Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
schützen und stützen die aufgespannte Wirbelsäule in alle Richtungen: seitlich, diagonal, nach unten, nach oben. Über den vielfach gespaltenen Muskel (Musculus Multifidus) ist die Wirbelsäulenmuskulatur mit der Beckenmuskulatur (Levator Ani, Musculi Iliacus, Psoas major, Psoas minor) vernetzt. Am Nacken sind die autochthonen Muskeln mit den Kopfträgermuskeln verbunden (Musculi Obliquus capitis inferior, Rectus capitis posterior minor, Obliquus capitis superior, Rectus capitis posterior major). In nicht aufgespannnter Haltung, zusammengesunken, rund, kraftlos ist diese autochthone Muskulatur nicht aktiv.
Axis
Siehe → Atlas
Becken
Das knöcherne Becken (Pelvis, Os Ilium, Ossa Coxae, Os Sacrum, Os Coccygis, Symphysis Pubica) bildet die Mitte und das Fundament des aufrechten menschlichen Körpers und wird aus drei Knochen gebildet: zwei Beckenkämmen (Darmbeinkamm, vorne verbunden durch die Symphyse) und dem Kreuzbein (Os Sacrum, siehe → Kreuzbein, Kreuzbeingelenke) , das aus fünf zu einem stabilen Knochen zusammengewachsenen Wirbeln besteht. Das weibliche Becken ist weniger hoch als das männliche, breiter und eher herzförmig, die Beckenknochen bilden in der optimalen Haltung eine weite V-Form. Das männliche Becken bildet ein schmaleres V.
Links: das weibliche Becken.
Rechts: die Form des männlichen Beckens.
In der CANTIENICA ® -Methode für Körperform & Haltung steht die absolute vertikale Auf- und Ausrichtung des Beckens im Zentrum, denn der Beckenstand entscheidet über die Haltung des gesamten Körpers: Wird das Becken horizontal vor- oder zurückgeschoben, egal wie wenig, so verändert diese Verschiebung die Position der Verbindungsgelenke zwischen Kreuzbein und unterstem Lendenwirbel (Facettengelenke). Diese Verschiebung setzt sich durch die Wirbelsäule und den Brustkorb bis zur Kopfhaltung fort. Der Beckenstand ist Voraussetzung für gesunde Hüftgelenke, eine flexibel aufgespannte Wirbelsäule und den mühelos »aufgehängten« Brustkorb. Er unterstützt alle großen Gelenke (Fußgelenke, Knie, Hüftgelenke, Wirbel, Schultergelenke) in ihrer reibungslosen Funktion.
Beckenbodenmuskulatur
Regio Perinealis
Das knöcherne Becken wird unten von einem raffiniert verwobenen Muskelteppich zusammengehalten. Diese Beckenbodenschicht entwickelte sich durch die Bedürfnisse des aufrechten Gangs. Aus der Bauchwand musste ein tragfähiger Bauchboden werden. Der Zuschnitt der Muskulatur ist jenem der vierbeinigen Wirbeltiere zwar noch sehr ähnlich, die Funktionen haben sich indes komplett verändert.
Die 3 Schichten
1. Die äußere Schicht
Musculi Puboperinealis, Bulbospongiosus, Sphincter ani externus
Die äußerste Schicht umschließt schlingenförmig die Vagina, den Ausgang der Harnröhre und den Anus bei der Frau; Harnöffnung, Samenleiter, Anus beim Mann. Die äußerste Schicht ist am Damm (Perineum) mit der mittleren und der inneren Schicht verbunden und wird immer mittrainiert, wenn die großflächigen inneren Schichten aktiviert oder bewusst entspannt werden. Übertraining der äußersten Schicht kann bei Frauen zu Verkrampfung der Scheide führen, bei Frauen und Männern Hämorrhoiden auslösen oder verstärken.
2. Die mittlere Schicht
Musculi Transversus perinei profundus, Ischiocavernosus, Transversus perinei superficialis, Sphincter urethrae externus
Die mittlere Schicht verbindet quergestreift die vorderen Schenkel der Sitzbeinhöcker. Die mittlere Schicht ist mehr Beckenwand als Beckenboden und wird in ihrer Wirkung immer noch vielfach verwechselt und überschätzt. Sie ist seitlich mit der Hüftmuskulatur und am Damm mit der äußersten und der innersten Schicht verbunden.
Am anatomisch perfekt auf- und ausgerichteten Becken lässt sich diese mittlere Schicht leicht aufspüren und einsetzen. Sie spielt für die Stabilität des Beckens eine wichtige Rolle, indem sie den unteren Rahmen des Beckens eng und das Becken in V-Form hält.
3. Die innere Schicht
Musculi Puborectalis, Pubococcygeus, Coccygeus, Iliococcygeus (bilden zusammen den → Levator Ani), Obturatorius Internus
Die innerste Beckenbodenschicht ist die flächengrößte und erstreckt sich fächerartig vom Kreuzbein zu den seitlichen Beckenknochenrändern, den Sitzbeinhöckern, zur Gelenkpfanne der Hüften, nach vorne zum Schambein. Ein Teil dieser inneren Schicht bildet den Levator Ani, den Anusheber. Ist der Levator Ani kräftig und trainiert, trägt er wie eine
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