter Aufenthalt in Rom hat mir völlig gereicht .«
    Septimus blickte sich nach ihnen um. »Es ist nicht mehr weit. Zufällig liegt das Haus am Rand der Subura. Damit ihr von dort aus bequem zum Prätorianerlager kommt. Aber keine Sorge. Die Wohnung liegt in einem der besseren Blocks. Das hat mir jedenfalls der Hausbesitzer versichert, als ich die Wohnung gemietet habe .«
    »Und hast du ihm geglaubt ?«
    »Darauf kommt’s nicht an. Ich muss hier nicht leben .«
    Die Straße stieg leicht an, und sie kamen an den ersten jener hohen Backsteingebäude vorbei, in

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