Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
-Methode
Arme, Beine
In der Idealhaltung schwebt die Kugel des Oberarms (Caput humeri) frei unter dem Schulterdach (Acromion). Erst der offene Gelenkspalt ermöglicht es dem Arm, sich in alle (zwölf) Richtungen frei zu bewegen. Von dieser Freiheit profitieren alle Gelenke des Arms (Ellbogen, Handgelenk, Fingergelenke). Der »gesunde« Arm bewegt sich »verschraubt«: Dreht sich der Unterarm nach innen (Musculi Pronator teres, Palmaris, Extensores, Supinator, Anconeus, Brachioradialis, Abductores), so verschraubt sich der Oberarm (Musculi Triceps brachii, Biceps brachii, Brachialis, Deltoideus, Coracobrachialis) nach außen. Und umgekehrt, dreht sich der Unterarm aus, sorgen die Muskeln des Oberarms durch Innenrotation für die Verschraubung. Der gute Gebrauch der Arme hält »die Schultern« frei und verhindert, dass die Muskulatur am Brustkorb verkürzt (Musculi Pectoralis major und minor, Subscapularis, Anteile des Serratus, Spinatus, Infraspinatus, Teres). Durch diese Verschraubung erhält der Arm Stabilität, Kraft und Beweglichkeit.
Das menschliche Bein funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der Arm: Voll beweglich und »gelenkideal« ist es, wenn der Oberschenkelkopf (Caput femoris) frei in der Hüftgelenkpfanne (Acetabulum) liegt und diese Freiheit bei jeder Bewegung erhalten bleibt. Der offene Gelenkspalt des Hüftgelenks sichert auch die gesunde Beinachse: Die Hauptmuskeln des Unterschenkels (Musculi Extensores, Fibularis, Tibialis) rotieren nach innen, jene des Oberschenkels nach außen (Musculi Vastus, Rectus, Sartorius, Quadriceps). Sie dehnen so die gesamte Hüftmuskulatur ( siehe → Hüftmuskeln ) und unterstützen die Beweglichkeit der Hüftgelenke und des Beckens (siehe → Becken, → Hüftmuskeln) . Von dieser natürlichen Verschraubung der Beine profitieren die Füße (weniger Druck auf die Gelenke). Die Knie werden befreit von jedem Druck und jeder Reibung.
Die Resultate verloren gegangener Verschraubung kennen wir alle: Drehen Oberschenkel und Unterschenkel nach außen, entstehen die O-Beine des Cowboys, dreht beides nach innen, sind X-Beine das Resultat, gut sichtbar bei Models auf dem Laufsteg, die mit zusammengeklemmten Oberschenkeln daherstaksen.
Atlas, Axis
Der Atlas ist der oberste Wirbel der Wirbelsäule, und eigentlich ist er, anatomisch genau gesagt, ein Gelenk: das Kopfgelenk. Das Basisgelenk des Kopfs kann im Atlas wie eine Kugel gleiten und sich in alle Richtungen bewegen: nach vorne, nach hinten, seitlich, diagonal. Der Atlas verbindet das Hinterhaupt mit dem Axis. So heißt der zweite Halswirbel, der den Atlas sozusagen absichert und ihn mit seinen praktischen Höckern beim Drehen und Wenden des Kopfträgers unterstützt.
Siehe auch → Kopfträger
Aufrichtung, Aufspannung
Aufrichtung und Aufspannung des Achsenskeletts sind Voraussetzung für den aufrechten Kreuzgang des Menschen. Wird die Wirbelsäule vollkommen aufgespannt, so findet sie ihre ideale, sanfte Schwingung, die aus den Dornfortsätzen der einzelnen Wirbelsegmente (Hals, Brust, Lenden) entsteht. Die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern haben Raum und können ihre Pufferfunktion erfüllen. In dieser optimalen Aufrichtung, Aufspannung sind sämtliche (über 200) autochthonen Muskelbündel aktiv und bilden ein Muskelfutteral für die Wirbelsäule, das diese gleichzeitig schützt und stützt und beweglich macht. Die lebenslange Aufspannung verhindert, dass der Mensch im Alter schrumpft, und alle durch diesen Schrumpfungsprozess ausgelösten Abnützungen und Krankheiten (Bandscheibenschäden, Wirbelsäulenverkrümmungen, Arthrosen, Osteoporose etc.)
Siehe auch → Autochthone Rückenmuskulatur
Außenrotation
In der gesunden anatomischen Grundhaltung rotieren die Muskeln der Oberarme und der Oberschenkel in der natürlichen Grundposition (Füße leicht in V-Stellung und hüftweit, Beine gerade, Becken und Brustkorb aufgerichtet, Wirbelsäule gedehnt, Schultern locker, Arme seitlich hängend) nach außen. Das sichert den Extremitäten und ihren Gelenken ihre Stabilität und zugleich ihre geschmeidige Beweglichkeit.
Siehe auch → Arme, Beine
Autochthone Rückenmuskulatur
Die autochthone Rückenmuskulatur umfasst Musculi Interspinales lumborum, Intertransversarii mediales lumborum, Intertransversarii laterales lumborum, Levatores costarum breves, Levatores costarum longi, Spinalis thoracis, Rotatores thoracis breves, Rotatores thoracis longi, Spinalis cervicis.
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