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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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herausstellen, dass unser reizender Optio an einer Verschwörung beteiligt ist, biete ich meine Dienste jedem an, der ihn verhören soll .«
    Am frühen Morgen ließ Tribun Burrus seine Kohorte vor den Unterkünften antreten. Der Himmel war bedeckt und die Luft feucht und kühl, als die Soldaten sich zu Centurien formierten. Macro und Cato waren unter den Ersten und sahen deshalb mit an, wie immer mehr Gardisten aus dem Gebäude hervorgestolpert kamen. Einige waren noch damit beschäftigt, sich die Tunika zu gürten. Centurio Lurco erschien als einer der Letzten, mit verquollenen Augen und blasser Gesichtsfarbe.
    Cato neigte den Kopf zu Macro hinüber. »Er hat getrunken .«
    »Dem armen Kerl hat jemand das Herz gebrochen « , erwiderte Macro ohne das geringste Mitgefühl.
    Tigellinus nahm zwei Schritte vor der ersten Reihe Aufstellung, wandte den Kopf und brüllte: »Ruhe! Der Nächste, der den Mund aufmacht, wird bestraft !«
    Lurco zuckte zusammen und trat vor den Optio und den Standartenträger hin. Als die letzten Soldaten ihre Plätze eingenommen hatten, trat Stille ein. Dann kam der untersetzte Tribun Burrus aus dem Haupteingang der Kohortenunterkünfte hervor. Der Trecenarius, der oberste Centurio, holt tief Luft und rief: »Befehlshabender Offizier anwesend !«
    Die Männer stampften mit ihren Nagelstiefeln aufs Pflaster und nahmen Haltung an. Burrus trat vor seine Männer hin, verschränkte die Hände hinter dem Rücken, blies die Backen auf und ließ seinen Blick über die nach Centurien geordneten Soldaten wandern.
    »Die meisten von euch kennen sich aus. Aber wir haben auch ein paar Neuzugänge, die bei den letzten Spielen zur Feier der Thronbesteigung noch nicht dabei waren. Deshalb erkläre ich’s noch einmal ausführlich, damit alle wissen, was von uns erwartet wird. Der Kaiser, dessen Familie und ausgewählte Gäste werden den ganzen Tag bei der Prätorianergarde verbringen. Da wir dem Kaiserhof näher kommen werden als alle anderen, sind wir der Maßstab, nach dem der Rest der Garde beurteilt werden wird. Ihr werdet euch von eurer besten Seite zeigen, und sollte jemand von euch betrunken sein oder der Prätorianergarde in irgendeiner Weise Schande bereiten, reiße ich ihm persönlich die Eier ab .« Er legte eine kurze Pause ein, dann fuhr er in etwas milderem Ton fort. »Wie wir alle wissen, hat der Kaiser seine Eigenarten. Er neigt zum Stottern, und wenn er aufgeregt wird, sabbert er. Das ist kein sehr erhebender Anblick, das versichere ich euch. Aber Claudius ist der Kaiser, und wir haben bei unserer Ehre gelobt, ihm zu gehorchen. Deshalb will ich auch kein Gelächter oder Gekicher hören, wenn der alte Herr vom Leder zieht. Ist das klar? Ich versichere euch, dass jeder, den ich dabei erwische, wie er sich über den Kaiser lustig macht, nichts zu lachen haben wird .« Burrus drehte sich um, tat ein paar Schritte, dann wandte er sich erneut um.
    »Da wäre noch etwas. Die neue Kaiserin wird zum ersten Mal den Spielen beiwohnen. Ich nehme an, einige von euch werden sich noch immer darüber wundern oder vielleicht sogar bestürzt darüber sein, dass er seine eigene Nichte geehelicht hat .«
    Leises Gemurre war zu vernehmen, und Cato merkte, dass die Männer um ihn herum unruhig wurden. Burrus hieß sie mit erhobener Hand schweigen.
    »Egal was ihr denkt, die Heirat wurde vom Senat gebilligt und ist somit rechtens. Ein moralisches Urteil steht uns nicht zu. Wir sind Soldaten und gehorchen Befehlen, gleich ob richtig oder falsch, und damit hat es sich. Also, wenn jemand von euch Bedenken hinsichtlich der Kaiserin hegen sollte, dann soll er sie für sich behalten. Das ist ein Befehl. Ich will kein einziges Wort des Missfallens von euch hören .« Er legte eine weitere Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Eine letzte Bemerkung. Der heutige Tag dient dazu, den Bund zwischen Kaiser und Prätorianergarde zu stärken. Claudius bezahlt die Belustigungen und das anschließende Festmahl. Daher ist es nur recht und billig, wenn wir ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit unsere Dankbarkeit bekunden. Ihr werdet ihm und seiner Familie zujubeln, als gelte es euer Leben. Das dürfte dem alten Herrn eine Mordsfreude machen. Ein glücklicher Kaiser ist ein großzügiger Kaiser. Jedes Mal, wenn ihr ihm Beifall klatscht, rappelt es in unserer Soldtruhe. Oder es wird rappeln, wenn die nächste Schenkung an die Garde fällig wird … Die kaiserliche Gesellschaft wird zwei Stunden nach Sonnenaufgang im

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