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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Lager erwartet. Bis dahin sitzen alle geschniegelt und gestriegelt auf ihren Plätzen. Das wäre alles !«
    Der Tribun wandte sich zum Eingang der Unterkünfte, und der Obercenturio brüllte: »Kohorte, abtreten !«
    Das Kommando hallte von den Wänden wider. Die Soldaten entspannten sich, dann löste sich die Formation auf. Macro blickte dem sich entfernenden Tribun nach.
    »Also, das war mal eine klare Ansage .« Er schaute zum Himmel hoch. »Wir sollten besser unsere Umhänge holen, bevor wir uns setzen .«
    Als sie die Stufen an der Rückseite der provisorischen Arena hochstiegen, hatten bereits Hunderte Soldaten ihre Plätze eingenommen. Burrus und dessen Männer hatten die Plätze neben der kaiserlichen Loge zugeteilt bekommen, die über die Nordseite der Arena aufragte, damit sie den vollen Sonnenschein abbekam. Im Unterschied zu den terrassenförmig angeordneten Sitzplätzen der Prätorianer war die Kaiserloge auf einer Plattform errichtet worden, die mit den hintersten Sitzreihen auf einer Höhe lag. Cato zeigte nach oben.
    »Dorthin müssen wir .«
    »Aber wenn wir was sehen wollen, sollten wir besser vorne sitzen « , erwiderte Macro.
    »Wir wollen eine gute Sicht auf den Kaiser und dessen Begleitung haben. Und das ist die beste Stelle .«
    Macro brummte etwas und warf einen bedauernden Blick auf die leeren Sitzplätze, dann stieg er hinter seinem Freund die zwischen den Sitzreihen nach oben führende steile Treppe hoch. Oben angelangt warf Cato einen Blick in die Kaiserloge, dann ging er in der geschwungenen Sitzreihe ein Stück weiter, bis er bessere Sicht auf die Loge hatte. Als er zufrieden war, nahm er Platz. Macro blickte auf die sich rasch füllenden Sitzbänke nieder und seufzte.
    »Hübsche Aussicht « , bemerkte er.
    »Für unsere Zwecke genau richtig « , entgegnete Cato, legte den Umhang um und schlug die Kapuze zurück.
    Immer mehr Prätorianer strömten durch die Eingänge und suchten sich die besten freien Sitzplätze aus. Die Luft summte von munterem Geplauder, während es immer heller wurde. Der Himmel war noch immer bedeckt, doch die Sonne zeichnete sich als heller Fleck ab und spendete Stadt und Land schon ein wenig mehr Wärme als gerade eben noch. Die Offiziere erschienen als Letzte, gingen in die vorderste Reihe hinein und schickten die Soldaten fort, die bereits dort Platz genommen hatten. Als Macro das sah, lächelte er schadenfroh. Unmittelbar vor ihnen nahmen Tribun Burrus und dessen Centurios Platz, und hinter ihnen saßen die Optios und Standartenträger. Cato beobachtete, wie Lurco in der Nähe der kaiserlichen Loge Platz nahm, allerdings so weit entfernt, dass diejenigen, die sich am Rand von Claudius’ Gefolge aufhielten, ihn nicht sehen konnten. Am linken Arm trug er ein protziges Goldarmband, mit dem er vermutlich die Aufmerksamkeit eines Höflings zu erregen suchte, der seiner Karriere förderlich sein könnte. Tigellinus saß schräg hinter seinem Centurio und musterte Lurco mit unverhohlener Verachtung.
    Schließlich ertönte vom Viminaltor her Fußgetrappel, welches das Erscheinen des Kaisers und dessen Gefolge ankündigte. Zuvorderst kamen berittene germanische Leibwächter, ihnen folgten die ersten Sänften mit den Gästen des Kaisers. Mit sauberen Tuniken bekleidete Sklaven ächzten unter der Last der Tragestangen, während die Insassen der Sänften angeregt miteinander plauderten. Als Nächste marschierten acht Germanen zu Fuß durchs Tor. Mit ihren buschigen Bärten und ihrer fremdartigen Rüstung wirkten sie ausgesprochen barbarisch. Dann folgte die Sänfte mit Agrippina und Nero, und schließlich die Sänfte mit dem Kaiser selbst, dem Britannicus Gesellschaft leistete. Den Abschluss bildeten die Sänften der übrigen Gäste mit Narcissus, Pallas, Seneca – Neros neuem Lehrer, der erst vor kurzem aus der Verbannung zurückgekehrt war – und schließlich den Senatoren und deren Gemahlinnen, welche die Ehre hatten, dem Fest beizuwohnen.
    Vor dem Eingang zur kaiserlichen Loge kam die Kolonne zum Stehen, und die rangniedersten Gäste stiegen aus und beeilten sich, vor dem Kaiser und dessen Familie ihre Plätze einzunehmen. Geta, der Präfekt der Prätorianergarde, trat aus der Loge hervor und verneigte sich vor dem Kaiser in seiner Sänfte. Der Präfekt wechselte ein paar Worte mit Claudius, dann schloss er sich den anderen Gästen in der Loge an.
    Viele der Gardisten auf den obersten Plätzen wandten die Köpfe den Neuankömmlingen zu. Narcissus schaute kurz zu

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